Energiesparen leicht gemacht: Ausstellungsreihe im Rathaus gibt hilfreiche Tipps für alle

Klaus Fey von der „Hessischen Energie-Sparaktion“ des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung gemeinsam mit der Umweltbeauftragten der Stadt Königstein (v. li.), Birte Sterf, Silke Hannah von der Verbraucherzentrale Hessen und dem ersten Stadtrat Königsteins Walter Krimmel – gemeinsam möchten sie den Bürgern den Weg in die Zukunft des Stromsparens ohne Komfortverzicht weisen. Foto: Fuchs

Königstein ( efx ) – Die Stadt Königstein, das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung und die Verbraucherzentrale Hessen sind sich einig: Bei uns hat Energie Zukunft! Unter diesem Leitsatz organisierte die „Hessische Energiespar-Aktion“ gemeinsam mit der Umweltbeauftragten der Stadt Königstein, Birte Sterf und der Verbraucherzentrale Hessen eine Ausstellung mit drei Leitthemen, die bis Ende des Jahres im Foyer des Königsteiner Rathauses die Bürger sensibilisieren möchte. Unterstützt wird das Angebot durch persönliche, unabhängige Energieberatungen, die jeder nach vorheriger Anmeldung wahrnehmen kann. Den Anschub für diese Idee brachte der Klimagipfel in Paris im Jahr 2015. Das ambitionierte Vorhaben der Begrenzung der globalen Erderwärmung um maximal 2 Grad Celsius, und die Begrenzung der Verbrennung fossiler Energieträger mit einer künftigen Umstellung auf alternative Energien, weckten im Königsteiner Rathaus den Gedanken auch einen Beitrag zum Thema „zukünftige effiziente Energienutzung“ zu leisten. Dies veranlasste Umweltbeauftragte Sterf den Kontakt zu Klaus Fey von der „Hessischen Energie-Sparaktion“ sowie Silke Hannah von der Verbraucherzentrale Hessen, aufzunehmen. Unter Anwesenheit des ersten Stadtrates der Stadt Königstein, Walter Krimmel, wurde die Ausstellung mit dem ersten der drei Themen eröffnet. Bis Freitag, 7. Oktober 2016 kann sich der Verbraucher über „Stromsparen im Haushalt“ informieren. Ab Montag, 10. Oktober 2016 wird das zweite Thema „Energiesparen im Altbau“ näher beleuchtet, bevor die Ausstellung mit dem dritten Thema „Dachdämmung richtig gemacht“ endet. Selbstverständlich ist eine Information zu jedem dieser drei Themen jederzeit möglich, denn wer möchte nicht durch intelligente Stromsparmöglichkeiten Geld sparen? Die von Fey auf die wesentlichen Kernpunkte des Energiesparens komprimierte Ausstellung ist bewusst im Eingangsbereich des Rathauses aufgebaut, damit auch im „Vorbeigehen“ auf energieeffiziente Nutzungsmaßnahmen aufmerksam gemacht wird. „Die Verbraucherzentrale ergänzt das ganze perfekt“, erklärt die Umweltbeauftragte Königsteins, denn anhand der aufgeworfenen Themen können so konkrete Fragen telefonisch, online oder im persönlichen Gespräch mit Vertretern der Verbraucherzentrale geklärt werden. „Es ist nicht so, dass es keine Aufklärung oder Beratung gäbe. Wir organisieren ungefähr jedes Jahr 200 Ausstellungen in Hessen“, weiß Klaus Fey, doch „es ist wie das Bohren von dicken Brettern.“ Soll heißen, Angebote gibt es genügend, aber die Sensibilisierung und eine optimale Symbiose aus Ausstellung und gleichzeitiger Beratung, die künftiges Handeln rationalisiert, ist selten. „Kein Mensch macht eine Wärmedämmung, wenn ein Jahr zuvor die Hausfassade angelegt wurde“, erklärt Fachmann Fey. Genau dort möchte man nun in Königstein präventiv ansetzen. Stromsparen lohnt sich- und dies gilt nicht nur für Lampen. Auch bei allen anderen elektronischen Geräten ist und bleibt Strom der mit Abstand teuerste Energieträger. Lassen sich bei Heizöl zurzeit je kWh (Kilowattstunde) etwa knapp 0,08 Euro einsparen, sind es bei Strom rund 0,30 Euro. Für eine individuelle Bestandsaufnahme der Leistung und des Verbrauchs der eigenen elektronischen Geräte können sich Haushalte im Königsteiner Rathaus ein Strommessgerät ausleihen und so komfortabel und mühelos den Verbrauch eigener Elektrogeräte messen. Die Werte des Geräts, das in den Maßen einer handelsüblichen Zeitschaltuhr gleicht, können in eine übersichtlichen Tabelle, in einer im Rathaus gratis ausgelegten Broschüre mit dem Titel „Strom effizient nutzen“, eingetragen werden. „Damit lässt sich zunächst eine Bestandsaufnahme machen“, weiß Birte Sterf. Dies ermöglicht bereits den ersten Überblick über potentielle Stromfresser. Fey unterstreicht, dass im Zuge einer solchen Bestandsaufnahme auch ein besonderes Augenmerk auf die Heizungsumwälzpumpen im Keller gelegt werden sollte. Denn mindestens eine Heizungspumpe arbeitet in jedem Keller und alte Pumpen sind Stromgroßverbraucher. Die Pumpen laufen in der Regel 8 bis 9 Monate im Jahr und das mit großer Leistung. Während alte Heizungspumpen einen Jahresverbrauch von 400-500 kWh/ 60-120 Watt besitzen, nutzen neue Pumpen nur rund 50 kWh/ 3-20 Watt (lt. Broschüre „Das Herz der Heizung: Umwälzpumpe austauschen und richtig sparen!“). So amortisieren sich diese neuen Pumpen bereits nach wenigen Jahren und bergen enorme Einsparungsgewinne. Unterstützend bietet hier die Verbraucherzentrale den sogenannten Heiz-Check an. Vor Ort erstellt der Energieberater eine Analyse des gesamten Heizsystems bezüglich optimaler Einstellung und Effizienz. Nach zwei Ortsterminen erhält der Verbraucher das Check-Ergebnis sowie passend abgestimmte Handlungsempfehlungen. Silke Hannah weiß, was einen Berater der Verbraucherzentrale auszeichnet und erklärt: „Wir Berater der Verbraucherzentrale handeln unabhängig und neutral.“ Das Wissen kommt so eins zu eins dem Verbraucher zugute. „Der beste Strom ist selbstverständlich der, der gar nicht erst verbraucht wird“, lautet Sterfs Devise und sie weist auf ein kleines Kärtchen im Format einer Visitenkarte hin, das mühelos in jedes Portemonnaie passt. Hiermit kann man allerorts ermitteln, welche Energiesparlampe genauso hell leuchtet wie eine Standard-Glühlampe. Prinzipiell unterscheidet man verhaltensbedingte Maßnahmen, wie beispielsweise das Waschen der Wäsche im Niedrigtemperatur-Programm, von Anschaffungsmaßnahmen für energiesparende Neugeräte. Aber auch Letzteres kann anhand der Fachkenntnisse eines Energieberaters/in der Verbraucherzentrale gelöst werden. Er/Sie weiß um die wichtigen Auswahlkriterien beim Kauf von Elektrogeräten. Sofern man sich entschließt ein altes Elektrogerät auszutauschen, sollte man unbedingt auf das Energie-Label der EU achten. Denn Haushaltsgeräte werden immer besser und die Energieklasse des Geräts wie auch der Jahresenergieverbrauch auf dem Label machen Vergleiche zwischen den verschiedenen Herstellern und Marken einfach. Damit lässt sich schnell erkennen, dass LCD- Fernseher mit circa 61 Euro Stromkosten pro Jahr wesentlich teurer in der Unterhaltung sind als LED-Geräte, die mit nur 17 Euro jährlich zu Buche schlagen. Anhand der Bestandsaufnahme, also dem Ist- Zustand im eigenen Haushalt, ergeben sich Möglichkeiten für einen künftigen, besseren Soll-Zustand, ohne Komforteinbußen des Verbrauchers. Eine einfache Hilfe zum Stromsparen ist bereits „der Einsatz von ausschaltbaren Steckdosenleisten“, so Umweltbeauftragte Birte Sterf. Ist an Elektrogeräten mit zwanghafter Standby Funktion eine Steckdosenleiste zwischengeschaltet, kann man die Geräte leicht austricksen. Beim Austausch von Altgeräten sollen diese nicht etwa weiterhin im Keller zum Einsatz kommen, sondern auch wirklich zügig entsorgt werden, auch wenn das oftmals schwerfällt, stimmen Energiesparexperte Fey und Verbraucherberaterin Hannah überein. Wer Energie sparen und sich im Rathaus Königstein beraten lassen möchte, kann sich telefonisch unter der Hotline 0800 809 802 400 anmelden. Die Leitungen sind montags bis donnerstags von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr und freitags von 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr besetzt. Der Anruf ist kostenfrei. Dank der Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie bezahlt man für einen Beratungstermin von 30 Minuten nur eine Kostenbeteiligung von 5,-Euro, sowie 2,50 Euro pro weitere 15 Minuten. Im Zusammenhang mit der aktuellen Energieausstellung werden über den einmal pro Monat ohnehin angebotenen Beratungstermin noch weitere Termine am 28. September, 12. und 26. Oktober sowie dem 09. und 23. November zwischen 11.45 Uhr und 16.15 Uhr angeboten. Die Umweltbeauftragte der Stadt Königstein wird rechtzeitig vor dem Wechsel der Ausstellung zu den neuen Themenbereichen informieren und ist für weitergehende Informationen und Fragen unter der Telefonnummer (06174) 202 224 erreichbar.



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