Die Königsteiner folgten dem „hüpfenden Affen“ und waren überrascht von den vielen Talenten, die sie entdeckten

Auch das machte das Flair dieses Abends aus: Man genoss die Musik und plauderte miteinander, hier im Altstadtstübchen. Fotos: Schnurawa

Königstein – Wenn sich eine Kleinstadt einen Abend lang im absoluten Ausnahmezustand befindet, wenn „Der Affe hüpft“ („Monkey Jump“) und nahezu alle Kneipen zeitgleich mit Überfüllung zu kämpfen haben, dann kann das nur eins heißen: Das „Monkey- Jump-Fieber“ hat wieder einmal wild um sich gegriffen. Auch in diesem Jahr wurde den Tanzmäusen, Feierwütigen, Nachtschwärmern und Freunden des guten Musikgeschmacks wieder so einiges geboten. Sieben von ursprünglich acht „Locations“ (darunter „Kudamm“, „Bahia“, „Da Toni“, „Altstadtstübchen“, „Zum Pfännchen“, „The Web“ sowie Limburger Straße 18) waren beim diesjährigen „Sound of Königstein“ wieder mit an Bord.

In den einzelnen Kneipen lockten die unterschiedlichsten Bands und Musikrichtungen und das machte den Charme dieser Veranstaltung aus. Angefangen von Pop und Rock über den etwas exotischeren Folk bis hin zu feurigem Latin konnte sich jeder das für ihn Passende aussuchen, vorausgesetzt man war gewillt, von „Location“ zu „Location“ zu „jumpen“. Denn das ist nun mal Teil des Konzeptes bei „Monkey Jump“, dass alles nur nicht langweilig ist, gerade weil man nicht an eine bestimmte Lokalität gebunden ist. Nach nur einmaliger Eintrittsentrichtung, für die man zur Dokumentation lediglich ein Bändchen erhielt, konnte man den kompletten Abend – je nach Lust und Laune – die Lokalitäten nach eigenem Belieben wechseln. Dazu liefert das romantische Altstadt-Ambiente beste Voraussetzungen, weshalb sich auch Organisator Alex Schäfer für dieses „Fleckchen Erde“ als weiteren Veranstaltungsort von mittlerweile fast 40 Städten bundesweit vor zwei Jahren entschieden hat. Beim ausgedehnten Abendspaziergang lag im wahrsten Sinne des Wortes Musik in der Luft, so dass man die teilnehmenden Kneipen auch ohne nähere Infos schon von Weitem gut ausfindig machen konnte. Angekommen im „Kudamm“ musste man sich regelrecht erst mal seinen Weg zur Band „A Tribute to Johnny Cash“ bahnen. Die sechsköpfige Crew hatte sich nicht nur der Country-Musik verschrieben, sondern ließ im Speziellen auch den legendären Johnny Cash („Ring Of Fire“)wieder auferstehen.

Kein bisschen weniger stimmungsvoll ging es im Ristorante „Da Toni“ zu, wo die Zwei-Mann-Band „Ariadne‘s Beard“ ein großes Repertoire an irischem, schottischem, englischem und deutschem Folk zum Besten gab. „Ich fühle mich hier super aufgehoben, weil ich aus Irland komme“, meinte eine begeisterte Dame. Im „The Web“ hatte man die Sängerin Cleonice da Cunha aus Brasilien engagiert, die mit Hits aus Lateinamerika, der Karibik, aber auch mit Disco, Pop & Soul der 70er-Jahre begeisterte. In der Limburger Straße 18 sorgten die „Karaoke Brothers“ für Stimmung. Wer lieber die Musik an der noch milden Abendluft genießen wollte, der kam definitiv nicht am Altstadtstübchen vorbei, das mit gemütlichem historischem Ambiente lockte. Hier spielte die Musik draußen, was zur Folge hatte, dass die Leute, nur um ihren „Eddie“ zu hören, bis zum Torbogen dicht gedrängt standen. Und auch wenn man dadurch mitunter nicht viel von dem Mann mit der Gitarre zu sehen bekam, so war der Timbre seiner Stimme doch unverkennbar. „Ihr seid ja sauguat druf heut“, bemerkte der waschechte Rocker mit den langen Haaren, der mit seiner tiefen Stimme nicht nur rockige Töne anschlagen kann. Auch Pop und Blues gehört zu seinem riesigen Repertoire. So richtig in Schwung kam das Publikum bei „Fly away“ von Lenny Kravitz.

Das Kontrastprogramm dazu bot die Salsa Bar „Bahia“, wo zwei gut aussehende Spanier der Band „Chileandro“ viel südländisches Temperament versprühte. Nur ein paar Häuser weiter und zweifellos kaum zu überhören dröhnten echte Stimmungsmacher wie „Verdammt lang her“ von BAP oder „An Tagen wie diesen“ von den „Toten Hosen“ aus dem „Pfännchen“. Hier rockte der smarte Marty Kessler die Bude und das nicht zu knapp. Mit Zuhören allein kam man als Gast hier allerdings nicht allzu weit. Immer wieder wurde das Publikum zu mehr Körpereinsatz aufgefordert, der vorwiegend in Mitsingen bestand. Gleichwohl waren alle „Monkey Jump Verrückten“, wenn auch erst weit nach Mitternacht, schließlich wie von Geisterhand, vom „Monkey-Jump-Virus“ geheilt.

Marty Kessler animierte zum Mitsingen im „Pfännchen“.

„A Tribute to Johnny Cash“ erwiesen sich als Publikumsmagnet im Kudamm.

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