Taschenbuchtipp

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Michel Bergmann, Die Teilacher, Deutscher Taschenbuch Verlag, 9,90 Euro

Nein, Teilacher ist kein Familienname, wie man zunächst vermuten könnte. Es ist die jüdische Bezeichnung für Vertreter des Einzelhandels, die ihre Ware an den Wohnungstüren anbieten. Die bewegende Geschichte beginnt im Jahr 1972 mit einem Besuch in einem jüdischen Frankfurter Altenheim. Der junge Alfred Bermann besucht seinen75-jährigen kranken Onkel David Bermann. Dieser erzählt dem jungen Mann sein Leben. Wie er nach dem Zweiten Weltkrieg in Frankfurt, zusammen mit anderen Juden, die die Lager überlebt hatten, als Teilacher Wäsche verkauft hatte und mit seinem Charme sehr erfolgreich war. Es gibt immens viel Literatur über die Nachkriegsjahre, doch dieser warmherzige und humorvolle Roman ist so fesselnd und lesenswert, dass bereits die 6. Taschenbuch-Auflage auf dem Markt ist. Michel Bergmann, 1945 als Kind jüdischer Eltern in einem Internierungslager in der Schweiz geboren und in Frankfurt aufgewachsen, wurde bei der Frankfurter Rundschau zum Journalisten ausgebildet.

Erhältlich in allen Buchhandlungen.



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