Moorenten-Nachzucht aus Opel-Zoo in Niedersachsen wieder angesiedelt

Die acht jungen Moorenten aus dem Opel-Zoo werden in Niedersachsen ausgewildert

Foto: Archiv Opel-Zoo

Kronberg/Königstein (kw) – In Zoologischen Gärten findet man nicht nur Exoten wie Elefanten, Giraffe, Erdmännchen & Co., sondern auch heimische, vom Aussterben bedrohte Tierarten, für die teilweise Wiederansiedlungsprojekte in verschiedenen deutschen und europäischen Gegenden bestehen. „Der Kronberger Opel-Zoo nimmt an solchen Projekten mit Europäischer Wildkatze, Europäischem Nerz, Europäischer Sumpfschildkröte, Steinkauz, Habichtskauz und schließlich auch mit der Moorente teil“, erläutert Zoodirektor Dr. Thomas Kauffels und berichtet über das Wiederansiedlungsprojekt in Niedersachsen.

Zwischen den größeren und bunteren Entenvögeln fällt die Moorente in der für die Besucher begehbaren Freiflugvoliere erst mal nicht weiter auf, aber in ihrem schlichten tiefbraunen Federkleid verdient sie durchaus Beachtung, wird sie doch in der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands in der Kategorie 1 „vom Aussterben bedroht“ geführt. Als Tauchente bevorzugt sie flache, stille Gewässer mit reicher Unterwasservegetation, die sie tauchend und gründelnd aufnimmt. Und solche Gewässer mit breiten, ungestörten Uferzonen und weiten Schilfgürteln gibt es in Deutschland immer weniger. Als Zugvogel ist sie beim Flug über den Balkan und entlang der Adria in die Überwinterungsgebiete Afrikas weiteren Gefahren ausgesetzt, zumal sie auch heute noch intensiv bejagt wird.

Seit dem Jahr 2012 wurden am Steinhuder Meer in Niedersachsen bereits 163 Moorenten wieder angesiedelt, nachdem der letzte Brutnachweis aus diesem Gebiet aus dem Jahre 1980 stammt, also bereits 34 Jahre her ist. Die Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen hat die Logistik der Transporte und die Haltung der Moorenten bis zur Wiederansiedlung durch die Projektpartner der Ökologischen Schutzstation Steinhuder Meer e.V. und den NABU Niedersachsen übernommen. Auch die acht Mitte Juli im Opel-Zoo geschlüpften Vögel machen zunächst Halt in der Station und werden von dort an die neue Umgebung gewöhnt. Sofern sie nicht – wie viele ihrer Artgenossen im letzten milden Winter – am Steinhuder Meer bleiben, werden sie sich bereits Ende September dann auf ihren Weg nach Afrika machen und es steht zu hoffen, dass möglichst viele der Kronberger Moorenten im nächsten Jahr wieder zurückkommen, brüten und damit selbst wieder für Nachwuchs sorgen.



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