Grundsteinlegung bildet Auftakt zum Sportplatz-Projekt in Schneidhain

Dafür, dass ein Stück Schneidhainer Kultur in den Mauern des neuen Vereinsheims verewigt wird, sorgt eine Kapsel mit Belegen aus Orts-, Zeit- und Vereinsgeschichte.

Fotos: Schemuth

Schneidhain (el) – Es war ein großer Tag für die Schneidhainer, so dass ihn Ortsvorsteher Hans-Jürgen Bach sogar zum Feiertag für „das gallische Dorf Schneidhain“ ausrief. Alles war gerichtet und sogar das Wetter spielte mit, bei der Grundsteinlegung für das Vereinsheim, das sich die SG Blau Weiß Schneidhain und das Fanfarencorps Königstein auf dem ebenfalls neu zu bauenden Kunstrasenplatz hinter der Firma Seeger teilen werden. Dort, wo einmal die Sportler ihre Runden auf der Tartanbahn des neuen Platzes drehen werden, wurden Biertischgarnituren aufgestellt, an denen Schneidhainer Bürger, Politiker und Vertreter aus dem Vereinsleben Platz nahmen. Sie alle wollten Zeuge sein, wenn der offizielle Startschuss für das wichtigste Zukunftsprojekt Schneidhains fällt. Alle Blicke waren auf die kleine Anhöhe gerichtet, auf der schon Stein auf Stein beachtlicher Fortschritt beim Bau des Vereinsdomizils erzielt wurde, das im Spätsommer – so hofft man – fertig sein soll. Danach geht es auf dem Areal des alten Sportplatzes in die nächste Phase der Umsetzung für den Investor, der das Gelände mit Wohnhäusern bebauen will (siehe mehr zum Projekt im unten stehenden Artikel). Und obwohl er selbst an diesem Tag bei der Grundsteinlegung selbst noch die Maurerkelle schwingen würde, hatte sich Michael Mennekes, Niederlassungsleiter des Bauunternehmens Ten Brinke, ebenso wie Bürgermeister Leonhard Helm und Sportdezernent Jörg Pöschl dem Anlass entsprechend in feinen Zwirn gekleidet.

Vorher galt es noch, einige wichtige Formalitäten zu erledigen. Der Reihe nach wurden alle, die mit dem Projekt von Vereinsseite oder politisch verbunden sind, zur Unterzeichnung der Grundsteinlegungs-Urkunde gebeten. Und ebenso wie die Unterschriften sollten Artikel aus der lokalen Presse über das Projekt, eine Profilbeschreibung der Initiativgruppe „Chance für Schneidhain“, die sich von Anfang an für das Projekt stark gemacht hatte, sowie Unterlagen der zukünftigen Vereinsheimsbewohner und eingeschweißte Münzen ihren Weg in ein metallenes Rohr finden, das als eine Art „Zeitkapsel“ symbolisch in eine dafür vorgesehene Öffnung im Mauerwerk einzementiert wurde. Einigkeit herrschte bei den Verantwortlichen von Stadt und Verein darüber, dass man noch mal ordentlich feiern wolle, wenn die Anlage eröffnet ist. Dementsprechend wurden auch die feierlichen Reden kurz gehalten, um diesem Anlass nicht vorzugreifen. Mit Spannung wird man in den kommenden Wochen und Monaten den Baufortschritt auf dem Gelände beobachten können. Auch jetzt schon konnte man bei einem kleinen Rundgang durch das künftige Vereinsheim, dessen Außenmauern im Untergeschoss zum Teil stehen, erahnen, wie die Raumaufteilung in Zukunft sein wird.

Bis hin zur Grundsteinlegung war es ein langer, steiniger Weg – Nachbarn standen sich oftmals mit anderen Meinungen gegenüber – an dessen Ende jedoch eine stabile politische Mehrheit steht, wie es Bürgermeister Helm ausdrückte, der ebenso das gute Miteinander in der Verhandlung mit dem Vertragspartner Ten Brinke hervorhob wie die Unterstützung des Projektes durch den Ortsbeirat. Ein Kompliment, das deren Geschäftsführer gerne an die Stadt zurückgab. Sportdezernent Jörg Pöschl sieht den Sportplatzbau als wichtige Zukunftsperspektive für die Vereine. Man stelle sich nur mal vor, dass derzeit die SG unter 40 Fußballvereinen im Hochtaunuskreis eine Statistik anführt, um die man sie nicht beneidet: Als einziger Verein bespielt man noch einen Hartplatz – rote Asche – was die antretenden Gastmannschaften nicht gerade in Jubel ausbrechen lässt, wenn sie nach Schneidhain müssen. Auch das soll sich ändern und überhaupt soll die neue Anlage das Vereinsleben noch mehr aufblühen lassen und noch mehr Jugendliche für den Sport begeistern. Selbiges trifft auch auf das Fanfarencorps zu, das laut ihrem Vorsitzenden Benjamin Endriss sowohl die sportliche als auch die kulturelle Komponente durch die vielen Auslandsauftritte darstellt. Der 1966 gegründete Verein, der 2007 eine viel beachtete China-Reise unternahm, wird nach Jahren des Herumreisens erstmals eine feste Bleibe erhalten. Umso froher sei man jetzt, in Schneidhain Fuß fassen zu dürfen, so Endriss, der sich ebenso wie Daniela Jungnickel, Vorsitzende der SG Schneidhain, auf das „gute Miteinander“ unter einem Dach freute.

Weitere Bilder von der Grundsteinlegung finden Sie auf unserem Internetportal unter http://www.taunus-nachrichten.de/galerien/bildergalerien.html.

Lediglich beim Befüllen der Kapsel gab es aufgrund der großen Anzahl an Zeitdokumenten leichte Schwierigkeiten.

Michael Mennekes (v. li.). Leonhard Helm, Daniela Jungnickel, Jörg Pöschl und Benjamin Endriss bei der Grundsteinlegung für das gemeinsame Vereinsheim von SG Blau Weiß und Fanfarencorps.

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