Kreativ und mit guter Laune durch die Ferien

Sich einmal ein bisschen so fühlen wie die Künstler Leonardo da Vinci oder Wassily Kandinsky-das konnten die kleinen Kunstdetektive, die für eine Woche auf den Spuren der berühmten Künstler wandeln und sich ausprobieren durften. Foto: Schnurawa

Mammolshain (js) – Wer dieser Tage als Nichteinheimischer an der Mammolshainer Grundschule vorbei marschierte, der dürfte sich fragen, was sich denn da zur schulfreien Zeit so auf dem Schulgelände tun mochte. Wie Unterricht klingt das jedenfalls nicht, was man da unüberhörbar von weitem schon vernehmen kann. Dafür sind die Geräusche auch viel zu quirlig und lebendig. Was zur Zeit so viel Leben in den sonst in den Ferien eher verlassenen Schulhof bringt, sind die Ferienspiele, die immer in den letzten beiden Ferienwochen der Sommerferien hier stattfinden und vom Bienenkorb veranstaltet werden, einem Verein, der sich schon seit einigen Jahren für die Betreuung der Kinder speziell in Mammolshain stark macht und durch eine von der Grundschule unabhängige Elterninitiative gegründet wurde. Gerade in so einem kleinen Ort sei es von immenser Wichtigkeit, dass es für Kinder berufstätiger Eltern auch vor Ort eine Anlaufstelle gebe, sodass es auch für die Nichtmobilen eine Möglichkeit der Betreuung in unmittelbarer Nähe gebe, erklärt Katja Martin, erste Vorsitzende des Bienenkorbs, die eigentliche Intention des Vereins, wozu unter anderem auch die Feriengestaltung zählt.

Ein tolles, abwechslungsreiches Programm steht dem Nachwuchs im Alter von 4 bis 14 Jahren von 9 bis 14 Uhr (eine Zusatzbetreuung bis 17 Uhr ist bei zusätzlicher Buchung möglich) auch dieses Mal wieder zur Verfügung. Dabei achte man stets darauf, dass das Programm in jedem Jahr variiere, so die zweite Vorsitzende des Bienenkorbs, deren Zuständigkeitsbereich speziell die Ferienspiele sind.

Ein Kurs, an dem in diesem Jahr definitiv keiner vorbeikam, war der Kurs mit dem vielversprechend-klingenden Namen „Die Tänzer“, der vergangene Woche startete und bei dem sich alles um die hippe und bei der Jugend sehr beliebte Tanzrichtung Hip-Hop gedreht hat. Viel lernen konnte man bei der jungen, sportbegeisterten Trainerin Miriam Schuster, die mit ordentlich Pep und Spaß den Kids die angesagte Tanzrichtung näherbrachte. „Die haben schon ganz schön viel in den paar Tagen gelernt“, meint die Tanzlehrerin, die ansonsten bei verschiedenen Institutionen in Frankfurt tätig und mit viel Begeisterung bei der Sache ist. Deutlich dominierten hier die Mädchen, was wohl darin begründet liegt, dass Tanzen bei Jungen diesen Alters eher uncool ist. „Die wissen gar nicht, wie gut tanzende Jungs bei den Mädels ankommen“, scherzte (?) Miriam Schuster.

Aber auch die weniger Sportbegeisterten und dafür vielleicht eher Kreativen kamen auf ihre Kosten. Tüchtig gebastelt und gewerkelt wurde bei den kleinen „Kunstdetektiven“, die unter der Leitung von Designerin Jutta Ulshöfer-Schanz ein interessantes Mosaik anfertigten. „Das macht echt super viel Spaß“, bemerkte Laura und zeigte freudig ihr schon fertiges Kunstwerk, in dem sie aufzählte, was ihr in dieser Woche bisher am besten gefallen hat. Denn jeden Tag wechselt das Thema, sofern die kleinen Künstler rechtzeitig fertig werden. Dabei bemerkt man sehr rasch, dass bei der passionierten Kursleiterin, die es sich zum Ziel gemacht hat, ihren Schützlingen ein Programm mit einem ganz besonderen Anspruch zu bieten, alles irgendwie Hand und Fuß hat. Das bedeutet, dass hier nicht einfach nur gemalt und gebastelt wird, sondern viel mehr neue, kreative und innovative Ideen auf den Tisch gebracht werden. „Die Kinder sollen sich hier in Dingen erproben, die sie noch nicht kennen und die ihnen das Gefühl geben, etwas Besonderes und zugleich Spaßbringendes in ihren Ferien erlebt zu haben“, gab die Kursleiterin zu verstehen.

Darum steht der Kurs auch in jedem Jahr unter einem anderen Fokus. Dieses Mal ließen sich die Kids durch die Künstler Leonardo da Vinci und Wassily Kandinsky inspirieren, auf die dann auch das Programm zugeschnitten wurde. So wurden beispielsweise tolle und dazu noch flugfähige Flugobjekte wie Raketen oder Fallschirmspringer erschaffen oder man durfte, getreu der Theorie von Kandinsky, zur Musik malen. Denn laut Wassily Kandinsky hat jede Farbe auch einen Ton. Um das selbst herauszufinden, bekamen die kreativen Künstler Töne vorgespielt, die sie dann farblich darstellen sollten.

Speziell für die Allerkleinsten gab es aber auch wieder ein interessantes Angebot, das sich nur an Kindergartenkinder richtet. Hierbei darf unter dem Motto „Jäger und Sammler“ der Wald in vollen Zügen erkundet werden. Schon erstaunlich, was man da so alles entdecken und erforschen kann. Die Neugier und Begeisterung war den Knirpsen mit ihren Rucksäckchen förmlich ins Gesicht geschrieben, als sie abenteuerlustig und voller Wissensdurst fasziniert durch Wald und Wiesen marschierten. Freilich wurde auch zwischendurch mal ein Päuschen eingelegt, wo man die Gelegenheit für eine kleine Stärkung hatte.

Um den großen Hunger zu stillen, musste man sich allerdings bis zur Mittagspause gedulden, in der sich alle Kursteilnehmer zum gemeinsamen Mittagessen im Schulgebäude zusammenfanden. Das Essen wurde, wie gewohnt, vom ortsansässigen Catering-Team „Zu den Füchsen“ geliefert, das seit Jahren die Verpflegung für die Ferienspiele stellt. Vor allem aber ist der Bienenkorb froh, dass sowohl die Schule als auch das ihr angeschlossenes Betreuungszentrum unter der Leitung von Annika Pflug die Räumlichkeiten, wozu bei letzteren auch Spielsachen und andere Utensilien zählen, zur Verfügung stellt. Diese gute Zusammenarbeit sei keine Selbstverständlichkeit, sodass man umso mehr zum Dank verpflichtet sei, so die zweite Vorsitzende.

Dabei gilt: „Vor den Ferienspielen ist nach den Ferienspielen.“ Das bedeutet, dass bereits kurz nach der Beendigung der Ferienspiele, nämlich im September, schon wieder mit der Planung fürs kommende Jahr begonnen werden muss. Denn solch eine Programmausarbeitung brauche nun mal eine gewisse Zeit, äußerte Katja Martin. Die komplette Planung muss dann bereits im Februar abgeschlossen sein, da die Anmeldefrist bis spätestens Ende März läuft. Somit bleibt dem ausarbeitenden Vorstand demnach nicht allzu viel Zeit. Damit auch jeder den Kurs belegen kann, den er möchte, wird geraten, sich möglichst frühzeitig anzumelden.

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