Gedenken an die Kronberger Opfer des Nationalsozialismus

Kronberg (kb) – Stadtverordnetenvorsteher Andreas Knoche und Bürgermeister Klaus E. Temmen laden Freitag, 27. Januar um 17 Uhr in die Stadtbücherei in der Hainstraße 5, alle interessierten Bürger zur zentralen Gedenkveranstaltung für die Kronberger Opfer des Nationalsozialismus ein.

Bundespräsident Roman Herzog proklamierte 1996 den 27. Januar als „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“. Es ist das Datum, an dem 1945 die Überlebenden der Konzentrations- und Vernichtungslager in Auschwitz von der Sowjetischen Armee befreit worden waren.

Wie in jedem Jahr wird die Stadt Kronberg im Taunus an diesem Tag ihrer damaligen Mitbürgerinnen und Mitbürgern gedenken, die den Verfolgungen des NS-Regimes zum Opfer gefallen sind. Im Laufe des Tages, an dem das Rathaus halbmast beflaggt sein wird, wird ein Blumengesteck am Mahnmal am Geschwister Franck-Weg im Rathausgarten niedergelegt. An den 14 Stolpersteinen im Stadtgebiet, die der Künstler Gunter Demnig vor zehn Jahren vor den Häusern der zu Tode gekommenen Kronberger verlegt hat, werden im Auftrag des Magistrats ebenfalls Blumen niedergelegt. Die Organisation für diesen Tag liegt beim Fachreferat Kultur & Stadtgeschichte/ Stadtarchiv. Mit der Verlegung der Stolpersteine im Jahr 2007 war es der Burgstadt ein Anliegen, das Schicksal der betroffenen Menschen transparent zu machen und Informationen über die historischen Zusammenhänge zur Verfügung zu stellen. Denn die „Stolpersteine“ des Künstlers Gunter Demnig, die an zu Tode gekommene Opfer des NS-Regimes erinnern, bieten außer dem Namen, den Lebensdaten und dem Todesort keine Aufklärung zum Hintergrund der Verfolgung und dem Schicksal der einzelnen Persönlichkeiten. Von Seiten der Stadt standen in der Vergangenheit ein Internet-Angebot www.stolpersteine-kronberg.de und eine gedruckte Broschüre zur Verfügung.

Seit 9. November letzten Jahres, dem Jahrestag der Pogromnacht von 1938, sind die Informationen zu den Menschen hinter den Stolpersteinen auch über die App der Webseite www.stolpersteine-guide.de abrufbar. Drei Studenten der Fachhochschule Trier haben diese Seite entwickelt, die die Möglichkeit bietet, die deutschlandweit und darüber hinaus verlegten Stolpersteine zu finden und Informationen über das Schicksal der Opfer abrufen zu können.

Zu diesem Zweck können die „Verwalter“ der Stolpersteine in den jeweiligen Orten die Lage der Steine, Biografien und Fotos in eine Karte einpflegen.



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