Deutscher Kinderschutzbund sucht ehrenamtliche Vormünder im HTK

Hochtaunuskreis – Kinder und Jugendliche, deren Eltern nicht für sie sorgen können, sind besonders schutzbedürftig. Daher möchte der Deutsche Kinderschutzbund KV Hochtaunus e.V. erneut ehrenamtliche Einzelvormünder für unter Vormundschaft stehende Minderjährige gewinnen. Interessierte sind zu einem Informationsabend am 14. November eingeladen.

Bereits für 20 Kinder und Jugendliche im Hochtaunuskreis, im Alter von 8 bis 17 Jahren, konnten in diesem Jahr ehrenamtliche Vormünder durch den Kinderschutzbund vermittelt werden. Die ehrenamtlichen Vormünder übernehmen Aufgaben, die normalerweise Eltern innehaben. Sie vertreten als Vormund schutzbedürftige Kinder aus dem Hochtaunuskreis, sowie unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge bis zum Erreichen der Volljährigkeit. Im Zusammenwirken mit Fachkräften der Jugendhilfe sorgen die Vormünder für Kontinuität im Leben der Kinder, unterstützen sie in ihrer neuen Umgebung und begleiten sie auf deren schulischen und beruflichen Weg. Sie stehen ihren Mündeln als feste Ansprechpartner zur Seite, setzen sich für sie ein und nehmen sich für sie Zeit.

„Es ist enorm, was die ehrenamtlichen Vormünder schon alles für ihre Mündel bewirkt haben“, sagt Projektleiterin Kristina Odak. „Als feste Konstante im Leben der Mündel leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur emotionalen Stabilisierung der Mündel und helfen ihnen langfristig zu einer selbstständigen und eigenverantwortlichen Lebensführung fähig zu werden“, so Odak weiter. Bei den unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen tragen die Vormünder darüber hinaus durch ihren persönlichen Einsatz in erheblichem Maß zur Integration der Kinder und Jugendlichen bei und helfen ihren Mündeln, eine Lebensperspektive zu finden.

Für den Vormund ermöglicht dieses besondere Ehrenamt ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Eigenverantwortung und nicht zuletzt auch an Erfüllung. „Bei aller Herausforderung, die dieses Amt mit sich bringt, bekommt man auch viel zurück – die Ehrenamtlichen berichten über die Freude, die es mit sich bringt, zum Beispiel das erste Mal im Leben eines 14-Jährigen mit ihm gemeinsam ins Kino zu gehen, die Begeisterung bei den Jugendlichen, wenn es geklappt hat, einen Praktikumsplatz zu finden oder die Lacher die es auslöst, wenn man versucht zu beschreiben was es heißt, wie ein Scheunendrescher zu essen…“

Aufgrund der stark gestiegenen Fallzahlen, unter anderem auch durch die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge, sucht der DKSB erneut engagierte Bürger, die ein Ehrenamt als Vormund übernehmen wollen.

Eine Aufnahme bei sich zu Hause oder finanzielle Aufwendungen sind nicht Aufgaben eines Vormunds.

Voraussetzung für ehrenamtliche Vormünder sind ausreichende Zeitressourcen sowie eine grundsätzliche Vereinbarkeit mit der beruflichen und familiären Situation. Außerdem sollten sie Spaß am Umgang mit Kindern und Jugendlichen haben, emphatisch und verantwortungsvoll sein und bereit sein, im Sinne des Mündels mit Behörden, Gerichten und anderen Dritten zusammenzuarbeiten.

Die Ehrenamtlichen werden in sieben Schulungseinheiten, in denen rechtliche, psychologische sowie pädagogische Aspekte der Vormundschaft durch qualifizierte Fachreferenten vermittelt werden, ausgebildet und zertifiziert.

Der DKSB unterstützt die ehrenamtlichen Vormünder während ihrer Tätigkeit intensiv unter anderem durch Supervision, Einzelfallberatung durch Fachleute, Gruppengespräche und regelmäßige Informationen über relevante Themen. Des Weiteren steht der DKSB immer als Ansprechpartner mit seinem Netzwerk zur Verfügung. Der DKSB bietet mit diesem Projekt die Möglichkeit Kindern und Jugendlichen, welche wirklich Unterstützung brauchen, nachhaltig, wirksam und langfristig zu helfen.

Am 14. November findet um 19.30 Uhr ein Informationsabend statt im Stadtteil und Familienzentrum Mitte in der Dietigheimer Strasse 24, in Bad Homburg.

Um Anmeldung wird gebeten unter vormundschaft[at]kinderschutzbund-hochtaunus[dot]de weitere Informationen gibt es unter www.dksbhochtaunus.de.



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