Förderkreis besucht Käsepapst Bernard Antony in Frankreich

Die Reisegruppe, angeführt von dem Ehepaar Siepenkort, erwartet die Weinprobe von dem Winzer Jean Dietrich aus Kaysersberg im Elsass. Foto: privat

Königstein/Elsass (red) – 21 Mitglieder des Förderkreis der Städtepartnerschaft e.V. Königstein besuchten am letzten Augustwochenende in Ferrette Bernard Antony, den Käsepapst Frankreichs. Dieser Besuch war einer der Höhepunkte der Dreitagesreise in das Süd-Elsass. Die Reiseleitung lag, wie bei allen Reisen des Förderkreises, in den bewährten Händen des Ehrenpräsidenten Dr. Reinhard Siepenkort und seiner Frau Marie-Charlotte. Mit ihrem fundierten Wissen rund um das Elsass gaben sie den Teilnehmern einen grundlegenden Überblick über die Geschichte dieser wunderschönen Landschaft.

Wie bei Reisen des Förderkreises üblich wechselten sich kulturelle und kulinarische Höhepunkte ab. Erste Station war zunächst die Abteikirche in Ottmarsheim bei Mühlhausen, unmittelbar hinter der Grenze. Die überwiegend aus der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts stammende einstige Klosterkirche gehört zu den bedeutendsten Baudenkmälern der Romanik. Der Zentralbau ist nach dem Vorbild der karolingischen Aachener Pfalzkapelle in Form eines Oktogons gestaltet, wusste Marie-Charlotte Siepenkort bei der Führung zu berichten.

Nach einer kurzweiligen Busfahrt durch das Elsass wurde am Nachmittag mit dem kleinen Städtchen Ferrette der erste Standort erreicht. Hier stand am Abend der Besuch bei Bernard Antony, einem der berühmtesten Käse- Affineure Frankreichs, wenn nicht sogar der Welt, auf dem Programm. Bernard Antony beschreibt seine Philosophie wie folgt: „Das Geheimnis unseres Berufs ist die gute Zusammenarbeit mit den handwerklichen Käseproduzenten und der Respekt vor ihnen, die oft eher Künstler als einfache Erzeuger sind. Wir haben uns daher besonders sorgfältig bemüht, passionierte Hersteller in den meisten französischen Regionen auszuwählen. Sie vertrauen uns ihre ‚Babys‘ an, und es liegt an uns, sie mit Liebe und großer Sorgfalt großzuziehen. Wenn sie dann – mit aller Aufmerksamkeit, die sie verdienen – ‚groß‘ geworden sind, haben sie die optimale Reife erreicht. Und so werden sie den Epikureern als außergewöhnliche Leckerbissen angeboten, als eine Art Huldigung, die diesen authentischen Ausnahmeprodukten zur Ehre gereicht.“

In einem kleinen Raum dicht neben dem Käseladen saßen nun die Käseverkoster und warteten gespannt auf das, was auf sie zukommen würde. Und sie wurden in der Tat mit einem „Feuerwerk“ von Käse-Kreationen überrascht. In einer wahrhaften „Cérémonie des Fromages“ wurden insgesamt 17 verschiedene Käsesorten in einer Art Menu angeboten und von Bernard Antony und seinem Sohn Jean-Francois entsprechend fachlich erläutert. Dazu gab es natürlich immer den passenden Wein. Welch ein grandioser kulinarischer Höhepunkt dieser Reise!

Frohgemut und um große Erkenntnisse über die Käsesorten Frankreichs reicher ging es am nächsten Tag weiter nach Thann. Ziel dort war in erster Linie das gotische Münster der Stadt mit seinem hohen Turm, dem großen Hauptportal, dem beeindruckenden Chorgestühl sowie den wunderschönen Glasfenstern. Bei einer Führung wurde der Reisegesellschaft die Geschichte des Münsters nähergebracht. Bevor die Fahrt weiter nach Kaysersberg ging, besuchte die Gruppe den deutschen Soldatenfriedhof in Cernay. Bedrückend und mahnend stehen die schwarzen Kreuze dort auf dem großen Feld. 7049 deutsche Soldaten aus dem 1. Weltkrieg und 1479 Soldaten aus dem 2. Weltkrieg fanden hier ihre letzte Ruhestätte. Groß war daher der Kontrast als das malerische Städtchen Kaysersberg erreicht wurde. Kleine verwinkelte Gässchen und blumengeschmückte Häuser prägen das Bild der Geburtsstadt von Albert Schweitzer. Bunte Souvenirläden und eine Vielzahl von Straßencafés laden zum Bummeln und Verweilen ein. Eine äußerst interessante Stadtführung brachte den Mitgliedern des Förderkreises Einzelheiten dieser charmanten Stadt näher. Vor dem gemeinsamen Abendessen in einem der vielen Restaurants gab es, quasi als „Aperitif“, eine Weinprobe bei Jean Dietrich, einem der fünf Winzer von Kaysersberg. Nach der aufschlussreichen Kellerführung standen Riesling, Muscat, Gewürztraminer und Pinot Gris zum Verkosten bereit.

Bei strahlendem Sonnenschein ging die Fahrt am nächsten Morgen weiter nach Straßburg, wo die riesige Kathedrale Notre-Dame zur Besichtigung wartete. Mit ihren 142 Metern Höhe war die Kathedrale bis zum 19. Jahrhundert das höchste Bauwerk der Christenheit. Äußerst kompetent und unterhaltsam schilderte der Fremdenführer die Entstehung und Sehenswürdigkeiten dieser beeindruckenden Kathedrale. Bei der anschließenden Stadtrundfahrt mit dem „Petit Train“ zeigte sich die ganze Schönheit und Vielfalt dieser Metropole im Elsass.

Nach einem abschließenden Bummel durch die Stadt brachte der Bus der Firma Bettenbühl die Reisegruppe wohlbehalten nach Königstein zurück. Auf der Rückfahrt bedankte sich der 1. Vorsitzende des Vereins, Wolfgang Riedel, im Namen der Reisegruppe bei dem Ehepaar Siepenkort für die gelungene Organisation dieser Elsass-Reise. „Wo Siepenkort draufsteht, ist fundiertes Wissen über Land und Leute, Kultur und „belle cuisine“ garantiert“, sagte er in seiner kleinen Dankesansprache und überreichte Herrn und Frau Siepenkort als Dankeschön eine Magnumflasche Rotwein aus dem Gigondas. „Jede Reise mit Siepenkorts nach Frankreich, egal ob in die Region der Partnerstadt Le Cannet oder aber auch in anderen Regionen Frankreichs wird zu einem tiefgreifenden Erlebnis“, fügte Riedel abschließend hinzu.



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