Dorothée Arden wird erneut Geschäftsführerin des Kulturkreises

Dorothée Arden zurück an alter Wirkungsstätte Foto: S. Puck

Kronberg (pu) – Knapp sechs Wochen nach Bekanntwerden des Wechsels der aktuellen Geschäftsführerin des Kronberger Kulturkreises Jutta Dieing nach Bregenz (Österreich) zur Übernahme der Leitung des dortigen Kulturamtes ab 1. Oktober, ist ihre Nachfolge geregelt. Kurioserweise oder durch „eine nicht vorhersehbare Fügung des Schicksals“, wie es Bürgermeister Klaus Temmen (parteilos) im Verlauf eines kurzfristig anberaumten Pressegesprächs im Rathaus formulierte, handelt es sich dabei um eine „alte Bekannte in Kronberg“. Denn Dieings Nachfolgerin ist zugleich ihre Vorgängerin Dorothée Arden. Magistrat und Politik seien bereits über die Entscheidung in Kenntnis gesetzt.

Intermezzo und Dejá vu

Gerade einmal knapp eineinhalb Jahre sind vergangen, seit die studierte Kunsthistorikerin der Burgstadt nach 17 Jahren Arbeit für den Kulturkreis den Rücken kehrte, um gemeinsam mit ihrem Mann Michael Glebocki zum Januar letzten Jahres die Leitung des Frankfurter Kabaretts und Familienbetriebs „Die Käs“ zu übernehmen. Wie Arden auf entsprechende Nachfrage erklärte, sei ihrem frühzeitigen Abschied aus Frankfurt die interne Entscheidung, die Geschicke nunmehr doch wieder in familiäre Hände zu legen, vorausgegangen.

Duplizität der Ereignisse: Wie Bürgermeister Klaus Temmen informierte, sei ihm „zeitnah“ zum einen ein Schreiben Dorothée Ardens auf den Tisch geflattert mit dem Hinweis, sie habe „die Käs‘“ verlassen und könne sich im Bereich der Kommune ein erneutes Engagement vorstellen, was er zunächst „mit Interesse aufgenommen“ habe, zum anderen hätte ihn fast gleichzeitig Jutta Dieing darüber informiert, ihren ursprünglich noch bis 1. Februar nächsten Jahres laufenden zweijährigen Vertrag nicht erfüllen zu wollen.

Als Erster Vorsitzender des Kronberger Kulturkreises setzte der Rathauschef anschließend den Vorstand über die aktuelle Entwicklung in Kenntnis. Nach seinen Worten sind in der Folge auch Gespräche mit anderen Interessenten für die vakant werdende Stelle geführt worden, letztendlich sei die Entscheidung zugunsten Ardens gefallen wegen deren langjähriger Tätigkeit in der Burgstadt und Kenntnisse der Begebenheiten. „Der Vorstand hat Dorothée Arden das Vertrauen ausgesprochen unter der Prämisse der gegebenen Kontinuität“, unterstrich Temmen. Sie könne „aus dem Stand heraus zum 1. September die Geschäftsführung übernehmen, weil sie alle eingebundenen Gremien kennt und über eine hervorragende Vernetzung verfügt.“ Die bisherigen, vom Stadtparlament beschlossenen, Rahmenbedingungen von 20 Stunden pro Woche gelten auch für den bis 30. Juni 2018 geschlossenen Vertrag für die „neue“ Geschäftsführerin.

Dieses Datum kommt laut Rathauschef nicht von ungefähr, sichere vielmehr die kontinuierliche Arbeit des Kulturkreises und Programmplanung bis Klarheit zur nach wie vor auf sich warten lassenden Neuorganisation der Bereiche Stadtmarketing, Tourismus und Kultur herrscht. Als Gründe für die erneute Verzögerung nannte Temmen die unter den Nägeln brennenden Themen Flüchtlingskrise und Planung des Haushalts samt Einflechtung der Auswirkung des Kommunalen Finanzausgleichs, die im letzten Jahr die Kräfte der Stadtverwaltung gebunden hätten. „Wir wollen uns besser aufstellen, die Planungen dazu werden voraussichtlich noch ein paar Monate dauern, ich rechne damit, dass man im Herbst oder im Frühjahr mehr dazu weiß“, so der Bürgermeister.

Die Sicherung der „hohen Qualität, kontinuierliches Programm und die Option der Weiterentwicklung“ sind nach Aussage Temmens nunmehr auch unter der Regie Dorothée Ardens gegeben, die vor 17 Jahren zunächst als Praktikantin bei ihrer Vorgängerin, Anne Nasse, die den Kulturkreis seinerzeit aus der Taufe hob, anfing. Nachdem Anne Nasse sich vor acht Jahren in den Ruhestand verabschiedete, führte Arden ihre gemeinsame Kulturlinie weiter und baute sie aus. Die „47-jährige, bekannt für ihre Ideen, räumt ein, sie habe „die ganze Stadt und die gemeinsam mit Nasse entwickelten Projekte, ‚unsere Babys‘, vermisst“.

Bestelltes Feld

Zu Details zu künftigen Veranstaltungen oder Projekten hielt sie sich noch bedeckt. In diesem Zusammenhang wurde bekannt, Jutta Dieing, die aufgrund aufgelaufener Urlaubstage bereits zum Ende des Monats ihren Schreibtisch in der Stadtbücherei räumen wird, übergibt ein bestelltes Feld, hat den Fahrplan für 2017 schon ausgearbeitet.

Vor allem will Arden die Belebung der Freilichtbühne im Victoriapark nach Klärung der Frage, welche Vereine an einer Nutzung interessiert wären, vorantreiben. „Der Vorstand des Kulturkreises freut sich jedenfalls laut Temmen „auf eine gute und kontinuierliche Zusammenarbeit“.

Dank an Jutta Dieing

Gleichzeitig richtete er einen herzlichen Dank an die Adresse der scheidenden Geschäftsführerin des Kronberger Kulturkreises, Jutta Dieing: „Auch im Namen des Vorstands wünschen wir ihr an neuer Stelle in Bregenz, einem Sport- und Kulturzentrum, das eine Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas abgegeben hat, alles Gute und danken für die hervorragende geleistete Arbeit!“



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