EFC Kronberg wartet händeringend auf Pachtvertrag – Stadt reagiert

Kronberg (pu) – „Problem erkannt, Gefahr gebannt!“. Dieses häufig benutzte Sprichwort hätten Mitglieder, Eltern Fußball spielender Kinder und Verantwortliche des EFC Kronberg mit einem begleitenden Aufatmen gerne spätestens in diesem Sommer zitiert. Stattdessen pfeifen es die Spatzen von den Dächern, dass momentan auf dem Gelände am Waldschwimmbad zunehmende Verärgerung die Szene beherrscht. Von einer sich formierenden Elterninitiative ist gar zu hören.

Auslöser dafür ist, so bestätigt es Vereinsvorsitzender Peter Fries, die vom Verein beklagte Hängepartie in Sachen Kunstrasen-Projekt, das nach den Vorstellungen von Eltern, Sponsoren und Führungsspitze möglichst bereits zum Saisonstart hätte realisiert sein sollen. Wie bereits mehrfach berichtet existieren Pläne, das nach 17 Jahren ständig flickbedürftige Grün durch ein neues Spielfeld nebst zusätzlichem angrenzendem Kleinfeld für die G- und F-Jugend zu ersetzen sowie durch Befestigung des Hanges für eine deutliche Verbesserung der derzeit angespannten Lage des rund 500 Mitglieder, darunter 250 Kinder, zählenden Sportvereins zu sorgen. „Der Kunstrasen der sogenannten ersten Generation ist in einem katastrophalen Zustand und hat bereits zu zahlreichen Verletzungen bei den Spielern geführt“, so die Kernaussage zum mit einem Spendenaufruf verbundenen Projekt, das seit November letzten Jahres Fahrt aufnahm.

Nach einem noch Anfang Dezember letzten Jahres gefassten Grundsatzbeschlusses der Stadtverordntenversammlung zur Aufrechterhaltung des Spielbetriebs der Kronberger Fußballvereine sowie dem nachfolgenden Beschluss über die konkreten Rahmenbedingungen zur Umsetzung dieses Vorhabens Mitte Februar hoffte der EFC Kronberg auf zeitnahe Vorlage eines unterschriftsreifen Pachtvertrages für die nächsten 25 Jahre für dieses städtische Gelände im Außenbereich durch die Stadt Kronberg, um durch diese Planungssicherheit in die Lage versetzt zu werden, entsprechende Fördermittel zu beantragen. Auch in den den vom Magistrat vorgelegten entsprechenden Stadtverordnetenvorlagen war die im Raum stehende Gefahr einer Sperrung des maroden Platzes durch den Verband und ein notwendiger Handlungsbedarf noch in diesem Jahr vor Augen geführt worden.

Aktueller Sachstand

Inzwischen sind seit dem letzten Beschluss sieben Monate vergangen. Vor dem Hintergrund der durch viele Eltern zum Ausdruck gebrachten Besorgnis in Bezug auf die nach wie vor vorhandene große Verletzungsgefahr für ihre Kinder und weil „das Projekt aus unserer Sicht keinen Aufschub mehr verkraften kann, weil der Platz immer schlechter wird“, hat sich der Vorstand um den Ersten Vorsitzenden Peter Fries, Erste Schriftführerin Petra Wilhelmi und Ersten Kassierer Dirk Nagel am 30. Juli mit einem Schreiben an die Stadt gewandt, das am 5. September mit „verbindlichen Aussagen zum Projekt Kunstrasen“ beantwortet worden sei.

Dabei habe die Stadt, wie einer jüngst vom Vorstand verfassten Mitteilung an alle Mitglieder, Freunde und Gönner des EFC Kronberg auf der Facebookseite des Vereins zu entnehmen ist, sowohl „ihre Unterstützung in Zahlen ausgedrückt als auch gleichzeitig Fakten genannt bezüglich des Umfangs der baulichen Maßnahmen und einen schriftlichen Pachtvertrag in Aussicht gestellt“.

Bei aller Freude über die positiven Nachrichten in dieser Angelegenheit bleibe, laut Vorstand, auch nach Eingang des städtischen Schreibens die Ungewissheit über den Zeitpunkt der Vorlage des sehnlichst erwarteten Pachtvertrags durch die Stadt. Der Verein macht dafür unter anderem den von den Parlamentariern gefassten Beschluss, die Sanierung des Kunstrasenplatzes des EFC mit der Erstellung eines Kunstrasenplatzes an der AKS für die SG Oberhöchstadt (wir berichteten) in zeitlichen Zusammenhang (Junktim) zu setzen, verantwortlich. „Das erschließt sich dem EFC nicht, weil wir der Auffassung sind, dass unser maroder, verletzungsgefärdender, 17 Jahre alter Kunstrasenplatz nicht an das völlig losgelöste Projekt des Nachbarvereins gekoppelt sein sollte“, moniert der EFC Kronberg. Von Seiten des Vereins habe man inzwischen sämtliche, aktuell machbaren, Hausaufgaben erledigt, unterstreicht in diesem Zusammenhang Peter Fries.

Finanziell sei man, „durch eine Großspende einer in Kronberg ansässigen Stiftung und allen anderen Spenden“ dem Ziel „ein Stück Zukunft für den EFC“ näher gekommen. Nach ersten Berechnungen war der Verein von einer Investition von zirka 400.000 Euro ausgegangen. Inzwischen gilt die von zahlreichen Mitgliedern und Sponsoren unterstützte Finanzierung – sobald die Fördergelder beantragt werden konnten – als gesichert. Alles hänge derzeit am fehlenden Pachtvertrag.

Auf entsprechende Nachfrage bestätigt der städtische Pressesprecher Andreas Bloching im Namen der Stadtverwaltung den Schriftverkehr zum Sachstand zur Sanierung des Kunstrasenplatzes des Sportplatzes am Waldschwimmbad zwischen dem Magistrat der Stadt und dem Vorstand des EFC Kronberg.

Der Magistrat habe nunmehr „drei Vertragswerke entworfen, nämlich eine Nutzungsvereinbarung zwischen Stadt und Hochtaunuskreis zum Gelände der Altkönigschule, einen Nutzungsvertrag zwischen der SG Oberhöchstadt und der Stadt und einen Pachtvertrag mit dem EFC Kronberg.“ In letzterem Vertrag seien die Rahmenbedingungen zum „dauerhaften Verbleib des EFC Kronberg an seiner heutigen Spielstätte“ geregelt, für „Gebäude und Spielfeld soll es zusammen mit dem künftigen Kleinspielfeld ein einheitliches Vertragswerk geben.“

Abstimmung über Auflösung des Junktims

In Bezug auf den weiteren zeitlichen Ablauf heißt es in der Stellungnahme der Stadtverwaltung: „Auf Wunsch der Mehrheitsfraktionen der Stadtverordnetenversammlung soll die Auflösung des Junktims in Abstimmung mit den städtischen Gremien erfolgen.“ Der Magistrat werde daher eine entsprechende Stadtverordnetenvorlage-Vorlage in der nächsten Sitzungsrunde einbringen. Das würde im Klartext bedeuten, dass darüber, sofern kein weiterer Klärungsbedarf die ganze Angelegenheit nochmals verzögert, in der Stadtverordnetenversammlung am 8. Dezember abgestimmt würde.



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