„Da muss Luft ran und kein Nagellack drauf“

Ute Martina Witt hat nach fast 30 Jahren als Fach- und Führungskraft ihrer ersten Karriere den Rücken gekehrt, um sich für ein zweites berufliches Leben als Heilerin und Buchautorin zu entscheiden. Foto: Schemuth

Königstein (el) – In unserer schnelllebigen Zeit ist die Suche nach alternativen Heilmethoden, jene, die auch unsere Seele – unser Innerstes – erreichen und uns so von innen nach außen zum Strahlen bringen, groß angelegt. „Natürlich können alternative Heilmethoden keinen Arztbesuch ersetzen, aber eine wertvolle Ergänzung hierzu sein“, sagt Ute Martina Witt, Heilerin und Buchautorin aus Schneidhain, die mit dem „Kleinen Kobold“ im vergangenen Jahr ein Erstlingswerk für Groß und Klein gleichermaßen geschrieben hat. Bewusstsein dafür erhalten, dass wir Schöpfer unseres Schicksals sind – auch darum geht es in dem Buch und um einen ständigen Prozess, der in der Natur und jedem Wesen ebenso angelegt ist, wie in uns Menschen.

Für die Schneidhainerin war es ebenfalls ein Entwicklungsprozess, bis sie sich von ihrer 27-jährigen Karriere als Fach- und Führungskraft lösen konnte, um mit 47 Jahren eine Ausbildung zur Heilerin zu beginnen. Dazu musste sie sich auch erst von einigen Glaubensmustern, wie sie von so vielen Menschen verinnerlicht werden, befreien. Sätze, wie „Ich kann nicht“ oder „Ich schaffe das nicht“ wurden fortan aus dem Vokabular verbannt. „Wir Frauen sind da oft mutiger als die Männer, wenn es darum geht, die gewohnte ‚Autobahn‘ zu verlassen“, weiß die Autorin, der es ein Bedürfnis ist, den Menschen zu helfen und ihre Selbstheilungskräfte zu aktivieren. „Die Heilung liegt in uns. Wir sind alle Energieweisen haben alle dafür notwendigen Informationen gespeichert“, sagt Witt und: „Mit Pillen schlucken kommen wir nicht an die Seele heran.“ Die Seele wünsche sich, dass wir ihr zuhören. Als Heilerin arbeite ich im spirituellen, im energetischen, im so genannten feinstofflichen Bereich.

Das geistige Heilen gehe davon aus, dass Krankheiten und Störungen ihre Ursache im seelischen, geistigen, bzw. im feinstofflichen Bereich haben. Geistiges Heilen diene der Aktivierung der Selbstheilungskräfte auf geistigem Wege. Geistige Heilweisen können sowohl als eigenständige Heilweisen angewendet werden, als auch ergänzend zu klassischen medizinischen und naturheilkundlichen Methoden, beschreibt Witt ihren Aufgabenbereich.

Menchen, die sowohl körperliche als auch seelische Beschwerden hätten, würden den Weg zu ihr finden, wobei Witt nochmals betont, dass sie nicht etwa die Fähigkeit eines Arztes ersetzen und schon gar keine Konkurrenz hierzu darstellen möchte. Es gäbe mehrere Formen des geistigen Heilens: Yoga und Meditation würden auch dazu zählen. Sie selbst schätze die Meditation und praktiziere sie täglich zirca 20 Minuten lang, wobei die Empfehlung lautet, zweimal am Tag 20 Minuten hierfür freizuhalten.

Doch so weit wolle sie sich nicht von ihrem Alltag entfernen und in den sogenannten „Alpha-Rhythmus“ versetzen. Es gehe darum, den Körper loszulassen, damit der Geist entspannen könne.

Weil Ute Martina Witt als anerkannte Heilerin nach den Richtlinien des Dachverbandes Geistiges Heilen (DGH) der Auffassung ist, dass wir alle miteinander verbunden sind, bietet sie auch Fernheilungen an. So zum Beispiel, wenn jemand über ständiges Bauchweh klagt, medizinisch alles abgeklärt ist und sich derjenige trotzdem nicht erklären kann, wo es herkommt. Dann kommt sie ins Spiel und ist der festen Meinung, dass die Gedanken unsere Gefühle formen und dass wir ihnen mehr Aufmerksamkeit schenken sollten. Auch sollten wir nicht versuchen, Probleme zu vertuschen, denn sie holen uns doch ein. Vielmehr solle man bei Schwierigkeiten Hinsehen, denn „da muss Luft ran und kein Nagellack drauf“, findet die Heilerin, für die die Teilnahme an einem Seminar wegweisend für die Entstehung ihres Buches gewesen ist. „Ich bin selbst noch ein Kind“, räumt sie ein bzw. man könne sagen, dass sie Zugang zu ihrem „inneren Kind“ habe, das ein jeder in sich trage. Die meisten Menschen würden diesem jedoch nicht die erforderliche Aufmerksamkeit entgegenbringen und so würden alte Muster immer wieder auftauchen, die in eine Negativ-Spirale führen.

„Wenn wir krank sind, wollen wir immer die schnelle Lösung und wir möchten einfach nicht wahrhaben, dass das, was mit uns zu tun haben könnte“, sagt Witt, die der festen Überzeugung ist, dass alle Antworten in uns liegen. Man müsse lediglich an die Stimme der Inspiration anknüpfen. Denn Intuition und Inspiration seien sehr wohl in jedem von uns zu finden, doch die Stimme der Seele sei oft sehr leise, weswegen wir sie überhören.

Wir müssten uns entscheiden, wann es an der Zeit sei, aus der „Opferrolle“ herauszutreten und müssten dazu unseren Impulsen vertrauen, dass wir das Richtige tun.

In ihrem Buch „Der kleine Kobold“, verlegt im Self-Publishing-Verlag, schickt Witt ihre Leser bewusst auf eine spirituelle Reise, deren Ausgang man im Ansatz schon erahnen kann, wenn man ihren Ausführungen zugehört hat. Die Reise führt zu einer Änderung des Bewusstseins und einer Bereitschaft hin zur persönlichen Veränderung. Obwohl die Autorin ihre Leser in eine sagenhafte Welt der Kobolde und Elfen entführt, liegt diese doch nicht ganz so fernab von unserer. Geht es doch für die Hauptfigur Priscilla, die Schwester des kleinen Kobolds, darum, sich von Schuld zu befreien, weil ihre Mutter in der Verbannung lebt. Indem sie sich von ihrer Intuition leiten lässt und lernt, ihr zu vertrauen, findet sie ihr Glück und ihre Lebensaufgabe.

Im Moment arbeitet die Autorin an einer Fortsetzung des „kleinen Kobolds“, der übrigens in den Buchhandlungen bestellt werden kann.

Königstein

Kultur/Soziales



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