„Launische Diva“ erkämpft 3:3!

Königstein – Der Fußball-Gruppenligist 1. FC-TSG Königstein hat in einem packendem Hochtaunusderby dem Aufstiegsanwärter Usinger TSG ein verdientes 3:3 abringen können, steht jedoch nach wie vor in gefährdeten Tabellenregionen auf dem fünftletzten Platz. Einhelliger Tenor – auch der Gäste – war jedoch, dass der 1. FC-TSG mit dieser Einstellung und Moral definitiv nichts mit dem Abstieg zu tun haben dürfte, aber das Problem der Mannschaft von Trainer Thomas Biehrer ist nunmal, dass sie ohne Zweifel das spielerische Potential dazu hat, aber einfach zu inkonstant auftritt.

Ein Wellental mit teils hervorragenden Leistungen und teils unerklärlichen Einbrüchen kennzeichnet regelmäßig die Auftritte der Kur- und Burgenstädter, so dass man mittlerweile tatsächlich sogar von der „launischen Diva vom Altkönig“ sprechen kann. In der Sportberichterstattung wird der Begriff „launische Diva“ ja laut Duden meist im Zusammenhang mit Sportlern oder Vereinen verwendet, deren Spiel mitunter starken und für den außenstehenden Betrachter unvorhersehbaren Qualitätsschwankungen sowie „Launenhaftigkeit“ unterworfen ist.

Diese Beschreibung und Bezeichnung trifft den Zustand und die Charakteristik des Königsteiner Spiels in dieser bisherigen Saison nahezu perfekt. Das Spiel gegen die Buchfinkenstädter war von Beginn an geprägt von enormem Einsatz, Tempo und einem schwachen Schiedsrichtergespann, welches frühzeitig viel Hektik in die Partie brachte, jedoch keine der beiden Teams mit seinen Entscheidungen benachteiligte.

Der 1. FC-TSG ging nach 20 Minuten in Führung, als Marvin Gramowskis scharfe und perfekt getretene Freistoßflanke von einem Usinger Kopf abgefälscht im Netz landete. Zwar konnte Usingen prompt durch Bitiq ausgleichen, aber Lukas Bosansky zeigte nach 35 Minuten eine Kostprobe seiner exquisiten Schusstechnik, als er aus 35 Metern abzog und sein Kanonenstrahl – vom Rückenwind noch leicht befeuert – halbhoch und unhaltbar direkt neben dem Pfosten einschlug. Aber auch hier kamen die Gäste zurück und erzielten unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff erneut durch Bitiq das 2:2. Nach Wiederbeginn hatte dann der Aufstiegsanwärter zunächst den besseren Start, als Pelka eine Flanke zum 2:3 einköpfte (50.), aber auch diese Führung hatte nicht allzu lang Bestand, da der baumlange Adis Pita nach 55 Minuten per Kopf einen erneuten Gleichstand herbei führte. Wäre nach 65 Minuten nicht Königsteins Kapitän Robert Scheithauer nach einem Foulspiel mit der gelb-roten Ampelkarte des Feldes verwiesen worden, hätte man vielleicht sogar noch die Initiative im Hinblick auf einen möglichen Königsteiner Siegtreffer erwarten können, aber so mussten sich die dezimierten Hausherren gegen die favorisierten Usinger zunächst einmal auf die Sicherung dieses einen Punktes konzentrieren, was ihnen letztendlich auch mit bravourösem kämpferischen Einsatz gelang.

Am kommenden Sonntag soll der Aufwärtstrend beim Aufsteiger FC Germania Enkheim (Riedstadion, Leuchte 150, Ffm.-Enkheim; Anstoß 14.30 Uhr) bestätigt werden, der jenseits von Gut und Böse auf Rang elf der Tabelle liegt. Aber Vorsicht: Wirklich guten Leistungen in Heimspielen – wie jetzt gegen Usingen – folgte bisher immer ein erneuter unerklärlicher Einbruch im darauffolgenden Auswärtsspiel! Also darf man gespannt sein, ob der 1. FC-TSG diese lästige „Serie“ nun endlich mal durchbricht.

Die 2. Mannschaft des 1. FC-TSG verlor ihre A-Liga-Begegnung gegen Spitzenreiter FC Weißkirchen zwar mit 0:5 recht deutlich, bot jedoch über weite Strecken eine durchaus akzeptable Leistung. Ein besseres Ergebnis machte man sich dadurch „kaputt“, dass man die letzten beiden Treffer ärgerlicherweise quasi mit dem Schlusspfiff in der 89. und 90. Minute eingeschenkt bekam, als man mit den Gedanken vielleicht schon in der Kabine war. Durch diese Niederlage fiel die 2. Mannschaft

erstmals in dieser Saison auf den siebten Tabellenplatz zurück. Am kommenden Sonntag sind die „Reservisten“ des 1. FC-TSG spielfrei.



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