Beunruhigte Grüne stellen wiederholt Hotelbebauung in Frage

Kronberg (kb) – Aktuelle Presseberichte über die Hotelsituation im Vordertaunus veranlassen die Kronberger Bündnis 90/Die Grünen, an alle Beteiligte zu appellieren, die Hotel-Baupläne am Bahnhof in letzter Minute zu überdenken. Nach der bereits erfolgten Reduktion des geplanten Baukörpers um ein Geschoss könnten, so die Partei, weitergehende Gespräche über eine alternative Bebauung am Kronberger Bahnhof sinnvoll sein. „Wenn in Oberursel und in Bad Homburg schon die etablierten Hoteliers darüber klagen, dass ihre Häuser selbst jetzt während der Buchmesse nicht mehr ausgelastet waren, erscheint es uns als kühne Hoffnung, dass ein Hotel in Kronberg andere Erfahrungen machen könnte“, so der Grünen-Vorstand. Die Ursache für den generellen Rückgang von Übernachtungen im Umkreis von Frankfurt bestehe laut DEHOGA – der Vereinigung der Hoteliers – darin, dass in den letzten Jahren rund um die Messe 4.600 Zimmer entstanden seien und noch weitere hinzukommen – ohne dass die Zahl der Übernachtungen merklich gestiegen sei. Der für das Oberurseler Mövenpick-Hotel Zuständige habe angemerkt, dass Bauherren und Betreiber in der Regel nicht mehr identisch seien – wie auch in Kronberg. Der Investor entwickelt und vermietet. „Was sollte ihn veranlassen, nicht an den Zweit- oder Drittbesten zu vermieten, wenn die Besten nicht mehr anbeißen?“ fragen die Grünen.Wer nun behaupte, das gehe die Stadt nichts an, verkenne, dass bei einem Scheitern ausgerechnet am Entree der Stadt schlimmstenfalls eine Investitions-Ruine stehe. Und wer darauf hinweise, nun seien die Pläne doch nun endgültig unter Dach und Fach, dem halten die Grünen entgegen: Noch ist keine Baugrube ausgehoben, in die der Investor stürzen könnte!

Und sie erinnern daran, dass sie seit jeher an dieser Stelle den Bau von Wohnungen favorisiert haben (ein Hotel, wenn überhaupt, könne ebenso gut in Kronberg-Süd entstehen): „Es ist allemal besser, wenn am Bahnhof so gut wie alle Wohnungen vermietet sind, als wenn Hotelzimmer während vieler Nächte leer bleiben,“ heißt es abschließend in der Erklärung der Grünen. (pu)



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