Königstein trauert um Bartoszewski

Königstein – Die Stadt Königstein trauert um den früheren polnischen Außenminister Wladyslaw Bartoszewski. Er war der erste Preisträger des Eugen-Kogon-Preises der Stadt Königstein im Jahr 2002. Bartoszewski starb im Alter von 93 Jahren.

Bartoszewski sei ein großer Europäer gewesen, der sich um das Zusammenwachsen Europas verdient gemacht habe, erklärten der Vorsitzende des Kuratoriums des Eugen-Kogon-Preises, Stadtverordnetenvorsteher Robert Rohr, und Bürgermeister Leonhard Helm. Trotz seiner Inhaftierung im Konzentrationslager Auschwitz und seines Kampfes gegen die deutschen Besatzungstruppen habe er sich nach dem Ende des 2. Weltkriegs für die Aussöhnung zwischen Deutschen und Polen eingesetzt. In einem Interview der polnischen Zeitung Gazeta Wyborcza im Jahr 2009 hatte er gesagt: „Wenn mir jemand vor 60 Jahren, als ich geduckt auf dem Appellplatz des KZ Auschwitz stand, gesagt hätte, dass ich Deutsche, Bürger eines demokratischen und befreundeten Landes als Freunde haben werde, hätte ich ihn für einen Narren gehalten.“ Auch Jahre nach der Preisverleihung habe er sich mit Königstein verbunden gefühlt, konnte Bürgermeister Leonhard Helm tief beeindruckt von einer Begegnung mit Bartoszewski im Jahre 2009 berichten.

Von 1990 bis 1995 war Bartoszewski polnischer Botschafter in Wien. Dazu war er von Präsident Lech Wałesa ernannt worden. 1995 wurde er kurzzeitig Außenminister Polens. Von Juni 2000 bis September 2001 übte er erneut das Amt des Außenministers aus.



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