Rheingau Musik Festival mit Joely & Oliver lässt kleine und große Herzen höherschlagen

Königstein (aks) – Das Rheingau Musik Festival hat ein Herz für Kinder, und das hatte Folgen: Am Sonntagnachmittag war der große Saal des Hauses der Begegnung fast voll besetzt mit ganz kleinen und ganz großen Fans von „Joely und Oliver“, die mit ihren beliebten Melodien seit 15 Jahren Kinder und Erwachsene begeistern.

Joely stand schon im zarten Alter von fünf Jahren gemeinsam mit ihrem Papa Oliver auf der Bühne. Natürlich hübsch und von zarter Statur ist die heute 21-jährige Musikstudentin. Noch geht sie als Mädchen durch, das ihren Vater mit kindlicher Freude anstrahlt. Sie ist nicht geschminkt, nicht aufgedonnert und vor allem hat sie keine Starallüren. Ihr Auftritt kommt von Herzen und der Funke springt sofort auf die kleinen und größeren Fans über, für die Joely ein Idol ist: Ein Drittel des Publikums war schon mal auf einem Konzert von Joely & Oliver.

Was sie zum Publikumsliebling der Kleinen und der vielen großen Fans macht, ist ihre gefühlvolle, liebliche Stimme, die sie immer noch wie ein Kind bis in die höchsten Töne schweben lässt. „Meine Freundin“ singt sie, „du bist für mich das Licht, allerbeste Freundin, wenn ich traurig bin, hörst du mir zu.“ Ach ja, seufzt so mancher, so eine Freundin wie Joely hätte jeder gern. Sie wirkt nicht nur mädchenhaft, sie singt mit einem kindlichen Schmelz bezaubernd schöne, märchenhafte und fantasievolle Texte von einem Pelikan, der sich in einen Delfin verliebt, und von der großen Liebe der lieben Kleinen. Wie gut sich das anfühlt, dass Jim ihr im Kindergarten gestanden hat, dass er sie liebt, und dass man auch „von der Luft und von der Liebe“ leben kann. Viele große und kleine Nöte werden behutsam angesprochen, jedes Kind muss sich irgendwann aus dem Nest schwingen und sich frei fühlen. Schlimm, dass man immer zu klein oder zu groß ist, wie die kleine Elfe, die den kleinen Zwerg liebt. Ohrwürmer, die alle kennen, sind „Chipyday“ aus der Sendung mit der Maus und „A little kiss“, da geht dem Publikum hörbar das Herz auf und die gute Laune wirkt ansteckend.

Mit der Musik spürt man die ersten Sonnenstrahlen beim Sonnenaufgang, die Lust machen auf Aufstehen und dann einfach nur in die Wolken zu schauen, sich treiben zu lassen... etwas Schöneres gibt es nicht. Auch die Melodien und die Instrumentierung klingen nach herrlich heiler Welt. Joely verleiht der Sehnsucht, die in uns allen steckt, eine fröhliche, glockenklare Stimme. Das ist Gänsehaut-Musik. Joelys Bewegungen sind sanft, sehr grazil – sie wirkt selbst wie eine kleine Elfe, wie eine Feder im Wind. Mehr Dynamik würde auch nicht ins Kinderprogramm passen. Noch bestimmen Blockflöte und Mundharmonika ihre Auftritte, aber man spürt, dass sie noch viel mehr Power hat.

Auch die Band ist hochkarätig und bringt mit dem Chilenen Luis Alberto Bucarey Riveros an der Gitarre und dem Peruaner Oswaldo Cruz am Piano Pfeffer in die Melodien. Sebastian Gieck entlockt seiner Bassgitarre auf nur vier Saiten besondere Klänge. Hajo von Hadeld ist der Schlagzeuger. Sein kurzes Solo vertreibt am späten Nachmittag jeden Anflug von Schläfrigkeit im dunklen Saal, seine Leidenschaft für brasilianische Musik hört man. Die unterschiedlichen Musikstile und Sprachen aus aller Welt verleihen dem Auftritt von Joely & Oliver „einen kleinen Schuss Genuss“ – ebenso erhebend wie die Multikulti-Klänge, die in die große weite Welt hinausschweben!

Oliver Ketterer ist „the boss“. Er wechselt geschmeidig von Gitarre zu Banjo und vom Akkordeon zum Saxofon. Der jugendliche Oliver mit den grauen Schläfen kann jodeln und herzlich lachen, auch über sich selbst, wenn er meint, er hätte einen Einsatz verpatzt – sei’s drum, die Kinder amüsieren sich köstlich. Dabei führt er hoch konzentriert seine Band und ist im ständigen Blickkontakt mit Joely.

Brasilianischer Bossa nova, Hillbilly, Walzerklänge und der berühmte Rastamann-Reggae reißen die Kinder von ihren (von Edeka Nolte gesponserten) Sitzkissen und die Eltern von den Stühlen. Mitsingen, Mitsummen und Mittanzen sind ausdrücklich erlaubt: „Wir sind nicht in der Schule!“ Einige Kids toben fröhlich in den hinteren Rängen, auch das gehört dazu und stört niemanden. Erstaunlich, wie viele Väter mitsingen und textsicher mit lauter Stimme den Raum des HdB füllen. Die Bühne ist auf Augenhöhe mit den Kindern aufgebaut, die ganz nah bei Joely und Oliver sein wollen, die ihnen so viele bekannte Melodien und Ohrwürmer schenken. Die Kleinen sind mit großen Augen bei der Sache und wirken beseelt.

Viele Kindheitserinnerungen der inzwischen erwachsenen Joely und ihres Vaters sind in den selbst komponierten Liedern ausdrucksstark verwoben. Ganz leise und andächtig wird es bei „Stille auf dem Mond“, ein Lied, das Joely virtuos und nur mit Pianobegleitung und Saxofon singt: „.. hatte mich verirrt, mitten auf dem Weg dahin, weil ich kein Kind mehr bin, fühl mich leicht und schwer“. Sie trifft zartfühlend den Ton, der den Zwiespalt vom Übergang einer unbeschwerten Kindheit hin zu einer neuen Welt mit allen verzweifelten und euphorischen Gefühlen bedeutet. Geliebt zu werden ist in jedem Alter wundervoll, auch wenn man glaubt, zu klein zu sein – oder zu groß: „Ich bin ich und das ist gut.“

Die mädchenhafte Joely singt und ihr Papa Oliver (links, Gitarre) macht die Musik (mit Band) zur großen Freude der Kinder – der kleinen wie der großen!

Foto: Sura

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