„Picnic en blanc“ – Das Frühstück im Grünen

Elegante Tafelrunde beim Königsteiner „Picnic en blanc“. Foto: Schleer

Königstein (cas) – Bereits zum sechsten Mal trafen sich weiß gekleidete Genussmenschen zu einem „Picnic en blanc“ im Königsteiner Kurpark. Nachdem in der Vergangenheit der Verein Königsteiner Gala der Veranstalter war, wurde das Picknick in diesem Jahr erstmals auf Privatinitiative der Königsteiner Sonja Stange und Rainer Möller organisiert. Über öffentliche und soziale Medien wurde das Ereignis angekündigt und publik gemacht.

Interessierte konnten sich über Facebook oder per E-Mail eine Bierzeltgarnitur reservieren. Mitzubringen war von den Teilnehmern dann noch alles, was man zu einem gemütlichen Picknick braucht, nur etwas schicker und eben ganz in Weiß. Die Farbe Weiß steht hierbei für Optimismus, welche der Veranstaltung einen entspannten und heiteren Charakter geben soll.

So kamen dann über 50 Gäste nicht nur aus Königstein, sondern auch aus Wiesbaden und Frankfurt mit ihren Familien und Freunden bei allerbestem Wetter am einem späten Sonntagvormittag im Kurpark zusammen. „Mit etwas Eigeninitiative und wenig Aufwand kann ein solches Picknick unkompliziert ausgerichtet werden. Es kommen Menschen zusammen und haben gemeinsam einfach einen schönen Tag“, erklärte Möller das Konzept. Und das Konzept ging auf: Die Tische wurden mit weißem Porzellan, Kerzenständern und Blumen liebevoll und aufwendig gedeckt und dekoriert. Geradezu festliche Tafeln schmückten im Anschluss die Grünfläche zwischen der Villa Borgnis und dem Rathaus. Auch beim Essen fehlte es an nichts: Gekühlter Sekt, Wein, Salate, Quiche, Obstplatten, Baguette und vieles mehr hatten die Gäste in ihren Körben mitgebracht und aufgetischt. Zwischen den Tischen entstand rege Kommunikation und der eine oder andere Teller mit Schmankerln machte die Runde. Die Stimmung war ausgelassen und heiter. Während die Erwachsenen an den Tischen plauderten, taten sich die Kinder der unterschiedlichen Tafelrunden zusammen und tollten durch den Kurpark. Spaziergänger und Besucher des Kurparkes blieben stehen und fotografierten. Nicht selten wurden die Teilnehmer des Picknicks gefragt, welche Feierlichkeit denn zelebriert würde?

Es stellte sich heraus, dass es für einige Teilnehmer nicht das erste „Picnic en blanc“ war. Auch die Initiativen in anderen Städten wie Mainz und Darmstadt wurden in einigen Fällen gezielt gesucht und besucht. Andere Gäste wiederum waren das erste Mal dabei und zeigten sich begeistert darüber, „das besondere Erlebnis in festlicher Atmosphäre mit freundlichen Menschen an einem sonnigen Tag im Königsteiner Kurpark verbringen zu können“, so eine angereiste Frankfurterin. Ob Anfänger oder bereits fortgeschrittener Picknicker: Allen gemein an diesem Tag war, sich mit etwas Tatkraft und Schwung als Teil einer spontanen Gemeinschaft zu sehen und diese in gewisser Weise feierlich zu begehen.

Ursprünglich – so besagt die Legende –stammt die Idee des „Diner en blanc“ aus Frankreich. Dort wurden auf Privatinitiative, Massenpicknicks weiß gekleideter Menschen an prominenten Orten wie zum Beispiel dem Place de la Concorde durch soziale Medien organisiert. In der Zwischenzeit finden diese Veranstaltungen weltweit statt, teilweise mit mehreren Tausend Teilnehmern. Im originären Sinn sind diese Veranstaltungen fern von jeglichem Kommerz. Diesem Gedanken blieben auch Stange und Möller treu. Etwaige Erlöse, die sich durch die Vermietung der Bierzelt-Garnituren oder Spenden ergeben haben, gehen auch in diesem Jahr wieder an den Opferhilfeverein Weißer Ring.



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