Nach Vereidigung fünf „Neue“ im Magistrat der Stadt Kronberg

Gestatten, der neue Magistrat! V.l.n.r. nach oben gehend: Susanne von Engelhardt, Brigitte Möller, Hans Robert Philippi, Detlef Tinzmann, Prof. Dr. Jörg Mehlhorn, Hans Jörg Niermann, Gilbert Sonntag, Oliver Schneider, Bürgermeister Klaus Temmen. Nicht auf dem Foto: Erster Stadtrat Jürgen Odszuck. Stadtverordnetenvorsteher Andreas Knoche (oben rechts) nahm die Vereidigung vor. Foto: S. Puck

Kronberg (pu) – Während von Bürgerseite den 33 Mitgliedern der Stadtverordnetenversammlung regelmäßig über die Schulter geblickt werden kann, tagt der Magistrat, der „Vorstand des Unternehmens Stadt Kronberg im Taunus“, montagsnachmittags ab 16 Uhr unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Gewählt wird dieses Gremium zu Beginn jeder Wahlzeit durch die Stadtverordnetenversammlung, so geschehen aktuell am 14. April (wir berichteten). Gesucht waren dort neun ehrenamtliche Stadträtinnen und Stadträte, die neben dem hauptamtlich tätigen Bürgermeister, der außerdem als Sprecher fungiert, und Erstem Stadtrat, die „Elf“ komplettieren. Vergangenen Donnerstag erfolgte im Rahmen einer Sondersitzung der Stadtverordnetenversammlung im Sitzungssaal des Rathauses die Vereidigung und offizielle Einführung ins Amt.

Aus diesem Kreis saßen lediglich vier, Brigitte Möller (CDU), Prof. Dr. Jörg Mehlhorn (parteilos, auf der Liste von Bündnis90/Die Grünen), Hans Robert Philippi (SPD) und Gilbert Sonntag (FDP), bereits im letzten Magistrat. Über die Hälfte, Susanne von Engelhardt (KfB), Hans Jörg Niermann (CDU), Hans Willi Schmidt (parteilos, auf der Liste der SPD), Oliver Schneider (UBG) und Detlef Tinzmann (KfB), sind neu.

Deshalb wird man sich bei der ersten Tagung am Montag, 9. Mai „zuerst intensiv mit den rechtlichen Rahmenbedingungen des Gremiums, mit den Verantwortlich- und Zuständigkeiten im Rathaus, mit internen Schnittstellen, mit Schnittstellen zu anderen öffentlichen Körperschaften, mit dem Thema Kompetenzabgrenzungen, Ablauf der wöchentlichen Sitzungen, Vertretung in anderen Gremien, Repräsentationspflichten und allgemein mit Rechten und Pflichten, die sich aus dem Ehrenbeamtenverhältnis ergeben, befassen“, formulierte Bürgermeister Klaus Temmen die ersten Aufgaben. Dies diene dazu, den „Neuen“ ein ordentliches Handwerkszeug mit auf den Weg zu geben und den erfahrenen Mitglieder, da schloss er sich mit ein, könne eine „Auffrischung“ ebenfalls nicht schaden. Im Anschluss an den formalen Teil gehe es direkt an die Arbeit. „Aufgaben, Aufträge, Themen und Projekte haben wir genügend, langweilig wird es nie im Gremium.“

Wen wundert es, ausschließlich der Magistrat ist berechtigt, die Stadt Kronberg gegenüber Dritten zu vertreten und ist außerdem für die Geschäfte der laufenden Verwaltung verantwortlich. Als Kollegialorgan fasst er die Beschlüsse mehrheitlich.

Trotz des turbulenten Auftakts am 14. April sieht Bürgermeister Klaus Temmen nach der nunmehr erfolgten Amtseinführung der Zusammenarbeit im neuen Magistrat „positiv entgegen“ und bietet den Mitgliedern, auch im Namen von Erstem Stadtrat Jürgen Odszuck, der nicht an der Sondersitzung teilnehmen konnte, „eine gute, konstruktive und kollegiale Zusammenarbeit an. Auf ein gutes Gelingen!“ Dem schloss sich der SPD-Fraktionsvorsitzende Christoph König an, der daran erinnerte, dass ein Großteil der politischen Arbeit einerseits weitgehend im Verborgenen geschehe, andererseits die Stadträte „durch unser Vertrauen in den Magistrat gewählt wurden und auch so behandelt werden sollten“. Das sei in der Vergangenheit nicht immer der Fall gewesen, der Neustart daher eine gute Gelegenheit, dies zu ändern.



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