In einem Zeltlager durch die Zeit reisen?

Als die Zeitmaschine kaputt ging, wurden alle „Plem Plem“, so wird aus dem Zeltlager Dutzenthal berichtet – davon ist auf dem Gruppenbild aber nicht viel zu sehen. Der Begriff ist freilich sehr dehnbar... Foto: Voit

Königstein/Dutzenthal (red) – Wie gebannt warteten auch dieses Jahr wieder 36 Kinder am Königsteiner Gemeindezentrum darauf, dass nach langwieriger Pause die zehntägige Reise nach Dutzenthal endlich wieder begann.

„Weißt du noch letztes Jahr...“ oder „also bei dem Spiel muss man ganz schnell..“ sind Sätze, die wie immer von den erfahrenen Zeltlagerkindern an die Frischlinge und alten Freunde gerichtet werden. So sind alle Kinder halbwegs vorbereitet wenn der Bus schließlich im mittelfränkischen Dutzenthal ankommt und die Kinder das erste Mal den Zeltplatz und damit ihr neues Zuhause für die nächsten zehn Tage erblicken.

Nach kurzem Kennenlernen begann auch schon das Einleben in die neue „Heimat“ mit der Zelteinteilung, dem Wassergräben-Graben und vor allem der Themavorstellung. So war auch bei den Letzten das womöglich aufgetretene Heimweh schnell vergessen, denn wer kann schon bei dem Motto ‚Zeitreise’ nicht neugierig geworden sein?

Das bedeutetet jeden Tag in eine neue Welt eintauchen, bei verschiedensten Spielen die unterschiedlichen Sitten und Bräuche kennenlernen, um dann am nächsten Morgen durch eine selbstgebaute Zeitmaschine wieder in eine neue Zeit mit neuen Abenteuer aufzubrechen.

Und genau das geschah. Vom Urknall über verwunschene Welten bis zu den Vampiren hin bereisten die Kinder jeden Tag eine neue Zeit, bis dann eines Tages die Zeitmaschine kaputt ging und alle plötzlich „Plem Plem“ waren. Mit reparierter Maschine ging es dann am folgenden Tag weiter zu Kolumbus und den Entdeckern, Hippies und Landstreichern bis hin zu dem Thema Zukunft.

Im Laufe dieser entdeckerischen Tage gewann der Zeltplatz immer mehr an Charakter. Zeltfahnen wurden gemalt und aufgestellt, eine Lagerfahne hoch über den Köpfen aller gespannt, Fußballtore gebaut, die Wasserkuh befleckt und die Zeitmaschine verschönert. So konnte – egal ob Dixi- oder Spüldienst – jeder Tag mit einem Lächeln im Gesicht beginnen und in die AG’s oder verschiedensten Spiele gestartet werden, die bei abendlicher Lagerrunde nach kräftigem Singen reflektiert wurden.

Zum wichtigsten Tag, dem Tag der Festspiele, wurde eingeladen zum Gottesdienst, den dieses Jahr Pastoralreferent Thomas Klima abhielt. Zuvor gab es ein wildes Fußballspiel der Leiter gegen die Kinder, sowie einen Tanz und später ein gemütliches Grillen.

Ganz egal ob Wald-Wiesen-Pampa- oder Zockerspiel, jeder Tag zeigte aufs Neue, wie wichtig Zusammenhalt und Mithilfe in diesem Zeltlager waren. Und dabei handelte es sich oft um Kleinigkeiten, die rein aus Mitgefühl und Gutmütigkeit von anderen übernommen wurden. Die unglaubliche Stimmung, die sich dadurch aufbauen konnte, war für alle ergreifend und hat Dutzenthal wie immer ganz tief ins Gedächtnis aller gebrannt.



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