Ein Gesicht der Königsteiner CDU wird junge 40 Jahre alt

CDU-Stadtverbandsvorsitzende Annette Hogh.

Königstein (el) – Sie gehört zu den Gesichtern, die die Kurstadt prägen. Am 7. Februar wird Annette Hogh 40 Jahre alt. Es ist zwar ein runder Geburtstag, aber noch längst keiner, an dem man Bilanz zieht, wie es so mancher zu einem solchen Anlass innerlich zu tun pflegt.

Was diesen Geburtstag allerdings so interessant macht: Annette Hogh steht als Stadtverbandsvorsitzende an der Spitze der Königsteiner CDU. Darüber hinaus ist sie vierfache Mutter, das jüngste Kind ist gerade erst mal ein Jahr alt. Hogh ist für ihre Kinder da und sieht den CDU-Vorsitz als Ehrenamt, das sie gerne ausfüllt. Ohne die Unterstützung aus den Reihen ihrer Familie könnte sie diese beiden „Hüte“ allerdings nicht tragen. So reist ihr eigener Vater, der Kreisschatzmeister in Baden Würtemberg war, auch gerne mal aus dem Badischen an, um den Enkel ins Bett bringen zu können, damit der Tochter der Rücken freigehalten wird. Das nennt man moderne Arbeitsteilung und es funktioniert.

Aufgewachsen in einem politischen Elternhaus in Baden-Württemberg, ist Annette Hogh, die im Königsteiner Krankenhaus geboren wurde (ihr Großvater war ehemaliger Chefarzt am St. Josef) schnell in die Fußstapfen ihres Vaters getreten. Trotz eines Studiums der Politikwissenschaften in Mainz und Frankfurt war es Annette Hogh jedoch immer klar, dass sie keine „Karriere“ in der Politik machen wollte. Im Kleinen mitgestalten, das ist eher ihr Ding. Und so würde sie auch jedem raten, der heutzutage als Neuling in die lokale Politik einsteigt – und das könne man übrigens auch in jedem Alter – vor allem langen Atem mitzubringen.

Denn allzu oft habe sie schon miterlebt, wie der eine oder andere Neue nach einiger Zeit frustriert ist, weil sich die Projekte nicht so schnell realisieren lassen, wie man sich das erhofft habe. Aber auch das gehöre zu diesem Ehrenamt dazu. Das müsse man in Kauf nehmen. Ebenso wie die Tatsache, dass es wichtig ist, auch innerhalb der Fraktion Meinungen auszutauschen, selbst wenn es manchmal kontrovers diskutiert wird. Das gehört dazu.

Als sie 2004 mit ihrem Mann nach Königstein gezogen sei, wäre sie mit offenen Armen empfangen worden. Ihr Einstieg fiel in die Zeit des Bürgermeisterwahlkampfs in Königstein, als sich zwei CDU-Kandidaten gegenüberstanden und die Christdemokraten selbst an einem Wendepunkt standen, der einen, wie Hogh im Nachhinein sagt, „Gesundungsprozess“ nach sich gezogen habe. Es habe eine Art „Reset“ innerhalb der CDU gegeben, die jetzt zur Kommunalwahl 2016 mit einer Liste antritt, die sich unter anderem durch Vielfalt auszeichne, so Hogh. Hier seien Männer und Frauen von 25 bis 75 Jahren vertreten und im Leben stehen.

„Wir wollen stärkste Fraktion bleiben“, sieht Hogh optimistisch über die Kommunalwahl hinaus in die Zukunft für ihre Partei, die sich auch weiterhin als Impulsgeber für wichtige Themen in der Stadt versteht. So wolle man zum Beispiel ein neues Innenstadtkonzept entwickeln, mit dem natürlich auch ein Parkleitsystem einhergeht. Die Parkplätze müssten besser konzipiert und der Durchgangsverkehr effektiver geregelt werden, sind einige diesbezügliche Gedankengänge, die man in die Tat umsetzen wolle. Zu den Themen, die aktuell anstehen, gehört sicherlich das Kurbad. Hier sei man weiterhin auf der Suche nach einer finanzierbaren Lösung. Auch der Neubau eines städtischen Kindergartens ist ein Dauerbrenner. In diesem Zusammenhang werde der Bebauungsplan Hardtberg die Politiker noch beschäftigen und auch die städtischen Finanzen bleiben ein weiterer wichtiger Punkt auf der To-do-Liste. In Schneidhain habe man das nun erfolgreich abgeschlossene Sportplatz-Projekt und die damit verbundene Ortsteilentwicklung unterstützt. Die Entwicklung in den anderen Stadtteilen müsse nun auch angegangen werden. So steht mit der Sanierung des Bürgerhauses Falkenstein ein weiterer Riesenpunkt auf der Agenda der Zukunft.

Von der Beisitzerin im Vorstand der Königsteiner CDU (2006 bis 2008) ging es für die Politologin dann weiter als stellvertretende Vorsitzende ihrer Partei. Als dann Andreas Noack sein Amt niederlegte, füllte es Hogh zunächst kommissarisch aus, um dann schließlich den Vorsitz zu übernehmen. Eine Aufgabe, die zwar im Ehrenamt verankert ist, dennoch viel Verantwortung mit sich bringt, die die vierfache Mutter scheinbar mit Leichtigkeit schultert. Es liegt schon in ihrer Natur, eine positive Einstellung mitzubringen, das erleichtere vieles, sagt die stellvertretende CDU-Kreisvorstandsvorsitzende. „Der Rest ist pure Organisation“, verrät sie zumindest ein Geheimnis ihres Erfolges. Das heißt aber nicht, dass sie sich nicht ab und an mal eine Auszeit gönnt. Das kann auch ein kleiner Ausflug in die Natur mit der Familie sein. Hier kann sie auch mal abschalten und vor allem das Handy ausschalten. Ansonsten fährt sie auch gerne Ski und der runde Geburtstag wird natürlich mit der ganzen Familie gefeiert.



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