Die Lesepaten der Bürgerstiftung Kelkheim

Eine Kaffeetafel, wie sie nicht alltäglich ist in Kelkheim; eine Kaffeetafel, für die Dr. Hildegard Bonczkowitz ihr Wohnzimmer umräumte, damit die Gäste alle Platz an dem langen Tisch fanden, der mit Kuchen und Plätzchen bestückt war, zumeist in den Küchen der Gäste entstanden, die damit auch für ein Gelingen der Kaffeetafel sorgten. Der Grund für diesen „Kaffeeklatsch“: Es war ein Treffen der Lesepaten der Bürgerstiftung Kelkheim, die sich an zwei Kelkheimer Schulen, der Anne-Frank-Schule und der Albert-von-Reinach-Schule um Schülerinnen und Schüler kümmern.

Es ist ein Ehrenamt, das diese Helfer übernommen haben, um Kindern zu helfen, bei denen aus den verschiedensten Gründen es mit dem Lernen nicht so gut klappt. Und es ist sicher kein einfaches Ehrenamt, das die Lesepaten übernommen haben, in diesem Fall begleitet von je einer Lehrerin der beiden Schulen, die an diesem Nachmittag auch dabei waren – und sich begeistert über die Kelkheimer Helfer äußerten. Denn so unterstrichen sie, hier bekommen die Kinder eine Zuwendung, die sie sonst vielleicht nicht haben, vor allem zu Hause nicht Und die Reaktion der Schüler: Toll.

Es geht den Lesepaten darum, dass gelesen und verstanden wird. Und das braucht nicht immer ein langer Zeitraum zu sein, in dem Lesepate und Schüler beieinander sind. Es sind sehr konzentrierte zehn bis 15 Minuten, die sich die Lesepaten mit ihren Schützlingen einzeln beschäftigen.

Geübt wird das Lesen allgemein, die Lesepaten erklären, wenn etwas nicht verstanden wurde, übersetzen Fremdworte und bauen auch ein Vertrauensverhältnis miteinander auf und nicht alle Kinder können sich länger als 10 oder 15 Minuten konzentrieren, vor allem wenn man weiß, dass es erst den allgemeinen Unterricht gab, dann das Mittagessen, dem die Hausaufgaben folgen und schließlich die Lesepaten.

Dieses Vertrauensverhältnis geht sogar so weit, dass ein Schützling sagte: „Mit Dir lese ich nicht, lieber mit Deiner Frau.“ Zitiert zum Amüsement der Anwesenden dieses ersten Lesefestes. Das übrigens auch zum Gedankenaustausch der Lesepaten diente, die hier ihre Erfahrungen auch mit den Lehrerinnen diskutierten.

Und Außenstehende erfahren, dass nicht nur gelesen wird, sondern, wenn die Zeit da ist, auch gespielt wird. Sodass sich die Kinder deutlich auf die Treffen mit den Lesepaten freuen, die Geduld mitbringen und so in Ruhe auf ihre Schützlinge eingehen können.

Das kam so nicht zur Sprache, wie es hier jetzt geschrieben steht. Aber diese ehrenamtlichen Helfer möchten wohl etwas von dem, das sie im Leben in der ein oder anderen Weise voranbrachte, weitergeben, etwas Sinnvolles tun.

Es wäre schön, wenn sich das noch ausbauen ließe, hieß es. Also, wer meint, dass er hier helfen kann, einfach mal die Bürgerstiftung anrufen – hier wird es Antwort geben.

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Dr. Hildegard Bonczkowitz (06195-62851), Dr. Börries Kübel (06195-977771), Professor Dr. Horst Schmidt-Böcking (06174-934099) und Kay Karin Möller (06195-901259).



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