Kurbad ist nicht schuld

Unser Leser, Rainer Kowald, Goethestraße, Königstein, erinnert nicht zuletzt auch aufgrund seiner langjährigen Verbindung zum Königsteiner Kurbad als dessen ehemaliger Geschäftsführer an den Wert der Einrichtung für die Königsteiner, der von einigen unterschätzt wird, das Bad gar als „Schuldiger“ hingestellt wird.

Eigentlich ist es doch ganz einfach – um die Finanzen der Stadt steht es schlecht und da muss ein Schuldiger her, nehmen wir doch einfach das Kurbad, dann ist der Sündenbock schnell gefunden und alles andere kann dann abgedeckt werden. Für die ALK ist das klar, sie sagen ja fast immer Nein und so auch wieder beim Kurbad. Dabei wird vergessen, dass wir in der Stadt noch ganz andere, wichtige Einrichtungen haben, die ebenfalls nicht umsonst sind oder sich tragen. Die jährlichen Zuschüsse für Freibad, Stadtbibliothek, Krankenhaus und HdB – um nur einige zu nennen – sind nicht zu knapp. Jetzt aber wieder die finanzielle Situation der Stadt auf das Kurbad zu schieben halte ich für nicht gerechtfertigt, man macht sich hier die Sache zu einfach.

Kur und Tourismus sind der Hauptwirtschaftszweig des Heilklimatischen Kurortes Königstein, rund 1.000 Arbeitsplätze sprechen für sich, es wird nicht einmal darüber im Parlament über diese Bedeutung gesprochen. Diskutieren wir also dort weiterhin über Top-Themen wie die Rodelbahn am Feldberg, die Schließung des Philosophenweges, die überflüssige, verlängerte Öffnungszeit des Wertstoffhofes oder die Verlegung des Reichenbaches … dann sind wir doch auf der richtigen Schiene und arbeiten an der Zukunft? … Die „öffentliche Toilette“ am Kapuziner Platz wäre auch noch ein wirklich wichtiges Thema, aber wen interessiert dies schon?



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