Hochtaunuskreis fordert auf, Flüchtlinge willkommen zu heißen

Hochtaunuskreis (kb) – In Kronberg wurden bisher nur sehr wenige Flüchtlinge aufgenommen, wie der Hochtaunuskreis im Rahmen einer Pressekonferenz zum Thema „Flüchtlinge im Hochtaunuskreis“ informierte. Die aktuelle Planung sieht die Errichtung einer Gemeinschaftsunterkunft in der Dieselstraße im Stadtteil Oberhöchstadt vor. „Eine Baugenehmigung wurde hierfür angekündigt. Falls es zustande kommt, wird sofort die Suche des Kreises nach gemeinnützigem Partnern für die soziale Betreuung gestartet“, so die Information seitens des Kreises.

Die Flüchtlingszahlen nehmen deutschlandweit zu und auch im Hochtaunuskreis werden bis Ende des Jahres noch über 400 Flüchtlinge erwartet. Diese Menschen mit ihren unterschiedlichen Schicksalen gut unterzubringen und zu betreuen ist Aufgabe des Hochtaunuskreises. Kreisbeigeordnete Katrin Hechler stellte dazu die Planungen vor.

„Der Hochtaunuskreis ist sich seiner Verantwortung bewusst. Wir möchten die Menschen willkommen heißen. Dazu wurden neue Strukturen im Landratsamt geschaffen, die Kommunen wurden enger eingebunden und wir können auf Kirchen, karitative Einrichtungen und Vereine als Netzwerkpartner bauen. Zudem werden die Standards in allen bestehenden Unterkünften überprüft. Diese orientieren sich an den Empfehlungen der Liga der Wohlfahrtsverbände, aber auch an den uns zur Verfügung stehenden Mitteln“, sagt Katrin Hechler.

Zu den verbesserten Strukturen innerhalb der Kreisverwaltung zählt zum einen der Ausbau der sozialen Betreuung der Flüchtlinge, zum anderen ein Willkommensflyer, der alle wichtigen Infos für die Neuankömmlinge und die Kontaktdaten der Abteilungen erhält, die Hilfestellungen geben.

„Der Kreis beschäftigt drei eigene Sozialarbeiter für die Betreuung der Flüchtlinge. Diese haben nun in jeder Kommunen feste Sprechzeiten, sodass, wer Hilfe braucht, weiß, wann und wo er sie bekommen kann“, erläutert die Kreisbeigeordnete. Weiterhin gibt es direkt in den größeren Gemeinschaftsunterkünften Sozialarbeiter, die bei den jeweiligen Trägern beschäftigt sind.

Wichtig zu erwähnen ist der Kreisbeigeordneten die Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Flüchtlingshilfe: „Es ist wunderbar, wenn sich in den Kommunen Bürgerinnen und Bürger finden, die ihre Zeit ehrenamtlich den Flüchtlingen widmen. Ich sehe hierbei eine große Hilfsbereitschaft und danke allen sehr herzlich dafür.“

Rund 600 Flüchtlinge sind dem Hochtaunuskreis für das Jahr 2014 angekündigt worden. Das stellt fast eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahr dar, 2013 hat der Hochtaunuskreis 344 Menschen aufgenommen. 160 der 600 Flüchtlinge sind bereits eingetroffen, zurzeit leben somit 738 Asylbewerber im Hochtaunuskreis. Davon sind 587 in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht und 151 in Privatwohnungen. Wenn die Ankündigungen eintreffen, werden zum Ende des Jahres rund 1.100 Flüchtlinge im Hochtaunuskreis leben. „Wenn wir diese Zahlen kennen, wird klar, dass wir weitere Unterbringungsmöglichkeiten für die Flüchtlinge bereithalten müssen. Dies können sowohl Gemeinschaftsunterkünfte als auch Privatwohnungen sein. Hierfür würden zurzeit in vielen Städten und Gemeinden an verschiedenen Standorten Prüfungen vorgenommen“, erklärt Katrin Hechler. Die Kosten für die Unterkünfte werden grundsätzlich vom Kreis übernommen, einige Kommunen beteiligen sich an den Kosten der Sozialbetreuung oder unterstützen die Flüchtlinge anderweitig.

Katrin Hechler ist es ein Anliegen, auch die Anwohner einzubinden, wenn ein neues Gebäude gefunden wurde. „Das macht aber nur bei den Gebäuden Sinn, die dann auch wirklich genutzt werden. Wir können nicht jedes angedachte Objekt öffentlich diskutieren“, gibt Hechler zu bedenken.



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