Sport, Spiel und Musik bei der Schulhofeinweihung

Buntes Treiben auf dem Hüpfkissen. Foto: Scholl

Königstein (gs) – „Hier bewegt sich was“ – lautete das Motto der Elterninitiative zum Thema Schulhoferneuerung – und viel Sport und Spiel gab es auch am letzten Freitag zur offiziellen Eröffnung des neu gestalteten Schulhofes am Taunusgymnasium (TGK).

Seit letztem Jahr wurde auf dem Schulhofgelände gewerkelt, gebuddelt und gestaltet. Wer die alten Gegebenheiten kannte, der konnte feststellen, dass sich die viele Arbeit der Neugestaltung gelohnt hat und das Taunusgymnasium von nun an über eine hervorragend gestaltete und an den Bedürfnissen der Schüler orientierte Außenanlage verfügt.

Die Gesamtplanung wurde von einem Landschaftsarchitekten in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Sport und der Schüler- und Lehrervertretung des TGK entwickelt. Die Schüler verfügen auf ihrem neugestalteten Schulhof jetzt zum einen über vielfältige Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen – zum Beispiel über ein Kleinsportfeld, Trampoline, Tischtennisplatten, Klettergelegenheiten und Freiflächen, die zu spontanem Spiel und Bewegung einladen. Zum anderen eröffnet die terrassenförmige Anlage des großen Schulhofes ebenso die Möglichkeit, sich auf großen Steinen und Mauern niederzulassen und in der Pause zu „chillen“. Gänzlich getrennt vom „großen“ Pausenhof haben die Schüler und Schülerinnen der Oberstufe ihren eigenen, räumlich getrennten Schulhofbereich bekommen, so dass diese sich aus dem Pausentrubel zurückziehen können.

Diesen neuen Bewegungsraum „in Besitz“ zu nehmen, war der Anspruch an das Schulfest am letzten Freitag, als im Rahmen der 100-Jahr-Feier des TGK das neue Außengelände unter großem Beifall und 100 aufsteigenden Luftballons von Landrat Ulrich Krebs offiziell eröffnet wurde. Die Schulhoferöffnung schloss sich direkt an die offiziellen Festlichkeiten zur 100-Jahr-Feier der Schule an, so dass der Landrat sofort zur Tat schritt und im Beisein von Vertretern der Stadt Königstein, des Schulamtes, der Schülervertretung und natürlich der Schulleitung offiziell das „rote“ Band zerschnitt und den Schulhof damit an das TGK und alle seine Schüler und Schülerinnen übergab. Mit dem Blick auf das neugestaltete Gelände bedauerte Ulrich Krebs, dass aus Platzgründen leider keine 100 Bäume gepflanzt werden können, dass er jedoch dafür Sorge tragen werde, dass, in Anlehnung an das Jubiläum, 100 Pflanzen ihren Platz auf dem Schulhof finden werden.

Begleitet von der Musik der Bigband des TGK, die mit einem breiten Spektrum an Musikstücken (u.a. Feeling Good, Skyfall, On Broadway) ihre Zuhörer begeisterte, startete das Schulfest bei bestem Wetter und mit einer grandiosen Stimmung bei allen großen und kleinen Gästen.

Die Schülerinnen und Schüler vergnügten sich sichtlich gut gelaunt bei den vielfältig angebotenen Sportmöglichkeiten. Besonders beliebt war das riesige Hüpfkissen, das zeitweise derart begehrt war, dass die Kinder nur noch jahrgangs- oder klassenweise hüpfen durften, um ein größeres Chaos zu verhindern. Die Kinder störte es nicht, sie warteten geduldig und freuten sich umso mehr über den Platz, der sich zum Hüpfen nun auftat. Ebenso beliebt war die Rollenrutsche, auf der sich die Schüler/-innen in Kisten setzen und eine circa sechs Meter lange Rollenbahn herunterrutschen konnten.

Daneben wurde Tischtennis gespielt, die Klasse 7b füllte ihre Klassenkasse mit dem Betrieb einer Schokokuss-/Kekswurfanlage auf, andere Kinder übten sich in einer Art Rhönrad, wer am längsten auf dem Kopf stehen kann und wieder andere spielten Hockey oder liefen auf Stelzen. Für jeden fand sich etwas, was ihm/ihr Spaß machte. Wer es etwas ruhiger mochte, der lauschte am Zelt von Frank Reinhard seinen spannenden Ausführungen über die verschiedensten Gebisse und Zähne in der Tierwelt. Der freiberuflich tätige Naturpädagoge hat selbst Kinder, die das Taunusgymnasium besuchen und stellt heute sein ganzes Wissen zur Verfügung, um die Kids für die Natur zu begeistern, was ihm auch mühelos gelingt.

Und was taten die zahlreich erschienen Eltern, Großeltern, Geschwister und Ehemaligen in der Zwischenzeit? Sie ließen sich an den zahlreich aufgestellten Tischen und Bänken nieder, unterhielten sich und oft war ein großes „Hallo“ zu hören, wenn sich ehemalige Schüler, teilweise im Erwachsenenalter, wiedertrafen. Für das leibliche Wohl war ebenfalls gesorgt. Der PoWi- Kurs von Herrn Blum und der Physik-Kurs von Herrn Epple (beide aus der Q3) hatte die Grillstation übernommen und waren absolut kompetent damit beschäftigt, eine nicht enden wollende Schlange an hungrigen Besuchern mit frisch gegrillten Würstchen und Steaks zu versorgen. Währenddessen kämpften in der Cafeteria andere Mitschüler/-innen, ebenfalls aus der Q3, mit den kaffeedurstigen und kuchenhungrigen Gästen. Auch hier waren die Schlangen schier unendlich, aber der von den Schülern/Schülerinnen selbst gebackene Kuchen entschädigte dann doch für die lange Wartezeit.

Direkt neben der Grillstation hatten die Mitglieder des Amguri-Projektes ihren Stand aufgebaut. Sie verkauften zu Gunsten ihrer Partnerschule in Indien Jubiläumstassen, die wahlweise mit süßem oder herzhaftem Gebäck gefüllt waren. Außerdem konnten die Schüler/-innen für 50 Cent kleine Bändchen mit ihrem Namen versehen, welche dann zu einen „Netz“ geknotet wurden. Dieses Netz symbolisiert die Verbundenheit des Amguri-Projektes mit ihrer Partnerschule.

Ebenfalls vertreten war der Förderverein des Taunusgymnasiums, an dessen Stand die feierlustigen Erwachsenen einen guten Tropfen Wein oder ein Gläschen Sekt erwerben konnten. Dem Förderverein kommt in Bezug auf das Schulhofprojekt eine nicht unerhebliche Rolle zu. Er sammelte in Zusammenarbeit mit der Elterninitiative die enorme Spendensumme von circa 10.000 Euro, die maßgeblich zur Realisierung dieses großen Projektes beigetragen hat.

Zwischenzeitlich hatte das Musikprogramm gewechselt und das Duo „Two For The Soul“ hatte die Bühne übernommen. Isabel Büttner, ausgestattet mit einer bemerkenswerten Stimme, und Mark Menzel am Keyboard eröffneten ihren Auftritt mit einem selbstkomponierten Stück des Keyboarders, bevor Stücke wie „Put a spell on you“ von Annie Lennox oder „No good“ von Amy Winehouse folgten. Auch dieser musikalische Auftritt passte sehr gut in das heutige Stimmungsbild dieser so lockeren und fröhlichen Feier.

Fast zum Schluss hatten die Schüler dann noch eine Überraschung für die Besucher dieser gelungenen Schulfeier parat. Dazu aufgerufen, um 17.15 Uhr doch bitte in die Sporthalle zu kommen, folgten viele Besucher des Festes dieser Aufforderung, um dann einen Film ansehen zu könne, der auf seine Art sehr ergreifend war. Die Projektgruppe mit dem passenden Namen „Projekt 100“ hatte unter Leitung ihres Lehrers Ulf Linke den Auftrag übernommen, einen Film über ihre Schule zu drehen, der den Zusammenhalt der Schüler und die Stärkung des „Wir“ Gefühls abbilden sollte. Das Ergebnis ist ein toller Film, dessen Inhalt die Schüler sind, die auf ihrem Sportfeld eine lebendige „100“ bilden. Die Zahl „100“ entsteht – sie besteht eine Weile mit einer lebendigen Dynamik – sie löst sich wieder auf, indem die Schüler/-innen gemeinsam in ihre Schule zurückkehren.

Gefilmt wurde mit einer Drohne, die die Dynamik hervorragend einfängt und durch deren geschickte Kameraführung sowie den gelungenen Schnitt dieses identitätsstiftende „Wir“ oder „Gemeinschafts-“ Gefühl beim Betrachter entsteht.



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