„Perspektiven für Kronberg“ wehrt sich gegen „Unterstellungen“

Kronberg. – Die Bürgerinitiative „Perspektiven für Kronberg“ reagiert auf die Stellungsnahme von Bürgermeister Klaus Temmen, in der er seine ablehnende Haltung zu deren Petition gegen die geplante Bahnhofsbebauung begründet hat. Sie wehrt sich gegen einzelne Aussagen, so Temmens Behauptung: „Die Petition suggiert Dinge, die nicht stimmen.“ „Hier wird suggeriert, dass die Petition fehlerhaft sei. Das ist nicht der Fall. Die Petition richtet sich ausschließlich gegen die im Entwurf des Bebauungsplans genannten Dimensionen, wonach das Hotel bis zu 23 Meter hoch werden darf. Ob ein Entwickler anschließend niedriger baut, ist zurzeit nicht relevant. Im Übrigen wäre auch einen Baukörper von 21,5 Metern deutlich zu hoch“, betont der Sprecher der „Perspektiven für Kronberg“, Berthold Hackl. Weiter schreibt Temmen: „Es wird keinen 23 Meter hohen und von den Initiatoren der Petition unsachlich und abwertend als Bettenturm bezeichneten Gebäudekomplex am Bahnhof geben, sondern es wird ein hochwertiges Ensemble aus einem Musiksaal, einer Bildungseinrichtung und ein internationales Hotel entstehen, das inhaltlich und architektonisch Maßstäbe setzt.“ Die Bürgerinitiative bemerkt hierzu: „Die Hochwertigkeit der Bebauung durch ein 3-Sterne-Hotel darf bezweifelt werden, ist jedoch Geschmackssache und sollte somit jedem Einzelnen überlassen werden. Da zudem noch kein Vertrag mit einem internationalen Hotel geschlossen ist, kann dort auch ein MotelOne, Holiday Inn Express oder Intercity Hotel entstehen.“ Auch dem nächsten Kritikpunkt Temmens, die Petition habe keinen formal rechtlichen Charakter und solle dazu dienen, im Rahmen der heranrückenden Kommunalwahl Druck auf die politisch Verantwortlichen und die Parteien aufzubauen und Bürgern eine formal nicht vorhandene Einflussmöglichkeit suggerieren, widersprechen sie vehement: „Die Petition suggeriert an keiner Stelle eine juristische Einflussmöglichkeit, zudem wird darauf hingewiesen, dass und warum es kein Bürgerbegehren/-entscheid ist. Wir sehen darin eine der wenigen Möglichkeiten, unsere Meinung zu äußern. Den zeitlichen Zusammenhang mit den Kommunalwahlen stellt Herr Temmen her, das Timing lag jedoch in den Händen der Stadt“, betont Hackl. Die Stadtverordneten hätten nun die Möglichkeit, davon Kenntnis zu nehmen, dass es erheblichen Widerstand in der Bevölkerung gebe. Dies werde von einigen Stadtverordneten nach eigenem Bekunden positiv gesehen, auch wenn sie der Petition in der Sache nicht folgen. „Als Bürgermeister wäre Herr Temmen gut beraten, dies auch zu tun, anstatt zu versuchen, die Bürger mit einer entsprechenden Pressestellungnahme in ein schlechtes Licht zu rücken“, merken Hackl weiter an und fragt zur nächsten Behauptung Temmens: „

Die Petition schadet der Stadt Kronberg im Taunus in der externen Wahrnehmung“: „Wie kann Herr Temmen dies belegen? Die positiven Rückmeldungen vieler Bürger oder auch entsetzten Äußerungen derer, die erstmals von den konkreten Plänen erfahren, geben ein anderes Bild. Was ist bitte schlecht daran, wenn sich auch Bürger mit Bauplanung befassen, die sich derzeit im Offenlegungsprozess befindet und bei der das Baugesetzbuch den Bürgern offiziell die Möglichkeit zur Stellungnahme einräumt?“ Es sei gerade das Ziel, irreversible Schäden von Kronberg abzuwenden. Und die Verantwortlichen von „Perspektiven für Kronberg“ wehren sich gegen eine für sie „weitere unsachliche Unterstellung in folgendem Zitat von Bürgremeister Temmen: „Die Petition richtet sich zwar vordergründig gegen die geplante Hotelbebauung, ist aus meiner Sicht aber ein ,Trojaner‘, um auch die Pläne zum Kammermusiksaal, dem Studien- und Verwaltungszentrum der Kronberg Academy und der geplanten und dringend benötigten Wohnbebauung am Bahnhofsareal ins Stocken oder gar zum Scheitern zu bringen. Letzteres wäre ein irreversibler Schaden für die gesamte Stadtentwicklung.“ Die Bürgergruppe stellt dazu richtig: „Wir haben der Kronberg Academy gegenüber und auch in der Öffentlichkeit deutlich zum Ausdruck gebracht, dass sie gegen deren Pläne nichts einzuwenden haben und verhindern wollen, dass diese mit einem fragwürdigen Hotelbau in Verbindung gebracht werden. Die Petition richtet sich ausschließlich gegen die Höhe des Hotels sowie den Wegfall der Park&Ride-Parkplätze. Nur die vorgesehene Bebauung ist irreversibel.“ (mw)



X