Schneidhainer Vereine ziehen an einem Strang für die Fassenacht

Die Schneidhainer lieben ihre Fassenacht und gaben mit ihrem traditionellen Fassenachts-Frühschoppen den offiziellen Startschuss dafür. Foto: Pfeifer

Schneidhain (pit) – Als „Autodidakt in Sachen Fasching“ betrachtet sich mittlerweile der Vereinsring Schneidhain und lässt als solcher schon seit Jahren die Herzen eingefleischter Fassenachter sowie Liebhaber der Geselligkeit höher schlagen. Das zeigte sich erneut beim Faschingsfrühschoppen, der einmal „aus einer Bierlaune“, so Sitzungspräsident Gerhard Heere, heraus entstanden ist. Es war wieder ein kleines, aber feines Programm, zu dem in die restaurierte Schneidhainer „Wohnstubb“, die Heinrich-Dorn-Halle, eingeladen worden war.

Sichtlich stolz zeigte sich Gerhard Heere – in diesem Fall in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereinsrings – über das in der Halle durch Renovierung Erreichte: „Das wurde alles von den Vereinen gemacht!“ Dennoch hatte er auch genügend Worte für die Stadt Königstein parat, um sich einmal mehr für die Finanzierung dieses großen Projekts zu bedanken. Doch nicht, ohne gleich mal zu schauen, was die Schneidhainer für die Schneidhainer anlässlich der fünften Jahreszeit geleistet hatten. „Die ganze Dekoration ist neu“, meinte er mit einem Blick in die Runde und hob stellvertretend für viele andere besonders das Engagement der Familie Ernst hervor und das beständige Wirken von Hausmeister Jörg Beuth sowie Udo Gregori als „Fachmann für alles“.

Und dann natürlich gleich ein Lob an die gerade agierenden Menschen, die zum Gelingen des Frühschoppens ihren Teil beitrugen: „Solche Veranstaltungen funktionieren nur, wenn genügend Helfer anpacken.“ Es sei die alte Tradition des Familienfaschings, die mit dieser Form der Kampagneneröffnung gepflegt werde. Dazu trugen jedoch nicht allein Schneidhainer bei. Als Gäste kamen erstmals sowohl die Sternchengarde als auch die Minigarde aus Schlossborn angereist, um ihr Können mit schwungvollen Gardetänzen unter Beweis zu stellen. Als „Einheimischer“ hatte jedoch Moritz Grafe zunächst einmal das Wort, als er unter der Überschrift „Auf dem Markt“ sozusagen aus dem Vollen schöpfte.

Warm einpacken konnten sich später die Herren in der im Alter vollkommen gemischten Zuhörerschar, die sich an langen Tischreihen niedergelassen hatte. Denn Beate Born, die als erfahrene Büttenrednerin in (fast) allen Hochburgen zu Hause ist, zog tüchtig in ihrem Vortrag „Mein Mann wird Rentner“ vom Leder. Da wollte die „bessere Hälfte“ nach 30 Jahren erst einmal den Haushalt neu strukturieren, doch Dank war ihm offenbar keiner sicher: „In guten wie in schlechten Tagen – das kriegt eine neue Dimension, geht Dein Mann erst in Pension!“, lamentierte Beate Born, die es nicht versäumte über die Lethargie des „Jammerlappens“ und verpasstes „Bettgeflüster“ fröhlich herzuziehen.

Viel Applaus konnten auch die Bambinis aus Schneidhain mit ihrem Showtanz zum Fliegerlied einheimsen. Derart animiert gab es natürlich eine Zugabe, bei der auch die Kinder aus dem Publikum eifrig mitmachten.

Etwa zwei Stunden dauerte das gesellige Beisammensein, das Gerhard Heere gerne als “Verwöhn-Nachmittag“ betrachtete und musikalisch von Sascha Jäger aus Niederreifenberg untermalt sowie von Oliver Ernst mit seiner Veranstaltungstechnik ins rechte Licht gerückt wurde. Tüchtig abräumen konnten währenddessen nicht nur die Kuchenfreunde an einer entsprechenden, sich fast schon biegenden Theke. Auch die Herren vom Männerballett hatten mit ihrer Tombola den Nerv der Gäste getroffen. Diese werden hieran wiederum selbst bald ihre Freude haben, denn der Erlös fließt in die Anschaffung neuer Kostüme für die tanzenden Männer.



X