Arbeitsgruppe „Integration“ der Flüchtlingshilfe informiert

Kronberg (kb) – In großer Runde trafen sich ein weiteres Mal rund 60 engagierte Bürgerinnen und Bürger, um sich im Rahmen der Flüchtlingshilfe Kronberg auf die unmittelbar bevorstehende Ankunft der Flüchtlinge vorzubereiten. Im Fokus der Arbeitsgruppe „Integration“ standen dabei die alltäglichen, aber wohl dringlichsten Dinge für die ersten Tage der Ankömmlinge. Ein individueller Stadtplan mit Kennzeichnung von Ämtern, Ärzten und Lebensmittelgeschäften gehören ebenso zur Erstausrüstung wie eine Liste von Ansprechpartnern, die mit Rat und Tat in allen Lebenslagen unterstützend zur Seite stehen bei Krankheitsfällen, Versicherungsfragen und bei der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Es gibt außerdem Anlaufsstellen, die Kontakte für die Freizeitbeschäftigung herstellen. Hier sollen Sportvereine und insbesondere Fußballspieler gewonnen werden.

Begleitet von zahlreichen Berichten aus ähnlichen Projekten benachbarter Kommunen stand bei diesem Treffen die Aufklärung im Fokus, und mitunter die Frage, mit welchen Schwierigkeiten und Komplikationen denn üblicherweise bei der Aufnahme von Flüchtlingen zu rechnen sei. So stand Sandra Herbener vom Caritasverband Hochtaunus auch Rede und Antwort, wie insbesondere ehrenamtliche Helferinnen und Helfer mit eventuellen Anfangsschwierigkeiten umgehen sollten. „Man muss einfach wissen, worauf man sich einlässt“, schloss Herbener ihre Ausführungen. Denn bei aller Wertschätzung für die ausgesprochen gute und professionelle Vorbereitung durch die ehrenamtlichen Initiativen sei ein gesundes Augenmaß für die Einschätzung der neuen Situation maßgeblich, das auf begleitende Unterstützung in der Orientierungsphase und Hilfe zur Selbsthilfe setzt. Und so machten auch Heidy Schönebeck und Hans Willi Schmidt, Leitungsteam der Arbeitsgruppe „Integration“, einmal mehr deutlich, dass die eigentliche Aufgabe der Bürgerinitiative nicht in der Übernahme administrativer und organisatorischer Aufgaben der Stadt Kronberg liege, sondern vielmehr in der Unterstützung durch eine gut koordinierte „Nachbarschaftshilfe“, die eine Stadt eben nicht leisten kann.

Darüber hinaus sind bereits vielfältige Ideen gesammelt worden. Der ehemalige Kronberger Dekan Klaus Spory riet, mit den Neuankömmligen möglichst bald zur Tafel nach Bad Homburg zu fahren. Nach seiner Erfahrung kämen junge Leute mit der Organisation ihres Lebens recht gut zurecht, aber gerade Familien seien oft auf die Unterstützung durch die Tafel angewiesen. Hans Willi Schmidt empfahl, Spenden nicht direkt an die Flüchtlinge abzugeben, sondern an zentrale Stellen weiterzuleiten. „Die Menschen müssen lernen, ihr Leben in Deutschland selbst zu organisieren.“

Der Arbeitskreis Integration freut sich natürlich auch weiterhin über tatkräftige Unterstützung in jeglicher Form. Auf der Internetseite der Stadt Kronberg wird rechtzeitig über das nächste Treffen informiert, das wie gewohnt in der Markusgemeinde Schönberg stattfindet.



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