Über 30 Biker kommen zur Einweihung der neu gestalteten Dirt Bike-Anlage

Ungeduldig warteten rund 30 junge Biker gemeinsam mit Frank Klampferer (rechts), Deutscher Meister im „BMX-Race“ darauf, dass Bürgermeister Temmen (mit Schere) im Beisein von Hans Dieter Heeb von der Rheinberger Stiftung (rechts neben ihm) das rote Flatterband durchschneidet und damit den neuen Pump-Track ihren Bestimmern übergibt.

Fotos: Westenberger

Kronberg (mw) – Eine Weile schon war es ruhig um die 2009 auf Initiative der städtischen Jugendpflege in Zusammenarbeit mit dem Verein „Wheels over Frankfurt“ entstandene Dirt Bike-Anlage am Triftweg (hinter der Altkönigschule gelegen) geworden. Kronberger Kinder und Jugendliche, die den „Dirt Spot“ mit seinen verschiedenen durch Erde aufgeschütteten „Trails“ nutzen, gab es aber nach wie vor. „Es sind permanent Jugendliche auf der Strecke, der harte Kern sind 15 bis 20 Jugendliche, die hier fast täglich zum Trainieren herkommen“, berichtet der städtische Jugendbeauftragte Andreas Ramp. Das Problem lag aber bei der Pflege des Platzes. „Der Frankfurter Verein hat die Anlage damals mit gepusht. Sie hatten das Know-how und haben die Anlage ehrenamtlich betreut. Das wurde jedoch die letzen zwei Jahre schwierig, weil viele Jugendliche durch Studium und Ausbildung weggezogen sind“, erläutert er. Allein mit einigen 15- und 16-Jährigen ohne Anleitung die Strecken auszubessern und zu pflegen, sei nicht zu stemmen gewesen.

Da kam die großzügige finanzielle Unterstützung durch die Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung und ein ehrenamtlicher Sportdezernent, der das Projekt „ordentlich antrieb“, wie Bürgermeister Klaus Temmen sich zur offiziellen Wiedereröffnung der Dirt Bike-Anlage verrät, gerade recht. „Seinem Fleiß kann man sich einfach nicht entziehen.“ Hans Dieter Heeb von der Rheinberger Stiftung hatte zur Umgestaltung beziehungsweise dem Bau eines ganz neuen und ausgesprochen vielseitigen und breiten Pump-Tracks 20.000 Euro zur Verfügung gestellt. Verantwortlich für die Gestaltung der Strecke waren Frank Klampferer aus Bad Soden und Michael Spangenberg vom Deepend-BMX-Skate Graffiti & Streetwear-Shop aus dem Frankfurter Ostend. Der 44-jährige Frank Klampferer, Hessenmeister und Deutscher Meister 2013 im „BMX-Race“, zeigte sich begeistert von der Arbeit an der Strecke, die die beiden mit den Jugendlichen gemeinsam umgesetzt hatten. Alle Jugendliche seien mit Feuereifer bei der Arbeit gewesen, oftmals mehr als sie beschäftigen konnten. So stand der von vielen Jugendlichen lang ersehnte n Eröffnung der neu gestalteten Dirt-Bike Anlage passend zum Osterferienbeginn nichts mehr im Wege.

Das Besondere am Dirt-Bike-Sport? Da muss Frank Klampferer nicht lange überlegen: „Es ist ein Sport mit Adrenalinkitzel. Fit und jung hält er auch“, meint er grinsend. „Und es macht einfach Spaß, da man immer wieder neue und ganz eigene Techniken finden kann, die Strecke zu fahren.“ Dem können Tobias Lademann (16), Fabian Gutberlet (15) und Kia Taheri (15) aus Kronberg nur zustimmen. „Man kann sich selbst etwas beibringen, kann kreativ sein und man kann fahren wo man will und wann man will“, sind sie sich einig. „Und wenn man was Gutes hinbekommt, sieht es richtig schön aus!“ Wichtig sei die Regel zu beachten, nie ohne Helm in die „Trails“ zu gehen. „Am besten ist es, Du fährst mit einem Freund“, so die drei Jungen. Erstens könne in dem Fall, dass einmal doch etwas passiert, der andere Hilfe holen. „Und außerdem hast Du jemanden in den Pausen zum Schwätzen und man kann sich gegenseitig etwas beibringen“, erklären sie.

Nach offizieller Eröffnung mit feierlichem Durchschneiden der rot-weißen Bande sind die rund 30 versammelten kleinen und großen, trainierten und untrainierten Biker schnell auf dem neuen Pump-Trail, aber auch auf den älteren Strecken unterwegs.

Dank gab es von Seiten des Bürgermeisters persönlich an Klaus Pfeifer, der die Rheinberger-Stiftung für das Projekt gewinnen konnte: „Die Stiftung unterstützt auch die Sportjugend Kronberg mit einer großzügigen Spende“, informierte er. Dankesworte richtete der Bürgermeister weiter an seine städtischen Mitarbeiter, Andreas Ramp, Bernd Kapp und Thomas Schäfer und an die Firmen Hibike, Red Bull, Getränke Herberth und die Metzgerei Klein, die für Speis und Trank sorgten und das Projekt durch Spenden mit unterstützt haben.

Einen Wehrmutstropfen zur Eröffnung bei sonnigem Frühlingswetter gab es am Nachmittag doch noch: Ein Junge stürzte und zog sich an den Bändern im Knie eine so starke Verletzung zu, dass der Krankenwagen gerufen werden musste. Martin Schreck, Geschäftsführer des MTV, der auch unter den Gäste weilte, kümmerte sich zusammen mit weiteren Helfern und der Mutter fachmännisch um den Jungen. Dem Enthusiasmus der Biker tat der Vorfall keinen Abbruch: „Ja, ein gewisses Risiko ist schon dabei“, sagt Tobias Lademann. Aber meistens ginge es mit Prellungen und Schürfwunden glimpflich ab. Gefährlicher würde es natürlich mit zunehmenden Können, wenn in der „Line“ mit „Tables und „Doubles“ – die übrigens in den nächsten Monaten auch noch auf Vordermann gebracht werden soll – kühne Sprünge dazukommen.

Die Dirt Bike-Anlage soll vom Triftweg, dem Verbindungsweg von Schönberg nach Oberhöchstadt, durch Baumstämme abgetrennt werden. Zur Verfügung steht sie für alle Freunde des Radsports, die sich an die Regeln auf der Informationstafel halten. Dank der Zustimmung einer Nachbarin, durch deren Grundstück ein Wasserlauf gelegt werden durfte, kann die Anlage, die aus Erde, Schotter, und festgerütteltem Brechsand besteht, jetzt besser gepflegt werden. Reparaturarbeiten an der Strecke werden aber auch auf dem neuen Pump-Track vorgenommen werden müssen, die zum Ziel hat, beim Fahren den richtigen „Flow“ zu finden, mit dem es gelingt, sie ohne zu „pumpen“ zu bewältigen.

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