Literatur, Malerei und Musik vereint

Rund 80 Besucher lauschten Gerti Kurths Gedichten und Geschichten im Gemeindesaal von St. Vitus. Foto: privat

Oberhöchstadt (kb) – Wenn Gerti Kurth ihre Gedichte und Geschichten liest, ist die Zuhörerschaft groß. So war es auch diesmal. Der Gemeindesaal von St. Vitus platzte aus allen Nähten. Es traf sich gut, dass an den Wänden die Werke der Malgruppe von Gertrude Schneider hingen. Dazu kam die Musik von Paul Pfeffer, der diesmal nicht als Autor, sondern als Musiker in Erscheinung trat. Mit seinem Saxophon umrahmte er einfühlsam wie temperamentvoll ihre Texte. So waren an diesem Abend Literatur, Malerei und Musik an einem Ort vereint.

In diesem anregenden Ambiente trug Gerti Kurth ihre neuesten Werke vor. Ihre Gedichte und Geschichten zeigen eine breite Spannweite. Wie Paul Pfeffer in seiner kurzen Begrüßung bemerkte, sind sie „erfahrungsgesättigt“ und angereichert mit viel Gefühl, Lebensfreude und Humor, aber auch einer Messerspitze Melancholie.

An diesem Abend reichten Gerti Kurths Gedichte zarter Liebeslyrik über Herbstgedichte bis hin zu einer Eigen-Version eines Kindergedichtes von Reiner Kunze. Den Abschluss machte ein fulminanter Rap, den das Publikum mit begeistertem Beifall belohnte. Neben den Gedichten war vor allem eine nachdenklich stimmende autobiografische Kurzgeschichte bemerkenswert, die im Jahre 1954 spielt und worin die Flucht aus der DDR in die Bundesrepublik aus Sicht der damals Elfjährigen geschildert wird. Doch auch der Humor kam nicht zu kurz. Eine Kurzgeschichte erzählte auf launige Art von einem Ohrwurm, einer Melodie, die nicht mehr aus dem Kopf geht und die den steifen Chef und seine nicht minder steife Sekretärin lockert, eine weitere von der Vergesslichkeit beim Überwintern von Sommerschuhen, die den Verdacht aufkommen lässt, dass die Altersschusseligkeit wohl langsam um sich greift.

Der Abend klang mit einem Gedicht von Gerti Kurth und dem Saxofon von Paul Pfeffer aus. Das Ergebnis: viel Beifall und zufriedene Zuhörer, die dafür sorgten, dass Gerti Kurths Bücher bald ausverkauft waren.



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