„Feuer aus – Das gibt Applaus“ Tag der Feuerwehr in Schneidhain

Früh krümmt sich, was einmal ein Häkchen werden will. Hier wird das Sprichwort gleich im doppelten Sinn bildhaft dargestellt. Foto: Stehle

Schneidhain – Zu „Feuer aus, das gibt Applaus“, musste Feuerwehrkamerad Oliver Ernst als Moderator des „Tages der Feuerwehr“ in Schneidhain schon auffordern, musste doch kein echtes, sondern nur ein imaginäres Feuer von der Jugendwehr der Feuerwehr Schneidhain gelöscht werden. Bis auf das Feuer war aber alles echt, und die jungen Feuerwehrmänner und -frauen hatten im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun, bis es endlich heißen konnte: „Wasser marsch!“ So konnten die Zuschauer von Oliver Ernst erfahren, dass es auch bei der Feuerwehr ganz wie in Haus und Garten zugeht, wenn der Verteiler zum Einsatz kommt, oder das Strahlrohr bedient werden muss. Anders als im Garten benötigt man dafür aber mehr als nur eine Person.

Auf jeden Fall zeigten die jungen Nachwuchskräfte auch dieses Jahr wieder eindrucksvoll, dass man zwar nicht mit echtem Feuer zu tun haben darf, aber doch mit echtem Wasser – und unter Druck ist auch hier Vorsicht geboten. Da aber immer wenigstens ein erwachsener Feuerwehrmann dabei ist, (an diesem Tag war es der noch relativ frisch aus der Jugendwehr in die Einsatzabteilung gewechselte Johannes Beuth) ist für beste Sicherheit gesorgt. Bei allem Spaß, den die Jugendlichen haben sollen, muss allerdings das Kunststück vollbracht werden, dass aus Spaß in der Jugendfeuerwehr in der Einsatzabteilung schnell Ernst wird.

Da man mit 17 Jahren feuerwehr- und versicherungstechnisch bereit ist, in die Einsatzabteilung zu wechseln, wächst die innere Vorfreude darauf, das Erlernte bald mit den Aktiven anwenden zu dürfen. Wehrführer Oliver Rübner sieht das Ganze mit einer Mischung aus Freude über das große Interesse der Kinder an der Jugendfeuerwehr und einer gewissen Traurigkeit, weil gerade die Mädchen es bisher noch nicht geschafft haben, dabei zu bleiben, bis sie in die Einsatzabteilung übernommen werden konnten. Das wäre mal wirklich nötig, denn die Schneidhainer Kameraden haben bis heute keine Frau in ihren Reihen, obwohl mittlerweile für getrennte Umkleideräume gesorgt ist. So ruhen die Hoffnungen auch auf den so genannten Quereinsteigern, die egal welchen Alters (bis 50) und Geschlechts jederzeit willkommen sind.

Auch wenn der Schneidhainer Wehrführer sich darüber im Klaren ist, dass die Veranstaltung in erster Linie mehr eine Art Familienveranstaltung ist, so wird dieser erste Tag im Jahr immer mit viel Engagement und neuen Ideen vorbereitet und durchgeführt. Obwohl sich in Schneidhain gerade viel tut (neuer Sportplatz mit Kunstrasen, neues Vereinsheim für die Fußballer und das Fanfarencorps etc.), müssen die Schneidhainer Kameraden, obwohl das Gefahrenpotenzial dadurch größer wird, bautechnisch wohl noch länger zurückstecken. Das baulich stark sanierungsbedürftige Schneidhainer Feuerwehrgerätehaus steht erschwerend noch unter Denkmalschutz, und da das Falkensteiner Feuerwehrgerätehaus diese Woche feierlich eingeweiht wird, muss der Brandschutz im Königsteiner Bezirk teilweise wohl noch länger mit dem nicht zufriedenstellenden Istzustand der alten Gerätehäuser in Mammolshain und Schneidhain zurechtkommen.



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