HEAE im Schulungszentrum bleibt Flüchtlingsarbeit weiterhin wichtig

Kronberg. – Der Vorstand des Vereins Integration.Flüchtlinge,Kronberg e.V. (I.F.K.) hielt kürzlich seine Mitgliederversammlung ab. Im Rahmen der Veranstaltung trug Hans-Willi Schmidt zum aktuellen Sachstand der Flüchtlingsbetreuung vor. Infolge der Grenzschließung in Mazedonien und des Flüchtlingsabkommens mit der Türkei kämen derzeit kaum noch Flüchtlinge an. Zur Zeit befinden sich 159 Flüchtlinge in der Zweigstelle der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung (HEAE) im Deutsche Bank Schulungszentrum, 40 Erwachsene und 20 Kinder sind im Bettenhaus des ehemaligen Religionspädagogischen Zentrums (RPZ) in Schönberg untergebracht, 80 Personen in den Modulbauten der Altkönigschule, 15 Personen in der Villa Winter und 9 Personen konnten privat untergebracht werden. Die RPZ- und die AKS-Unterkünfte werden von der Diakonie betrieben, die für maximal 600 Flüchtlinge ausgelegte HEAE von den Johannitern und die Villa Winter von der Stadt. Ferner bewohnen 31 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge den Campus des Roten Kreuzes Kronberg. Unter den Flüchtlingen sind 72 Prozent Männer und 28 Prozent Frauen.

Schmidt stellte weiter die Arbeit der Arbeitsgruppen „Integration“, „Sprache und Bildung“ und „Wohnen“ vor und blickte auf positive zwei Jahre Flüchtlingshilfe in Kronberg zurück. Es sei nicht immer einfach, den individuellen Bedürfnissen von Flüchtlingen aus 16 Nationen gerecht zu werden. Hierfür sei eine sehr gute Koordination erforderlich, die sich durch die von der Stadt neu geschaffene Stelle für Sozialbetreuung sicher verbessern wird. Für die Arbeitsgruppe „Fundraising“ berichteten der I.F.K.-Vorsitzende Dr. Bernhard von Braunschweig sowie der Sprecher der Arbeitsgruppe Thomas Maurer. Aus den Arbeitsgruppen seien Finanzierungsanfragen eingegangen, insbesondere gehe es um die Unterstützung für Alphabetisierungs- und Sprachkurse der Arbeitsgruppe „Sprache und Bildung“. In diesem Zusammenhang wurde auch deutlich gemacht, dass der größte Teil der nach Kronberg zugewiesenen Flüchtlinge Analphabeten sind, nur wenige Akademiker befänden sich unter ihnen. Hilfe gebe es nur zur Selbsthilfe, nichts gebe es umsonst.

Auch Bürgermeister Temmen (parteilos) wohnte der Versammlung bei und brachte neueste Informationen mit. Demnach würden 20 HEAE-Standorte mangels aktueller Bedarfslage geschlossen, Kronberg jedoch bleibe. Auch die weitere HEAE-Einrichtung des Kreises, das ehemalige Krankenhaus in Bad Homburg, soll als sogenannter „Standby-Standort“ verbleiben. Temmen verband diese Informationen mit einem erneuten Dank an die in der Flüchtlingshilfe ehrenamtlich Tätigen. Auf der Agenda stand schließlich noch eine Nachwahl zum Vorstand. Im Bereich des Rechnungswesens hatte der Verein bis dato mit einer doppelten Besetzung gearbeitet, nämlich mit Dieter Temmen als Schatzmeister und Eberhard Bethke als Rechnungsführer. Diese Arbeitsteilung war deswegen von großem Vorteil, da gerade zu Beginn der Tätigkeit des Vereins viele nötige Prozesse in Gang gebracht werden mussten und gerade das Rechnungswesen sehr arbeitsintensiv ist. Nach einer Anlaufzeit von eineinhalb Jahren besteht nun der hohe Entscheidungs- und Kommunikationsbedarf nicht mehr im bisherigen Maße.

Der Vorstand hat mit der ausdrücklichen Zustimmung von Dieter Temmen beschlossen, die Arbeitsgebiete von Schatzmeister und Rechnungsführer zusammenzulegen. Bethke wurde für diese einstimmig gewählt. Herr Dieter Temmen wird jedoch als Mitglied des Arbeitskreises „Fundraising“ weiterhin für die Flüchtlingshilfe arbeiten. Es sei ausgesprochen wichtig, dass sich Bürgerinnen und Bürger auch künftig im Sinne der Schaffung einer Willkommenskultur und einer nachhaltig wirkenden gelungenen Integration einsetzen, ob in Form finanzieller oder direkter, aktiver Unterstützung, so der Tenor der Flüchtlingshilfe. (mw)



X