„Glück ist für jeden etwas anderes“

Von Matthias Schenk vom Schloss Freudenberg erfuhren die Kongressbesucher Unglaubliches: Goethe war der eigentliche Erfinder von Facebook, indem er Scherenschnitte anfertigte. Fotos: Schemuth

Königstein
(el) – „Wege zum Glück“ – so hatte Veranstalter Wolfgang Maiworm seinen ersten Kongress im Haus der Begegnung überschrieben. Wer sich am Samstag und Sonntag den Stufen zum Eingang des Gebäudes näherte, der wurde dank des Teams von Schloss Freudenberg mit einer ganz eigenen Sinneserfahrung konfrontiert. Hier wagte nämlich Matthias Schenk die These: „Facebook wurde durch Goethe erfunden.“ Denn der Dichterfürst, der den Naturwissenschaften sehr zugetan war, hat sich bekanntlich auch gerne mit der Physiognomie des Menschen und dem, was sich daraus ableiten lässt, beschäftigt.

Und so ging es Schenk und seinen Mitarbeitern um ein ganz besonderes Profil – den Scherenschnitt, um Merkmale herauszurbeiten, wie etwa das Kinn, das für Entschlossenheit steht, oder die Lippen. Nur wenige Meter weiter wartete noch vor dem Foyer das nächste Erlebnis auf die Besucher in Form der „Geburtstagssinnes-Station“, die von einem Künstler angefertigt wurde und Aspekte aus der Astrologie, wie Sternzeichen etc. aufgreift, um durch Schmecken, Riechen und Fühlen den Lebenssinn jedes Einzelnen zu Tage zu fördern.

„Es geht hier darum, Impulse zu geben, dabei können die Wege zum Glück für jeden etwas anderes sein“, brachte die Heilpraktikerin das Ansinnen des Kongresses auf den Punkt. Die Königsteinerin war eine von 30 ihrer Zunft, die sich anhand von Workshops, Vorträgen, Beratungen und Informationsangeboten einem interessierten Publikum vorstellten. Als Aussteller hätten wir uns noch mehr Besucher gewünscht, zog Lüth eine erste Bilanz.

So ein erster Kongress müsse sich eben erst herumsprechen. Andererseits seien genau die Richtigen dagewesen, die Impulse, Informationen brauchten. Der Kongress habe viele Möglichkeiten geboten, „das Glück“ ans Licht zu bringen. Vorträge, Workshops, Musik, Gespräche. Der Grundgedanke, die „Wege ins Glück“ zu bereiten, sei geglückt. Die zwischenmenschlichen Kontakte, strahlende Gesichter, wunderbarer Gesang, dies habe dazu beigetragen, so Lüth. Dabei bildeten sicherlich auch Behandlungsangebote, die zwar Jahrtausende alt sind, aber heute sehr angesagt sind, einen Schwerpunkt – wie etwa die Traditionelle Chinesische Medizin oder aber Ayurveda – die indische Lehre des Lebens, vertreten durch die Kelkheimerin Elisabeth Volk. Wolfgang Tuppeck und seine Frau Annette haben sich auf die Familienaufstellung verlegt, diese Richtung jedoch mit einer Besonderheit versehen. „Wir machen phänomenologische Arbeit“, beschreibt Tuppeck sein Handwerk, das es anderen ermöglicht, durch Gesang und Malen besseren Zugang zu ihren Herzenswünschen zu erhalten. Dabei falle es laut Tuppeck besonders kopfgesteuerten Menschen schwer, Zugang zu ihrem Herzen zu finden und genau diesen Ansatz verfolge seine Arbeit.

Während man sich mal eben schnell eine wohltuende energetische Ausgleichsmassage von Melanie Schieder aus Karben gönnen konnte, die sogar nach Frankreich gereist ist, um zu lernen, wie die Öle für ihre ayurvedischen Massagen selbst hergestellt werden können, zogen es wiederum andere vor, sich mal zwischendurch einen gesunden Salat zu gönnen, ehe man sich weiteren programmatischen Höhepunkten widmete. Bei der Vielzahl an Angeboten war es auch schnell klar, dass man für sich Schwerpunkte setzen musste, denn man konnte unmöglich an allem teilhaben.

Viel beachtet war der Vortrag am Samstag im großen Saal von Dr. Rüdiger Dahlke, Psychotherapeut und Buchautor. Das auserwählte Thema „Mythos Erotik“ – so auch der Titel seines Buches – sprach zwar nicht jeden an, aber es gab wohl keinen im Saal, der hinterher nicht irgendwas für sich hätte herausfiltern können. Dabei ging es Dahlke auch darum zu kommunizieren, dass wir hierzulande dieses Thema sehr einseitig verstehen würden und dass sich, gerade was das Thema Erotik angeht, die Rollen der Geschlechter neu verteilt haben.

Dahlke: „Frauen wollen more!“ und dies auf allen Ebenen. Als Reaktion auf dieses neue Bewusstsein der Frau müsse sich der Mann wiederum fragen, wo er hin wolle. Ebenfalls eine klare Botschaft, die der Autor mitbrachte, und die sich auch auf alle Bereiche des Lebens übertragen lässt: Routine ist ein Killer, ob privat oder bei der Arbeit, was wiederum eine perfekte Überleitung zu seinem anschließenden Workshop war, in dem es darum ging, die eigenen Widerstände aufzudecken und aufzugeben. Auch hier lautete die eindeutige Message: An den eigenen Widerständen dranbleiben, sie nicht einfach ausblenden wollen, sondern auch bereit sein, dafür etwas zu tun.

Mit der energetischen Massage konnten sich die Besucher verwöhnen lassen.

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