Franz von Hoven – Architekt der Villa Andreae

Auf Einladung des Vereins für Heimatkunde Königstein sprach Stadtarchivarin Beate Großmann-Hofmann in der Stadtbibliothek Königstein über den Frankfurter Architekten Franz von Hoven (1842-1924). In Königstein schuf er mit der Villa Andreae ein unübersehbares Denkmal.

Der Vortrag jedoch zeigte, wie umfassend von Hovens Werk ist: So zeichnete er für den sich an den Römer anschließenden Neubau des Frankfurter Rathauses (1900-1908) verantwortlich und war Architekt zahlreicher Frankfurter Gebäude für Versicherungen, den Physikalischen Verein und andere mehr. Auch über Frankfurt hinaus war er sehr gefragt und erbaute Villen für Fabrikanten und Bankiers, beispielsweise in Bad Homburg und sogar auch in Freiburg. In Frankfurt-Sindlingen steht noch die so genannte „Meistervilla“, die Herbert von Meister (Farbwerke Hoechst) sich Anfang des 20. Jahrhunderts hatte errichten lassen.

In Königstein, so erfuhren die interessierten Zuhörer, hatte Franz von Hoven bereits vor der Villa Andreae für die bekannte Frankfurter Familie von Bethmann die „Villa Marienhöhe“ im hinteren Ölmühlweg geschaffen, die aber vor über 40 Jahren abgerissen wurde und auf deren Gelände sich mittlerweile eine Wohnanlage mit Eigentumswohnungen befindet. Nachweisbar ist auch eine weitere kleinere Villa im Ölmühlweg. Darüber hinaus hatte Franz von Hoven auch die Bauleitung für die Villa Rothschild übernommen, die ab 1888 entstand.

Ein Bezug zu Wilhelm Carl und Hannah Mathilde von Rothschild war insofern vorhanden, da von Hoven bereits 1875 vom Ehepaar von Rothschild den Auftrag zur Erbauung eines Hospitals für israelische Kranke erhalten hatte. Bekannterweise fällt der Apfel nicht weit vom Stamm: Ein Sohn Franz von Hovens, Hermann von Hoven, wurde ebenfalls Architekt und arbeitete teilweise mit seinem Vater zusammen. Auch er war, wie die Stadtarchivarin am Schluss ihres Vortrags ausführte, in Königstein tätig: Die Villa Zacharias, 1908 in der heutigen Hugo-Amelung-Straße erbaut, stammt von ihm.

Das Werk des Sohnes: die Villa Zacharias, hier eine Abbildung aus einem zeitgenössischen Stadtführer.



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