Großzügiges Werkzentrum im Altkönig-Stift ist bezugsfertig

Groß war der Andrang, als das neue Werkzentrum zum ersten Mal seine Pforten für die Bewohnerinnen und Bewohner des Altkönig-Stifts öffnete. Fotos: Wittkopf

Kronberg (pf) – Fünf Jahre lang mussten sich die kreativen Bewohnerinnen und Bewohner des Altkönig-Stifts, die in ihrer Freizeit gerne Handarbeiten, Werken, Malen, Töpfern oder Körbe flechten, mit einem Provisorium begnügen. Jetzt ist ihr neues Werkzentrum bezugsfertig – großzügig wie nie zuvor. Drei Monate, von Januar bis Ende April, bauten der technische Leiter Michael Steckel und sein Team die Räume neben dem Schwimmbad für 148.000 Euro um. Jetzt fehlen nur noch die Möbel. Sie werden in den nächsten Tagen bestellt, sagte Stiftsdirektorin Thekla Thiede-Werner, als sie die neuen Räume vorstellte.

Hinter dem Eingangsbereich mit einem großen runden Tisch gibt es einen Werkraum mit Brennofen, in dem getöpfert und mit Speckstein gearbeitet werden kann. Rechts vom Eingangsbereich gibt es einen Raum mit einer Bohrmaschine und weiteren Werkzeugen, dahinter einen Raum für Seidenmalerei mit allen Utensilien, die zum Fixieren der Farben notwendig sind. Es schließt sich ein Raum zum Körbe flechten an, in dem in einem Regal auch eine umfangreiche Bibliothek mit Werk- und Handarbeitsbüchern steht, um sich Anregungen und Anleitungen zu holen, und schließlich ein Vorratsraum für alle notwendigen Materialien. Eine komplett ausgestattete Küche, in der Kuchen oder Plätzchen gebacken werden können, und ein kleiner Innenhof mit einem langen Tisch runden das Raumangebot ab. Dort können die Bewohnerinnen und Bewohner bei schönem Wetter auch im Freien arbeiten oder gemütlich Kaffee trinken und ihren selbst gebackenen Kuchen genießen.

Ergotherapeutin Eva-Maria Körschner, die seit mehr als 30 Jahren das Werkzentrum im Altkönig-Stift betreut, freut sich über ihr neues Domizil, kann sie jetzt doch endlich viele unterschiedliche Arbeiten gleichzeitig anbieten, auch Schnupperkurse für neue Angebote wie kreatives Malen oder Ausmalen für Erwachsene. Wer nur schnell ein paar Löcher in seine Balkonkästen bohren möchte, braucht sich vorher gar nicht anzumelden, kann einfach vorbeikommen.

In den Räumen waren bis Oktober Zahnarztpraxis, Kosmetikstudio und Fußpflege untergebracht. Sie sind in die neuen Räume im ersten Untergeschoss des Hauses Berlin umgezogen, von der Altkönigstraße durch einen neuen Eingang ebenerdig zu erreichen. Dort werden neben den beiden Allgemeinmedizinern und dem Zahnarzt künftig auch sieben Fachärzte zu bestimmten Zeiten Sprechstunden anbieten. Einen Orthopäden, einen Urologe, eine Hautärztin, einen Hals-Nasen-Ohrenarzt, einen Kardiologen, einen Neurologen und eine Schmerztherapeutin konnte das Altkönig-Stift für diesen Service gewinnen. Bisher mussten Bewohnerinnen und Bewohner mit dem Taxi oder in Begleitung zu Fachärzten fahren. „Oder sie gingen trotz Beschwerden gar nicht hin, weil ihnen der Weg zu beschwerlich war“, weiß Thekla Thiede-Werner.

Auch zwei Therapeutinnen haben in diesem Gesundheitsbereich neue Räume bekommen. Eine Logopädin bietet einmal in der Woche eine Sprechstunde an, eine Ernährungsberaterin einmal im Monat.

Eine Auswahl der Handarbeiten, die im Werkzentrum entstehen, sind in dieser Vitrine ausgestellt. Einmal im Jahr kurz vor Weihnachten werden sie auch zum Kauf angeboten. Vom Erlös werden neue Materialien wie Ton und Speckstein angeschafft.

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