Koalition will Planungsschritte für bezahlbaren Wohnraum forcieren

Kronberg – Die Fraktionen von CDU und SPD hatten in der letzten Sitzungsrunde bei den Beratungen des Antrags der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen zur Schaffung von bezahlbaren Wohnraum – neben dem Ausklammern des weiteren Entwicklungsgebietes im „Grünen Weg“ – insbesondere die fehlende Konkretisierung moniert und deshalb diesem Antrag nicht zugestimmt. In dem Bestreben, die nächsten Planungsschritte für das Bahnhofsareal zügig voranzutreiben, hat die große Koalition für die kommende Sitzungsrunde einen eigenen gemeinsamen Antrag zur Weiterentwicklung des Bahnhofsareals formuliert. Beide Parteien wünschen laut CDU-Fraktionsvorsitzendem Andreas Becker und dem stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Haas bis zum Beginn der „Sommerpause“, das heißt im Juli, einen Bericht zu den im Antrag formulierten Fragen und haben die feste Absicht, in der im September beginnenden Sitzungsrunde auf der Basis der Antworten des Magistrats die nächsten konkreten Planungsschritte anzustoßen.

Aus diesem Grund soll die Stadtverordnetenversammlung beschließen, den Magistrat zu beauftragen, die notwendigen Handlungsschritte zur Umsetzung der im Juni 2012 gefassten Beschlüsse (Vorlage 5075/2012, gemeinsamer Antrag von CDU und SPD vom 9. Mai 2012 zum Entwicklungsgebiet am Bahnhof Kronberg) zu den Bausteinen „Gewerbliche Nutzung“ als auch „Wohnungsbau“ aufzuzeigen. Dabei soll auch untersucht werden, ob die jeweiligen Bausteine im Investorenverfahren mit Architektenauswahl entwickelt werden sollen oder welche andere Vorgehensweise zur Vergabe der Baufelder in Frage kommen könnte.

Um die im Antrag 5075/2012 beschlossene Schaffung bezahlbaren Wohnraums zu konkretisieren müsse unter finanziellen Gesichtspunkten in diesem Zusammenhang auch geklärt werden, ob eine Realisierung des Wohnbauprojektes/der Wohnprojekte bei einer Grundstücksvergabe mittels Erbpacht möglich ist beziehungsweise welche alternativen vertraglichen Möglichkeiten bestehen, um Kronberger Familien beziehungsweise Familien mit Bezug zu Kronberg zu bevorzugen. Ferner sei zu klären, welche finanziellen und rechtlichen Auswirkungen eine etwaige Bevorzugung solcher Familien für die Stadt Kronberg hätte.

In ihrer Antragsbegründung erinnern die Fraktionen von CDU und SPD daran, dass konkretere Planungen des Hotels und des Kammermusiksaals mit dem Studienzentrum mittlerweile auf den Weg gebracht worden seien und man auf die Ergebnisse des derzeit laufenden Architekturwettbewerb warte. Dringender Handlungsbedarf bestehe hingegen beim Vorantreiben der weiteren Entwicklungsfelder und Bausteine im Gesamtareal am Bahnhofsquartier. Bisher sei dazu die geforderte Verkehrsplanung in Vorbereitung, sodass auch hier in den nächsten Monaten mit Ergebnissen zu rechnen sei.

„Da die Nutzungen Gewerbe und Wohnen aller Voraussicht nach von unterschiedlichen Projektentwicklern und Investoren initiiert werden, sind eventuell auch getrennte beziehungsweise unterschiedliche Vorgehensweisen zur Vergabe anzustreben“, so Becker und Haas. In jedem Falle sei eine gewissenhafte Entwicklung und Vergabe mit hochwertiger Architektur erforderlich, da es sich beim Bahnhofsareal um einen zentralen Eingangsbereich und damit die „Visitenkarte“ für Kronberg handelt.

Damit auf der Basis dieser Ergebnisse weitere Entscheidungen getroffen werden und noch in dieser Wahlzeit erste Realisierungsmaßnahmen beginnen können, halten es die Antrag stellenden Fraktionen, die am Bahnhof Geschosswohnungsbau favorisieren, für notwendig, bereits bis zur nächsten Stadtverordnetenversammlung dazu von der Verwaltung Entscheidungsoptionen zu erhalten. (pu)



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