Carl Philipp Emanuel Bachs Auferstehungs-Oratorium

Kronberg (kb) – Die evangelische Kirchengemeinde St. Johann lädt Sonntag, 11. Mai um 18 Uhr in der Johanneskirche zu Carl Philipp Emanuel Bachs Auferstehungs-Oratorium ein.

Im Jahr 1714 kam in Weimar der zweite Sohn Johann Sebastian Bachs zur Welt: Carl Philipp Emanuel. Georg Philipp Telemann stand bei seiner Taufe Pate. Die Kunstfertigkeit des Vaters wurde ihm in die Wiege gelegt – und dessen Musikalität fand bei dem Zweitgeborenen ihre Fortsetzung, jedoch auf gänzlich andere Weise und mit neuen stilistischen Ansätzen. Nach der in ihrem emotionalen Ausdruck ritualisierten Barockzeit begann das Zeitalter der Aufklärung sowie des „Sturm und Drang“. Die damit verbundene Sehnsucht der Menschen nach Erhabenheit und nach Rührung des Gemüts fand ihren Niederschlag in einer neuen musikalischen Architektur voller Emphase und auskomponierten Emotionen. Das Oratorium „Auferstehung und Himmelfahrt Jesu“ nach dem Text von Carl Wilhelm Ramler – eines der wenigen Oratorien, die in der nachösterlichen Zeit ihren kirchenmusikalischen Ort haben – betrachtete Carl Philipp Emanuel Bach als sein musikalisches Vermächtnis. Es wurde im Jahr 1778 in Hamburg uraufgeführt, und zehn Jahre später führte Mozart das Werk in Wien „mit dem allgemeinsten Beyfall aller vornehmen Anwesenden“ auf. Bach selber war sich des künstlerischen Ranges dieser Komposition bewusst: „Diese Ramlersche Cantate ist zwar von mir, doch kann ich ohne närrische Eigenliebe behaupten, dass sie sich viele Jahre erhalten wird, weil sie von meinen Meisterstücken ein beträchtliches mit ist, woraus junge Componisten etwas lernen können“, schrieb er an seinen Leipziger Verleger Breitkopf. Doch gerieten die Werke des zweiten Bach-Sohnes lange Zeit in Vergessenheit. Zu Beginn der 1980er-Jahre wurden sie wiederentdeckt, aber noch immer selten aufgeführt.

Die Kantorei St. Johann Kronberg, begleitet vom Main-Barock-Orchester unter der Leitung von Bernhard Zosel und mit den Solisten Gabriele Hierdeis, Sopran, Hansjörg Mammel, Tenor, und Peter Anton Ling, Bass, nimmt den 300. Geburtstag des Bach-Sohnes zum Anlass, das virtuose, farbenreiche Oratorium „Auferstehung und Himmelfahrt Jesu“ aufzuführen. Der Eintritt kostet 18 Euro. Kartenreservierungen sind möglich beim Evangelischen Pfarramt Kronberg, Wilhelm-Bonn-Straße 1 unter der Telefonnummer 1617 oder per E-Mail kirche-kronberg[at]t-online[dot]de.



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