Erste Glashüttener Waldweihnacht zieht viele Besucher an

Die „Alten Schachteln“ ließen es sich nicht nehmen, auch auf dem Weihnachtsmarkt mitzuwirken. Foto: Streit

Glashütten (st) – Zum ersten Mal fand in diesem Jahr am dritten Adventssonntag ein Weihnachtsmarkt im hinteren Bereich der Waldstraße in Glashütten statt. Trafen sich bis im vergangenen Jahr die Bürger der anschaulichen Taunusgemeinde immer vor und im Bürgerhaus im Schloßborner Weg, so gab es in diesem Jahr nicht nur diese eine Veränderung. Einige Jahre lang organsierte der Gewerbeverein Glashütten (GVG) unter der Federführung von Kornelia Schmitz-Herrmann den Weihnachtsmarkt an seinem bekannten Platz. In diesem Jahr sind die Aufgaben des GVG so umfangreich, dass einfach keine Zeit für die Planung eines Weihnachtsmarktes blieb. Als die sympathische Glashüttenerin Carina Kootz davon erfuhr, war sie davon überzeugt, dass da unbedingt was gemacht werden muss. Sie und ihr Mann Sascha Kootz hatten selbst zwei Mal einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt und wussten somit sehr genau, worauf es ankommt. So fing die junge Frau mit der Planung an.

Schnell konnte sie nicht nur ihre Familie, Freunde und Bekannte, sondern auch die Nachbarn und einige ortsansässige Vereine davon überzeugen, einen Weihnachtsmarkt auf die Beine zu stellen. Und schnell hatten sie gemeinsam sogar eine neue Örtlichkeit gefunden: der hintere Bereich der Waldstraße. Carina Kootz entwarf sogar ein eigenes Logo für diesen neuen Weihnachtsmarkt unter dem Motto „1. Glashüttener Waldweihnacht“: zwei winterliche Taunushügel mit einem kleinen Dorf. Dieses Logo schmückte nicht nur die Plakate, die überall in Glashütten, den Ortsteilen und sogar über die Gemeindegrenzen hinaus aufgestellt wurden, um möglichst viele Besucher anzulocken, sondern auch die eigens für diesen Weihnachtsmarkt bestellten Glühweintassen. Und Carina Kootz‘ Plan ging auf. Bereits ab 14 Uhr strömten zahlreiche Besucher über den idyllischen Schinderhannes-Weg hinter dem Verbrauchermarkt in Richtung Waldstraße, um sich dort die mit viel Liebe aufgestellten und geschmückten Buden anzusehen und etwas Zeit mit Familie und Freunden in weihnachtlicher Stimmung zu verbringen.

„Die Buden haben wir von der Gaststätte Rotes Kreuz und von Privatpersonen zur Verfügung gestellt bekommen“, erzählte Carina Kootz und freute sich, dass der Zuspruch aus der Bevölkerung so groß ist. Einen besseren Namen als Waldweihnacht hätten die Initiatoren gar nicht finden können: Entlang der Waldstraße hatten die Veranstalter auf einer Seite all die herrlich ausgestatteten Hütten aufgereiht und auf der anderen Seite erstreckte sich passend zum Motto, der Taunuswald, zwar nicht winterlich, aber wenigstens herbstlich. Sogar der Innenhof der Familie Majunke wurde kurzerhand für den Weihnachtsmarkt umfunktioniert und bot genügend Platz für ein Lagerfeuer, auf dem Stockbrot angeboten wurde. Außerdem konnten hier die Besucher den entzückend hergerichteten Verkaufsstand der Messdiener bewundern. Benedikt und Leonard gaben sich alle Mühe, die selbst gebastelten, hübschen Sterne und beklebten Wäscheklammern gegen eine passende Spende an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Nebenan versorgte das J.E.T.Z.T.-Haus die Weihnachtsmarktbesucher mit leckeren Popcakes und heißem Glühwein. Außerdem gab es auch hier hübsche selbst gemachte Geschenke, Gestecke und nützliche Notizbücher zu kaufen. Ein Getränkestand mit heißen und gekühlten Getränken fand ebenso einen ansprechenden Platz wie auch die kleine Gruppe, die mit weihnachtlicher Blechblasmusik für die passende Stimmung sorgte. Für das leibliche Wohl sorgte auch der Tennisclub Glashütten mit frisch gegrillten Wildwürstchen und Thüringer Bratwürsten. Passend dazu boten die fleißigen Sportler den Besuchern herzhaftes Winterbier an. An einem weiteren Stand wurden köstliche Kartoffelpuffer und Apfelmus angeboten. Der Erlös soll an die Eltern der beiden syrischen Geschwister Mohammed und Shahed gehen, die ohne ihre Eltern nach Deutschland kamen. Die beiden Jugendlichen ließen es sich nicht nehmen, beim Verkauf fleißig mitzuhelfen und ihre bereits erworbenen Deutschkenntnisse umzusetzen. Eine Weihnachtsbude weiter durften sich die Gäste auf leckere heiße Suppen freuen. Unter der Regie von Frau Knechtel und Frau Kornhoff-Thiel wurden verschiedene selbstgekochte Suppen verkauft. Der Erlös ist für die Bedürftigen der Gemeinde vorgesehen. Hausgemachte Marmeladen, leckere Liköre, winterliche Dekoration und weihnachtliche Karten konnten am Stand von Sibille Noll und Barbara Schneider erworben werden. Sie hatten große Unterstützung von Anastasia, acht Jahre, die fleißig mithalf, die angebotene Ware zugunsten des Naturerlebnispfades und dessen Erhaltung zu verkaufen. Wer es süßer mochte, war bei der Jugendfeuerwehr genau richtig. Juliana Schneider und Jakob Messer zauberten leckere Crêpes für ihre Gäste. Ebenfalls mit von der Partie war die Junge Union von der CDU. Sie boten den Besuchern flüssige Leckereien wie heißen Kakao an. Wer etwas mit Alkohol wollte, der durfte den heißen Apfelwein, heißen Lumumba oder die allseits bekannte Feuerzangenbowle probieren. Kurzum – für jeden Geschmack war auf diesem Weihnachtsmarkt bestens gesorgt.

Ob es im nächsten Jahr eine weitere Glashüttener Waldweihnacht geben wird? Bei der Antwort schmunzelt die Initiatorin Carina Kootz: „Bei diesem enormen Zuspruch der Mitbürger werden wir das sehr gerne in Angriff nehmen.“ So zeigt es sich, dass es immer einen Weg gibt, etwas auf die Beine zu stellen. Es muss nur jemanden geben, der den ersten Schritt macht und mit seiner Begeisterung andere ansteckt und zum Mitmachen animiert. Und dies ist Carina Kootz mit der 1. Glashüttener Waldweihnacht mehr als gelungen.



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