Kronberg (kb) – „Duft der Asche - Literarische Stimmen in „Duftliteratur“ (sastrawangi) nennen konservative indonesische Kritiker abschätzig das, was sich seit einiger Zeit in der Literatur Indonesiens ereignet. Die Frauen, unter Präsident Suharto Menschen ohne Stimme, erobern die Schriftstellerei, und sie nehmen sich das Recht, auch bisherige Tabu-Themen in ihren Erzählungen und Romanen zu behandeln. Indonesien, dem Gastland der diesjährigen Buchmesse, ist die August-Veranstaltung der Reihe „Texte und Töne zur Teezeit“ auf Burg Kronberg unter dem Titel „Duft der Asche – Literarische Stimmen indonesischer Frauen“ gewidmet. In der Lesung von hr-Kulturredakteurin und Moderatorin Hanne Kulessa steht der erste Roman „Saman“ von Ayu Utami im Mittelpunkt. „Saman“ erschien in Utamis Heimat wenige Wochen vor dem Sturz Suhartos im Jahre 1998. Das Werk, das gleich mehrere Tabus brach, wurde im selben Jahr vom Kunstrat Jakartas ausgezeichnet. Zur Lesung wird die Autorin, die sich auch als Journalistin höchste Anerkennung erworben hat, persönlich anwesend sein.
Musikalisch präsentiert diese „Teezeit“ mit indonesischer Angklung-Musik eine Besonderheit. Es spielt die Angklung-Gruppe des indonesischen Generalkonsulats in Frankfurt, das diese Veranstaltung unterstützt. Eine Ausstellung indonesischer Batiken aus Privatbesitz bereichert die „Teezeit“ zudem visuell.
Die Veranstaltung findet Sonntag, 16. August um 17 Uhr im Terracottasaal der Burg statt. Einlass zum Innenhof ist ab 16 Uhr, der Saal wird um 16.30 Uhr geöffnet. Bei gutem Wetter klingt der Abend im Burghof bei einem Glas Wein und Gesprächen mit den Künstlern aus. Karten im Vorverkauf gibt es für 15 Euro / ermäßig 12 Euro zzgl. Gebühren in jeder Vorverkaufsstelle, so auch in der Kronberger Bücherstube und im FIRST Reisebüro in Kronberg, oder per online-Bestellung über AdTicket/reservix. Die Tageskasse ist ab 15 Uhr geöffnet; hier kosten die Karten 18 Euro / ermäßigt 15 Euro. Für Indonesier gilt ermäßigter Eintritt. Indonesische Snacks und Tee sind im Eintrittspreis enthalten.
Am 20. September kommt mit „Die schöne Magelone“ als letzte „Teezeit“ dieser Saison ,eine literarische und musikalische Rarität, auf die Bühne im Terracottasaal, ein selten aufgeführtes Rittermärchen aus dem 15. Jahrhundert. Den Erzähltext von Ludwig Tieck hat Brigitta Hermann für diese Aufführung entstaubt und gestrafft. Johannes Brahms schuf wunderschöne Romanzen zu diesem Text – sie werden von Britta Jacobus (Mezzosopran) und Christoph Kögel (Bariton) märchenhaft dargeboten.