Suche nach Steinen und Fossilien weckt Forschergeist

Insgesamt zehn junge Teilnehmer des GeoCamps der Spurensucher machte sich unter der Leitung des Diplom-Geologen Jan Wacker während einer Exkursion ins Woogtal auf die Suche nach Quarz – und waren nicht schlecht erstaunt, als sie hierbei Kristalle entdeckten.

Foto: Pfeifer

Königstein (pit) – Erdentstehung und Erdzeitalter, die Entstehung des Taunus, das Sammeln und Präparieren von Fossilien aus dem Tertiär sowie das Suchen von Mineralien, wie Bergkristall oder Quarz waren die hauptsächlichen Themen des GeoCamps der Spurensucher in der letzten Ferienwoche. Zusammen mit dem Diplom-Geologen Jan Wacker machten sich insgesamt zehn Kinder auf diese Entdeckungsreise, zu der auch Ausflüge außerhalb Königsteins gehörten.

Doch zunächst ging es mal in die Konrad-Adenauer-Anlage, in der mittels in den Boden gehämmerten Pfählen und daran angebrachten Schildern ein Zeitstrahl aufgebaut wurde. „Hierfür haben wir die letzten 540 Millionen Jahre auf Meter runtergerechnet“, erklärt Jan Wacker. Wissenswertes gab es auch am nächsten Tag zu erfahren, als es ins Geologische Zentrum Taunus-Wetterau ging und sich daran eine geologische Wanderung durch Bad Homburg anschloss. Da gab es zunächst nicht nur regionale Funde, wie Mineralien und Fossilien, sondern auch interessante Bestandteile von einzelnen Gebäuden zu entdecken. Zum Beispiel, dass sich in deren Mauerwerk Quarze und Tropfsteine befinden. Auch der Besuch des alten Steinbruchs im Schlosspark machte auf die Kinder einen großen Eindruck.

Eine weitere Exkursion führte nach Sulzheim bei Alzey, wo man heute – einst war das Land von Meer bedeckt – insbesondere auf frisch gepflügten Feldern Fossilien finden kann, die im Laufe der Jahre herauswittern. So zum Beispiel versteinerte Muscheln oder Häuser von Meeresschnecken. Das machte insbesondere Theo (9) und Aki (10) besonders viel Freude – die aber ebenso wie die anderen Kinder, die nicht nur aus Königstein, sondern auch aus Kronberg oder Bad Soden angereist waren, an der gesamten Projektwoche so viel Spaß hatten, dass sie am liebsten im kommenden Jahr wieder daran teilhaben möchten.

Am nächsten Tag hieß es dann erst einmal die ganzen Fossilien aus dem Oligozän zu präparieren, um dann Comics zur geologischen Geschichte des Taunus zu erstellen. Zum Abschluss gab es dann aber doch noch eine Exkursion. Sie führte die jungen Forscher zu einer kleinen Quarzader im Woogtal. „Heute habe ich den schönsten Stein gefunden“, strahlte Colin (9), der damit auf einen Quarz mit vielen Kristallen in seiner Hand verwies. Linus (9) gab wiederum offen zu, dass er über die glitzernden Quarze erstaunt gewesen sei: „Ich dachte, das sind einfach nur Steine.“

Die Erkenntnis, dass dem nicht so ist, war einem kleinen Muskelakt durch Jan Wacker zu verdanken. Er hatte einen Hammer mitgebracht, um die Steine aufzuschlagen. Dabei hieß es dann immer: Abstand nehmen! „Einzelne Splitter können weit fliegen und sind somit ein Verletzungsrisiko“, erklärte der Diplom-Geologe. Dass dabei noch eine andere Gefahr lauert, ließ gleich darauf sein „Assistent“ Florian (19) verlauten: „Bei mir haben beim Versuch des Aufschlagens eben Funken gesprüht.“ Das sei nicht verwunderlich, so Jan Wacker. Denn sowohl Feuerstein als auch die Steine aus der Quarzader bestehen aus dem gleichen Material – der Feuerstein aus alten Skelett-Teilen, die anderen aus Partikeln ehemaliger Sandstrände.

Dass die Kinder mit so viel Eifer die ganze Woche das GeoCamp besuchten, verwunderte Jan Wacker, der solche Veranstaltungen zum Beispiel auch anlässlich von Kindergeburtstagen durchführt, nicht: „Insbesondere die Suche nach Steinen oder Fossilien hat etwas von einer Art Spielsucht.“ Da würde manches Kind schon mal denken, es könne den nächsten großen Fund verpassen.



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