Jaenich-Büste findet würdigen Platz im Ernst-Winterberg-Haus

Die Büste der Bildhauerin Ilona Barth hat nun zum 102. Geburtstag von Christa Jaenich einen würdigen Standort gefunden.

Kronberg. – Dienstag, 27. September wäre sie 102 Jahre alt geworden – Christa Jaenich, die am 18. Juni 2004 im Alter von 89 Jahren verstorbene Ehrenbürgerin der Stadt Kronberg. Anlässlich ihres Geburtstages wurde eine Büste, die einst zu Ehren Jaenichs von der Bildhauerin Ilona Barth angefertigt wurde, wieder der Öffentlichkeit zugeführt. Die Büste ist eine Leihgabe der Stadt Kronberg und war zuletzt der SPD Kronberg überlassen worden, mit der Maßgabe, diese bis zu einer endgültigen Platzierung in einer städtischen Ehrengalerie oder einem entsprechend geeigneten Standort treuhänderisch in Verwahrung zu nehmen.

Nun ist ein passender Standort für die Büste der ehemaligen SPD-Stadtverordneten, ehrenamtlichen Stadträtin und langjährigen Behindertenbeauftragten Christa Jeanich gefunden worden: das Ernst-Winterberg-Haus.

„Aus dem Kreise der AG 60 plus der Kronberger SPD kam die Initiative, die Büste Jaenichs im Kontext mit der Dauerausstellung über unsere Ehrenbürger, die sich gegenwärtig im Rathaus befindet, zu zeigen. Gemeinsam sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass es einen noch besseren Ort als das Rathaus für eine dauerhafte Ausstellung der Büste gibt: das Ernst-Winterberg-Haus, einer von der Stadt Kronberg geförderten Seniorenwohnanlage in der Walter-Schwagenscheidt-Straße. Das Ernst-Winterberg-Haus lag Christa Jaenich zeitlebens besonders am Herzen. So drängte sie auf einen behindertengerechten Ausbau des städtischen Ernst-Winterberg-Hauses“, begründet Kronbergs Bürgermeister Klaus Temmen die Wahl des Standorts. Zu den weiteren Verdiensten, aus denen die Verleihung der Ehrenbürgerrechte an Christa Jaenich resultieren, zählen auch Spendensammlungen, die die Anschaffung von zum Rollstuhltransport geeigneten Fahrzeugen für die öffentliche Nutzung, das „Behinderten-Taxi“, ermöglichten.

Zur Person Christa Jaenich

Christa Jaenich, geboren in Northeim am Harz am 27. Septembrer 1914, gestorben in Kronberg am 18. Juni 2004, lebte seit 1953 in Kronberg. Sie war Zweite Vorsitzende der hiesigen Arbeiter-Wohlfahrt, von 1960 bis 1973 war sie Stadtverordnete für die SPD. Im Januar 1973 wurde mit Christa Jaenich zum ersten Mal eine Frau in den Magistrat gewählt. Sie engagierte sich besonders im sozialen Bereich: Christa Jaenich gehörte zu den Mitgründerinnen der Kontaktstelle für ältere Bürger in Oberhöchstadt und eines Spielkreises für behinderte und nicht-behinderte Kinder 1976, dessen Spielnachmittage sie bis 1995 betreute. Aus der ehrenamtlichen Arbeit mit den Kindern wuchs ihr besonderer Einsatz für einen Wandel im Umgang mit Behinderungen und Behinderten und für Erleichterungen der alltäglichen Schwierigkeiten. 1991 wurde Christa Jaenich vom Magistrat der Stadt in das Ehrenamt der städtischen Behindertenbeauftragten berufen, das sie bis zu ihrem Tod innehatte. Am 24. Juni 1993 beschloss die Stadtverordneten-Versammlung der Stadt Kronberg die Verleihung der Ehrenbürgerrechte an Christa Jaenich.  (mw)

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