Städtische Ehrenplakette für den Kämpfer für Kultur und Soziales

Stadtverordnetenvorsteherin Blanka Haselmann (Mitte) überreichte die Urkunde an Peter Stuckenschmidt (links). Bürgermeister Temmen (rechts) gewährte vor der Übergabe noch einen Blick auf die städtische Ehrenplakette. Foto: S. Puck

Kronberg (pu) – „Die Liste deiner vielen Verdienste ist lang und sie reicht vom kommunalpolitischen Engagement über die vielfältige Unterstützung des kulturellen Lebens bis hin zum vorbildlichen Einsatz für das Vereinswesen und unsere Städtepartnerschaften“, so Bürgermeister Klaus Temmen (parteilos) in seiner Laudatio anlässlich der Verleihung der städtischen Ehrenplakette an den Sozialdemokraten Peter Stuckenschmidt. Dass Kronberg im Taunus heute in der Region als „Kulturstadt“ punkten könne, Kultur als unumstrittener Standortfaktor gelte und die Stadt Kronberg über ein mit breiter Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung verabschiedetes „Kulturprofil“ verfüge, zähle eindeutig zu den Verdiensten des 75-Jährigen, der in seiner aktiven politischen Zeit beharrlich und mit Beständigkeit die Grundlagen gelegt habe.

Die Idee, als Veranstaltungsort für diese Feierstunde den Terracottasaal der Burg zu wählen, kam nicht von ungefähr. Die Organisatoren entsprachen damit dem Wunsch des Geehrten, der stolz daran erinnerte, 1992 zu den Parlamentariern gehört zu haben, die mit knapper 19:18-Mehrheit für den Kauf der Burg durch die Stadt votierten. Ein denkwürdiger Moment in der Historie der damaligen Koalition aus SPD, Grünen und UBG.

Rathauschef Temmen lenkte in diesem Zusammenhang den Blick kurz auf Stuckenschmidts politische Karriere. Schon früh habe er sich neben seiner beruflichen Tätigkeit als Pädagoge an der Albert-Einstein-Schule in Schwalbach am Taunus für die Kronberger Politik interessiert und eingebracht. Durch 25 Jahre ununterbrochene Tätigkeit als Stadtverordneter, zwei Jahre im Schönberger Ortsbeirat, als Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung und des Haupt-, Finanz- und Petitionsausschusses sowie durch weitere Mitgliedschaften in verschiedenen Kommissionen und in der Betriebskommission der Stadtwerke prägte er ganz entscheidend die Geschicke der Burgstadt. Wie ein roter Faden ziehen sich allerdings die Schwerpunkte Kultur und Soziales durch Stuckenschmidts Lebenswerk. Im sozialen Bereich war er führend beteiligt am Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen, der Jugendhäuser und der Schaffung von städtischen Wohnungen in der Straße Am Weidengarten, in der Immanuel-Kant-Straße und in der Ernst-Moritz-Arndt-Straße. Darüber hinaus hat er sich dafür stark gemacht, dass sich die Stadt an den Schulinvestitionen beteiligte. „Ich erinnere vor allem an den Bau der beiden großen Sporthallen der Altkönigschule und an den Neubau der Schönberger Grundschule“, unterstrich Temmen. Das ehrenamtliche Engagement in der Kommunalpolitik hatte die Stadtverordnetenversammlung bereits am 31. Mai 2001 mit der Verleihung der Ehrenbezeichnung „Stadtältester“ gewürdigt.

Die Wichtigkeit der Vereine nicht minder vor Augen, wirkt Stuckenschmidt im Burgverein, der Museumsgesellschaft, den Partnerschaftsvereinen, dem Förderverein der Ökumenischen Diakoniestation sowie dem Verein der Freunde und Förderer der Kronberg Academy ebenso mit, wie im Stiftungsrat der Burg als dessen stellvertretender Vorsitzender.

Der Jubilar gilt über die Parteigrenzen hinweg als pflichtbewusster, gradliniger, direkter, ehrlicher und streitbarer Kämpfer. Für die Genossen attestierte Thomas Maurer: „Kultur und Streitkultur gehören bei dir immer zusammen“. Der ehemalige Stadtverordnetenvorsteher Dr. Edmund Knapp (CDU), gemeinsam mit Hans-Willi Schmidt, Stuckenschmidts Mitstreiter bei der Kulturinitiative Kronberg, bedankte sich, dass es gelungen sei, trotz zunächst großer aber inzwischen nur noch marginaler politischer Unterschiede „offen wie Freunde miteinander umzugehen“. Der künstlerische Leiter der Kronberg Academy, Raimund Trenkler, sparte ebenfalls nicht mit lobenden Worten: „Es ist ein Glück für die Gesellschaft, für Kronberg und unser Zusammenleben, dass es Menschen wie dich mit Format und Führungskraft gibt!“

Peter Stuckenschmidt brachte anschließend seine Freude über Dank und Anerkennung zum Ausdruck: „Es ist schön, noch zu Lebzeiten zu hören, dass ich etwas geleistet habe“. In der Tat, zum Ehrenbrief des Landes Hessen (2000) und der 2008 erfolgten Auszeichnung mit dem Verdienstorden am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, gesellt sich nun auch die städtische Ehrenplakette. Sowohl Bürgermeister Klaus Temmen als auch Stadtverordnetenvorsteherin Blanka Haselmann (CDU) gaben ihrer Hoffnung Ausdruck, Stuckenschmidts beispielhaftes Engagement möge Schule machen. „Nur Dank Menschen wie dir, ist es möglich, dass wir unsere Stadtkultur, eine Kultur des Zusammenlebens in einem überschaubaren Gemeinwesen, wie es Kronberg im Taunus ist, pflegen und auch weiter fördern können.“

Im Anschluss an die Ehrung gab es für Peter Stuckenschmidt noch ein musikalisches Schmankerl. Die 21-jährige Solistin Anastasia Kobekina spielte das „Bourrée“ aus der Cello Suite Nummer 3 von Johann Sebastian Bach und „Sardana“ aus der Cello Suite von Gaspar Cassadó. Seit 2012 studiert sie als junge Solistin an der Kronberg Academy bei Frans Helmerson.



X