Eine musikalische Reise durch Europa

Kronberg (kb) – Zum Abschluss des diesjährigen internationalen Klavierfestes Eppstein Rhein Main findet Sonntag, 23. Oktober um 18 Uhr in der Stadthalle Kronberg ein völkerverbindendes Sinfoniekonzert mit der Slowakischen Sinfonietta unter Leitung von Herman Engels sowie Anna Victoria Tyshayeva am Flügel und Eddy Vanoosthuyse auf der Klarinette statt. Auf dem Programm stehen Werke multinational wirkender und befreundeter Komponisten wie das Klavierkonzert in a-Moll von Edvard Grieg, die Tschechische Suite von Antonín Dvorák sowie der Ungarische Tanz Nr. 5 von Johannes Brahms.

So studierte der norwegische Komponist Edvard Grieg in Deutschland, lebte kurze Zeit in Dänemark und erhielt dank der Fürsprache von Franz Liszt ein Stipendium für einen einjährigen Aufenthalt in Rom. Der deutsche Komponist Johannes Brahms lebte in Wien und schrieb die „Ungarischen Tänze“. Antonín Dvorák aus Tschechien war mit Johannes Brahms, der ihn sehr unterstützte und ihm zum internationalen Durchbruch verhalf, jahrelang eng befreundet. 1903 lernte Antonín Dvorák Edvard Grieg kennen, der einige Konzerte in Prag dirigierte. Die beiden Komponisten schätzten sich gegenseitig sehr.

Im Konzert in Kronberg erklingen außerdem „Erinnerungen“ des bedeutenden slowakischen Komponisten Jan Cikker, der in Prag und Wien studierte, sowie ein Werk des selten aufgeführten belgischen Komponisten Charles Louis Hanssens.

Zur Internationalität des Abends tragen auch die mitwirkenden Musiker bei. Während Anna Tyshayeva, die Initiatorin und künstlerische Leiterin des Eppsteiner Klavierfestes, aus der Ukraine stammt und seit etlichen Jahren in Deutschland lebt, sind Dirigent und Klarinettist aus Belgien.

Sowohl die beiden Solisten als auch das Orchester gehen im Oktober gemeinsam auf Tournee und spielen das besondere Programm nacheinander in der Slowakei, in Belgien und zum Abschluss in Deutschland. Bewusst senden sie mit der Aufführung in der Slowakei einen musikalischen Gruß an die Europäische Union (EU), in deren Ministerrat die Slowakei derzeit den Vorsitz innehat.

Der Eintritt zur klingenden Europareise in Kronberg ist frei, um großzügige Spenden wird gebeten.

Slowakische Sinfonietta Žilina

Die Slowakische Sinfonietta gehört zu den bekanntesten Orchestern in Mitteleuropa. Sie wurde im Jahre 1974 als kleines Symphonieorchester gegründet. Seitdem konnte das Orchester nicht nur eine führende Position in der Tschechischen Republik und der Slowakei erringen, sondern es gelang ihm auch sehr bald, sich im internationalen Vergleich zu behaupten.

Die Mitglieder des Orchesters sind überwiegend Absolventen der Musikhochschulen von Prag, Brünn und Bratislava (Preßburg). Mehrere von ihnen sind Preisträger internationaler Wettbewerbe und außerhalb ihrer Orchestertätigkeit auch als Solisten tätig. Chefdirigent der Slowakischen Sinfonietta war der bedeutende Dirigent und Komponist Eduard Fischer (1930–1993). Unter seiner Leitung erreichte das Orchester in kurzer Zeit ein hohes künstlerisches Niveau. Bereits im Jahre 1977 wurde es als Festivalorchester zu den Salzburger Festspielen eingeladen. Seitdem trat es bei zahlreichen internationalen Festivals wie dem Prager Frühling, den Musikwochen in Sofia, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, Mozartfest Schwetzingen, Festival de Manaus in Brasilien, Aspekte Salzburg, Ankara Musik Festival oder Beijing May Festival auf. Es ist das einzige Orchester, das neben den Berliner und Wiener Philharmonikern regelmäßig während der Wiener Festwochen gastiert.

Die Slowakische Sinfonietta arbeitet mit vielen hervorragenden Dirigenten und Solisten zusammen wie zum Beispiel Marco Armiliato, Peter Maag, Nicolas Kraemer, Simon Chalk, Leoš Svárovský, Oliver von Dohnanyi, Herman Engels, Volker Schmidt Gertenbach, Jean Bernard Pommier, Vanessa Mae, Augustin Dumay, Paul Badura Skoda, Peter Dvorský, Vittorio Grigolo, Edita Gruberova, Vesselina Kasarova, Anna Tyshayeva, Prety Yende, Magdalena Kožená und Igor Oistrach.

Die Pianistin Anna Victoria Tyshayeva ist eine international konzertierende Solistin und Kammermusikerin.

Sie trat solistisch mit verschiedenen Orchestern auf und arbeitete unter anderem mit den Dirigenten Vassilis Christopoulos, Uwe Sandner, Juri Gilbo, Giuliano Betta, Marco Gatto, Johannes Harzer, Ferenc Török und Markus Bieringer zusammen.

Neben ihren zahlreichen Auftritten in Deutschland führten sie Konzerte nach Holland, Belgien, Dänemark, Luxemburg, Österreich, Italien, Frankreich, Spanien, Japan, in die Slowakei, die Schweiz und in die Ukraine. Ihr Spiel zeichnet sich durch eine hohe künstlerische Reife, Fantasie, Sensibilität und Leidenschaft aus. Von der Presse wurde sie als „Poetin am Flügel“ und „Tastenkönigin“ mit „ihrer besonderen Art, dem Publikum Klavierwerke näher zu bringen“ gefeiert und von der Fachwelt für die Intensität ihres Ausdrucksvermögens, natürliche Musikalität, Intelligenz, gesundes Stilempfinden und spieltechnische Eleganz hoch gelobt.

Anna Tyshayeva ist Initiatorin, Organisatorin und künstlerische Leiterin von Musikfestivals wie dem „Internationalen KLAVIERFEST Eppstein Rhein Main“, den „Okarbener Musiktagen“, dem „Klavierfestival in der Villa“ und als musikalische Leiterin verschiedener Konzerte und Veranstaltungen gefragt.

Die Bewahrung und Weiterentwicklung der klassischen Musik für ein breites und interessiertes Publikum liegt ihr sehr am Herzen. Außerdem widmet sie sich der Förderung junger Talente durch Meisterkurse für junge Pianisten im In- und Ausland.

Sie wird als Jurorin bei Klavierwettbewerben und als Dozentin zu Meisterkursen im In- und Ausland eingeladen. Sie selbst wurde bei renommierten Wettbewerben ausgezeichnet, unter anderem mit dem ersten Preis beim DAAD-Wettbewerb, dem ersten Preis beim Internationalen „A. Scriabine Wettbewerb“ in Paris sowie dem ersten Preis und Publikumspreis beim Wettbewerb der „Da Ponte Stiftung“.

Aufgrund ihres herausragenden Talents war sie Stipendiatin der Yehudi Menuhin Stiftung „Live Music Now“ sowie der „Pestalozzi-Stiftung“. Die deutsch-ukrainische Pianistin studierte am staatlichen Konservatorium in Odessa bei Prof. Nikolaj Kryzhanovsky, an der Frankfurter Musikhochschule bei Prof. Irina Edelstein, an der Musikhochschule Nürnberg bei Prof. Wolfgang Manz, in der Solistenklasse bei Leonid Dorfman an der Musikhochschule Trossingen.



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