Leserbrief

Aktuell

Unser Leser, Wolfgang Schön, Hainstraße schreibt zum Immobilienverkauf der Stadt Kronberg Folgendes:
Man hofft, es bliebe bei einem Gerücht. Doch nein, die Damen und Herren der städtischen Gremien befassen sich ernsthaft damit, das wohlbekannte mit dem Holzhaus bebaute städtische Anwesen gegenüber dem Rathaus aus städtischem Besitz zu entlassen, es zu verkaufen. Sie haben aus dieser unseligen Bebauung am Berliner Platz nichts gelernt. Der Fehler dort lag nicht nur in der für diese Stadt unpassenden Bebauung, wie etwa diese völlig „verkappte“ Dachlandschaft oder die Halle, die trotz ihrer Bedachung dennoch erheblich Regen einlässt. Der eigentliche Frevel – nennen wir es ruhig so – liegt darin, ein zentral gelegenes umfängliches städtisches Gelände durch Verkauf der bürgerschaftlichen Nutzung zu entziehen, der nachkommenden Generation dort Entwicklungsmöglichkeiten zu nehmen. Wer etwas auf sich hält, veräußert ein solches Gelände, das dann für den bürgerschaftlichen Bedarf unwiederbringlich verloren ist, nicht. Nun sind sie dabei, den gleichen Fehler zu wiederholen. Denn dieses mit dem Holzhaus bebaute Grundstück ist Teil eines großen städtischen Grundstückareals in zentraler Lage, das sich für eine vielfältige bürgerschaftliche Nutzung anbietet. Wer sich auf die Seite einer solchen Verkaufsentscheidung begibt, lässt Vorausschau, Zukunftsorientiertheit vermissen, lässt die Nachkommenden sozusagen im Regen stehen. Eine Reihe dieser Entscheidungsträger unterschiedlicher Couleur kennt man seit Jahren. Sie leisten durchaus engagierte Arbeit. Doch ich frage mich, was in diesen Köpfen vor sich geht. Es liegt doch auf der Hand, dass mit diesem Grundstück Zukunftsbelange der Stadt verknüpft sind, hier schon wegen der zentralen Lage bürgerschaftliche Bedürfnisse bedient werden können, im Falle eines Verkaufs Handlungsspiel-räume verkürzt werden.

Mit Verlaub, der Leser mag es einem nachsehen – man könnte vor Verdruss die „Plotze“ kriegen, so wie die von uns Gewählten gerade dabei sind, sich einzulassen. Wer von denen bewahrt sie allesamt vor einer Gedankenpleite?



X