Partystimmung bis zum Abwinken: CNO reißt Publikum von Bänken

Kerbeborsch von nah und fern brachten gute Laune mit und heizten die Stimmung kräftig an Fotos: Schnurawa

Schneidhain (js) – Ein ganzes, langes Jahr mussten die Schnaademer mal wieder ausharren, bis endlich wieder die Stunde für ihre so geliebte und zudem allseits beliebte Kerb samt Kerbeschlagges geschlagen hatte, die sie am vergangenen Wochenende wieder ausgiebig feierten. Dabei bildet vor allem auch der Samstagabend so etwas wie einen kleinen Höhepunkt im Kerbegeschehen des munteren Völkchens, bei dem, mal abgesehen von der Fassenacht, dann stets der Ausnahmezustand herrscht.

Da machten sie auch dieses Mal keine Ausnahme. Feiern, feiern und nochmals feiern, lautet bei ihnen die Devise und dass sie das können, dürfte den meisten nicht erst seit gestern bekannt sein. Doch was wäre Unterhaltung ohne eine gewisse Abwechslung? Auch hier weiß die eingeschworene Crew des Vereinsrings, die an der Spitze der Organisation steht und immer alles bestens im Griff hat, stets aufs Neue zu überraschen. Zu dem Festkomitee zählt auch der gebürtige Schneidhainer Oliver Ernst, der sich schon seit vielen Jahren mit viel Herzblut neben Christine Grafe und Gerhard Heere für den Erhalt dieses für die Schneidhainer so bedeutungsträchtigen Brauchtums bezahlt macht.

Dabei liegt die Abwechslung in kleinen Veränderungen, die dem aufmerksamen Kerbebesucher natürlich nicht entgehen werden. Dazu zählt auch immer mal wieder ein Bandwechsel, wobei hier sehr darauf geachtet wird, dass nicht vom Konzept abgewichen wird. Wichtig sei es ihnen vor allem, dass sich hier einfach jeder wiederfinde, so Oliver Ernst, was auch in diesem Jahr deutlich zu spüren war. Am Start war zum zweiten Mal die Coverband CNO, die nicht nur mit ihrem umfangreichen Repertoire, sondern auch mit der Art der Darbietung das Publikum fesseln konnte. Auf die Ohren gab es Pop und Rock nur vom Feinsten.

Ob Stimmungsmacher oder Softrock – hier war mit bekannten Rock- und Popsongs aus drei Jahrzehnten von jedem etwas dabei. Da durften echte Klassiker wie „I will survive“ oder „Walking on Sunshine“ freilich nicht fehlen. Aber auch brandaktuelle Hits wie „Shut up and dance“ von „Walk the Moon“ wurden gespielt, denn die Jugend wollte ja schließlich auch versorgt sein. Es dürfte aber wohl noch eine ganz andere Intention hinter der Wahl der Klassiker gesteckt haben. Wer geglaubt hatte, er könne sich den Songs passiv einfach so hingeben, hatte sich massiv getäuscht. Denn die Devise des Abends lautete: Mitmachen und Mitsingen, was die Band auch gleich zu Beginn mit drastischen Worten eröffnete: „Wer nicht mitsingt, bekommt auf den Arsch“, so die äußerst charmante Drohung des männlichen Sängers, der im Übrigen auch noch einen weiblichen Gegenpart hatte. Somit hatten die Songs einen noch höheren Authentizitätsfaktor, was sie, dank der großartigen Musiker ja ohnehin schon besaßen.

Allerdings waren die Jungs und Mädels von „CNO“ natürlich nicht die einzigen, die das Festzelt zum Überlaufen brachten. Sie gehören zur Kerb wie das Salz in der Suppe und sind wohl die besten Entertainer überhaupt. Die Rede ist hier von niemand Geringeren als den in weiß gekleideten Jungs und Mädels, die mit ihren Mützen, an denen sich eine pinke oder leuchtend grüne Quaste befindet, sehr imposant aussehen, insbesondere für die Neulinge unter den „Kerbegängern“. Gemeint sind natürlich die Kerbeborsch- und Kerbemädel, ohne die bei einer Kerb absolut nichts geht. Daher versteht es sich wohl auch von selbst, dass sie vor jedem Auftritt immer erst mal ihren Senf dazugeben müssen. Mit einer überschwänglichen Begrüßung mit Tanz und unüberhörbar lautem Gegröle stürmten die Jungs und Mädels auch in diesem Jahr wieder die Bühne und eröffneten das musikalische Programm. „Wem ist die Kerb? Uns. Auch wenn die Sterne vom Himmel fallen, die Schnaademer Kerb wird doch gehalten“, sangen sie lauthals.

Und auch wenn man nicht wirklich etwas verstehen konnte, so ist es doch immer wieder ein ganz besonderes Vergnügen, ihrem lauten Gebrüll zuzuhören. Reichlich Verstärkung und Rückenwind erhielten die Schnaademer Kerbeborsch noch durch ihre Kerbekontrahenten aus den umliegenden Ortschaften, die natürlich auch niemals fehlen dürfen. Es sei so Brauch, dass man sich bei den Kerben immer gegenseitig besuche, klärte der waschechte Schnaademer Oliver Ernst auf, der sichtlich zufrieden war, auch wenn er an diesem Abend alle Hände voll zu tun hatte. „Wir haben wirklich immer Glück mit dem Wetter“, freute er sich.

Doch nicht nur das dürfte es gewesen sein, was die Kerbeorganisatoren des Vereinsrings so sehr erfreut haben dürfte.

Auch die immer wieder großartige Unterstützung der vielen Sponsoren macht sie überaus glücklich und zeigt ihnen, dass sie alles richtig gemacht haben, insbesondere dann, wenn das Partyzelt noch bis Mitternacht so toll tanzt, singt und mitschunkelt wie am vergangenen Samstag. Da war zur Belohnung für so viel Einsatz doch auch glatt noch ein Wunschhit zum Abschluss darin und was eignet sich da wohl besser als der aktuelle Ohrwurm und Partykracher „Hulapalu“ von Andreas Gabalier? Hier wurde dann noch einmal kräftig mitgesungen und alles gegeben.

Für bombastische Stimmung sorgte auch in diesem Jahr wieder die Band CNO, die das Zelt rockte.

Weitere Artikelbilder



X