Auf den Spuren der ältesten weltbekannten „Heilwasser-Quelle“

Die Kronberger Besuchergruppe vor dem restaurierten Brunnentempel in Niederselters.

Foto: privat

Kronberg (kb) – Heimatkundlich geprägt war der Ausflug des Partnerschaftsvereins Kronberg-Ballenstedt am 22. September nach Braunfels und Niederselters, wo seit knapp fünf Jahren das Selterswassermuseum Einblicke in die Mineralwassergeschichte unserer Heimat gewährt. Jakob Theodor Tabernaemontanus, der in seinem 1581 erschienenen Buch „Neuw Wasserschatz“ auch die Kronthaler Quellen beschreibt, rühmt darin die medizinischen Vorzüge des Selterser Heilwassers. Altbürgermeister Dr. Norbert Zabel, in dessen Amtszeit der Erwerb der gesamten Selterser Brunnenanlage fiel, berichtete den Kronbergern engagiert und mit einem fesselnden Vortrag von der Restaurierung der seit 1999 eingestellten Produktionsstätte und ihrer über 500-jährigen Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Im 1907 anstelle des alten Glaspavillons errichteten Brunnentempel befindet sich der frühere Abfüllbereich, die Außenanlagen wurden nach historischem Vorbild umgestaltet und in der ehemaligen Lagerhalle unter anderem ein Museum eingerichtet. Dort wird die Geschichte des Niederselterser Heilwassers dargestellt und erklärt, warum Selterswasser zu einem Synonym für Mineralwasser wurde. Der Besucher erfährt, wie aus einem Sauerborn am Ortsrand von Niederselters in Kurtriericher Zeit (bis 1802) eine bekannte Heilquelle wurde, deren Wasser schon im 18. Jahrhundert an Europas Fürstenhöfen geschätzt und das bis nach Amerika verschickt wurde. Gerne hätten die Kronberger noch länger der Führung und dem Vortrag von Dr. Zabel gelauscht, aber da man zuvor bereits das märchenhaft anmutende Schloss Braunfels, seit dem 13. Jahrhundert Sitz der Solmser Grafen und reich an Kulturschätzen, besichtigt hatte, wartete das Team des italienischen Restaurant „Da Luca“ in Niederselters schon auf die Besuchergruppe, die dort einen informativen und spannenden Tag ausklingen ließ.



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