Wilhelm Küchler feiert 80. Geburtstag

Kronberg (mw) – Wilhelm Küchler feiert heute, Donnerstag, 21. Juli seinen 80. Geburtstag. Er war als Verhandlungsführer maßgeblich an der Fusion der Stadt Kronberg mit den selbstständigen Gemeinden Oberhöchstadt und Schönberg zur neuen Stadt Kronberg 1972 beteiligt. Er ist Träger des Verdienstkreuzes 1. Klasse, und es ist fünf Jahre her, dass ihm in den Räumen des Museums Kronberger Malerkolonie im Beisein seiner Familie, seinen Freunden und einer Vielzahl seiner Wegbegleiter die städtische Ehrenplakette verliehen wurde. Bei den damaligen Fusionsgesprächen war er „nicht nur um sinnvolle sachliche Lösungen, sondern vor allem auch um ein gutes Gesprächsklima bemüht, um die Fusion auf freiwilliger Basis unter Dach und Fach zu bringen“, erinnerte sich damals die Stadtverordnetenvorsteherin Blanka Haselmann in ihrer Laudatio ,anlässlich der Verleihung der Plakette nebst Urkunde, an diese Zeit. Zur gleichen Zeit setzte sich der Kronberger Wilhelm Küchler, der außer einer kurzen Unterbrechung immer in der Burgstadt zu Hause war, auch für die erste Kronberger Städtepartnerschaft ein. Küchler ist seit seiner Jugend in der Kirchengemeinde aktiv. Er war auch einige Jahre Mitglied im Verwaltungsrat und arbeitete mehrere Jahre im Liturgieausschuss mit. Und Küchler engagiert sich seit vielen Jahre für die Museumsgesellschaft Kronberg. „Auch wenn ich mich nicht nur um Kronberger Anliegen gekümmert habe und viel Zeit fern von hier verbracht habe, die Stadt ist und bleibt mein Lebensmittelpunkt, ich identifiziere mich hundertprozentig mit ihr – eine Stadt mit einer solchen Geschichte und solch einem Ausstrahlungspotenzial verdient das auch“, sagte er vor fünf Jahren bei der Ehrenplaketten-Verleihung in der Streitkirche.

Wilhelm Küchler hatte trotz eigener Baufirma vor Ort, überörtlich eine Fülle von ehrenamtlichen Funktionen ausgeübt: Seit 1975 war er Mitglied des Verbandstages des damaligen Umlandverbands Frankfurt und von 1977 bis 1989 Präsident des Verbandstags. 13 Jahre lang bis 1995 war er außerdem direkt gewählter Abgeordneter im Hessischen Landtag. Acht Jahre davon war er außerdem stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion sowie verantwortlich für die Kontakte der Landtagsfraktion zu den katholischen Bischöfen in Hessen. Weitere wichtige Ämter und Funktionen in der hessischen CDU und ihren Gliederungen gehörten dazu. Seinen zweiten bedeutenden Schwerpunkt bildeten die Aktivitäten in den Verbänden der Bauindustrie. Hierzu zählte, wie Haselmann in ihrer Laudatio erläuterte, von 1988 bis 1999 seine Vizepräsidentschaft beim Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und von 1989 bis 1999 auch bei der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. Bei seinen Ämtern in Verbänden auf nationaler und internationaler Ebene kamen seit 1989 noch Funktionen als Vizepräsident beziehungsweise Präsident von Verbänden der Bauwirtschaft auf europäischer Ebene sowie von 2000 bis 2007 als Vizepräsident des Internationalen Verbandes der Bauwirtschaft (Weltverband). „Das alles war wirklich eine höchst befriedigende Tätigkeit“, so Küchler. 170 Flüge im Jahr seien keine Seltenheit gewesen. „Wenn man aber an die Ecken Europas oder darüber hinaus, rund um die Welt, zu Beratungen musste, waren das schon außergewöhnliche Umstände, die man nicht vergisst“, so Küchler. Wichtig für ihn sei bei all seinem Tun der Zusammenhalt in der Familie gewesen, vor allem in seinen bittersten Stunden, als seine Baufirma 1999 zusammenbrach. Dass die Firma weiter bestehen bleiben konnte, dafür ist Küchler den Verantwortlichen außerordentlich dankbar. „Ich fühle mich ihr nach wie vor eng verbunden.“ Haselmann hatte in ihrer Laudatio vor fünf Jahren Küchlers Einsatz über vier Jahrzehnte auf nationaler und internationaler Ebene als eine „außergewöhnlich hohe Lebensleistung“, die „hohen persönlichen Einsatz“ gefordert habe, bezeichnet. Diese Fülle von Ämtern und Funktionen verlange ein fundiertes Fachwissen, verbunden mit umfangreichen Sprachkenntnissen und hohem Verantwortungsbewusstsein für die oft weitreichenden und mit bedeutenden sozialen Folgen verknüpften Entscheidungen.

Seine lebenslange Freundschaft zu Frankreich erklärt Küchler als gelungene frühe Prägung durch seinen Vater. „Er hat damals einen Schüleraustausch verlangt, da es ihm ein wichtiges Anliegen war, dass es niemals wieder zu Konflikten mit Frankreich kommen dürfe. Dieses Ziel habe ich verinnerlicht. Schließlich habe ich auch noch eine Frau geheiratet, die Romanistik studiert hat“, verrät er, der alles in allem mit Zufriedenheit auf seine 80 Jahre blickt. Diese Frau, seine Gertrude, steht bis heute an seiner Seite und darüber, dass ihr Respekt und ihre Liebe füreinander bis heute spürbar angehalten hat, freute er sich bei ihrem Fest der Goldenen Hochzeit vor zwei Jahren am meisten.



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