Porto-Recanati-Platz – Paradebeispiel für Bürgerengagement

Den kirchlichen Segen gab es auch v. l. n. r.: Brigitte Alsheimer, Gabriele Hildmann, Kaplan Brien und Pfarrer Kroth. Fotos: Diel

Oberhöchstadt (die) – „Da kann ruhig applaudiert werden, das ist doch kein Thema!“ Mit diesen Worten begrüßte Bürgermeister Klaus Temmen die Oberhöchstädter Bürger am vergangenen Sonntagnachmittag auf dem Porto-Recanati-Platz. Und dies in einem besonderen Ambiente! Bei bestem Herbstwetter kamen viele Bürger Oberhöchstadts auf den Porto-Recanati-Platz, um dessen Neugestaltung gebührend zu feiern und die Einweihung live mitzuerleben. Nach einer musikalischen Einführung durch das engagierte Flötentrio in Gestalt von Elsbeth Raczek sowie Max und Saron ging es richtig los. Viele Reden wurden gehalten, vielen Helfern wurde gedankt und viele lobende Worte gesprochen. Dabei wurde als Grundtenor deutlich: Die Neugestaltung des Porto-Recanati-Platzes ist nicht nur als architektonische und bauliche Leistung zu würdigen. Nein, der Porto-Recanati-Platz ist ein Paradebeispiel für Bürgerengagement, ein bedeutender Schritt für die Aufwertung des Oberhöchstädter Ortskerns und auch für gelebte europäische Städtepartnerschaft. Ein freundschaftlich verbundenes Europa ist in heutigen Zeiten wichtiger denn je.

Begonnen hatte das Projekt schon im Jahre 2011. Damals formierten sich die Vereine Heckstadt Freunde Oberhöchstadts. mit dem Partnerschaftsverein Kronberg-Porto Recanati. In Abstimmung mit der Stadt Kronberg entwickelte man ein Konzept für die Neugestaltung des Platzes. Da seitens der Stadt Kronberg die finanziellen Mittel nicht zur Verfügung gestellt werden konnten, mussten zirka 40.000 Euro aufgebracht werden – durch Spenden und ehrenamtliches Engagement. So zum Beispiel durch den Architekten Dr. Jens Schwab, der die Planung und das Konzept des Platzes unentgeltlich übernommen hatte. Den Löwenanteil stemmten Gabriele Hildmann und Brigitte Alsheimer, die im Juli 2016 die Verantwortung für die Koordination und Ausführung der Umgestaltung des Platzes übernommen hatte. „Du kannst für uns auch Bauleiterin werden“, so Temmen in seiner Dankesrede an Brigitte Alsheimer. Sie hatte mit schier unermüdlichem Elan das Projekt und die Spendenakquise vorangetrieben. Auch das zuletzt entstandene „Problem“, nämlich die doch noch erforderlich gewordene Erneuerung des Karussells, wurde sowohl finanziell als auch baulich gemeistert. Und wenn es noch nicht bei der Eröffnungsfeier aufgestellt war, so wird es nicht mehr lange dauern, bis die Kinder darauf spielen können. Auffällig war auch die wunderbare Kastanienbank aus solidem Mammolshainer Holz von der Firma Cama Fenstertechnik gefertigt, die das Holz hierfür spendete. Durch dieses Miteinander schafften die Akteure es, die Neugestaltung des Platzes praktisch ohne die Inanspruchnahme öffentlicher Gelder zu stemmen. Neben weiteren Rednern brachte Alexandra Sauber als Ortsvorsteherin die Sache auf den Punkt: „Gabriele Hildmann und Brigitte Alsheimer sind Promotoren, die viel Herzblut investiert haben.“ Sie seien mit der Einstellung „wir ziehen das jetzt durch“ an die Sache herangegangen. Auch Brigitte Möller, die sich als ältestes Mitglied des Vorstandes des Partnerschaftsvereins Kronberg Porto Recanati vorstellte, fand die passenden Worte, als sie den neuen Platz als „schmuckes Kleinod im Herzen von Oberhöchstadt“ bezeichnete. Die Kraft des Platzes durch die Möglichkeit menschlicher Begegnung auch in religiöser Hinsicht betonten die Vertreter der Kirchen, Kaplan Brien und Pfarrer Korth. Und dafür gab es sogleich den Segen der Kirche für den Platz, verbunden mit der Bitte um göttlichen Schutz aller, die geholfen haben und die sich auf dem Platz aufhalten werden.

Bewegende Reden, Dankesworte machten das Engagement der aktiven Helfer deutlich und zeigten, wie Gemeinschaft und europäische Städtefreundschaft funktionieren können. So gab es zum Ende auch die Europahymne auf drei Flöten zu hören. Zum Ausklang wurden Zwiebelkuchen und flüssige Köstlichkeiten genossen. So wurde die Begegnung auf dem wunderschönen Platz sogleich gelebt. Zu den Spendern und aktiven Helfern zählen die Stiftungen der Nassauischen Sparkasse und der Liselott Rheinberger-Stiftung, die Vereine Freunde der Waldsiedlung und Sport- und Kulturlandschaft Oberhöchstadt, SKG und Jagdtgenossenschaft, alle Landwirte und Jäger, die einen Teil des Erlöses ihres Frühlingsfestes spendeten, Frankfurter Volksbank, Alois Eberhardt und Sohn, Blumen Ballenberger, Cama Fenstertechnik, Daniel Dachbedeckung GmbH, Jüngst Bauunternehmen, Containerdienst Depping, Girold Thom und Klatte, Metzgerei Klein, Procter & Gamble, Firma Schulte Baufachhandel, Willi Girold Malerbetrieb, Gebrüder Hofmann GmbH, insbesondere Charly Hofmann und Alex der Baggerfahrer, Gartenbau Hohmann, Klaus Hohmann, Ingo Hildmann, Benni Hellwig, Viorel Herlas und Jürgen Ziemann, der Inhaber von Elektroanlagen Borsch Matthias Müller und Benedikt Kümmel, viele Privatpersonen und natürlich die Helfer und Verantwortliche der Vereine Heckstadt Freunde Oberhöchstadts und des Partnerschaftsvereins Kronberg-Porto Recanati. Da sieht man, was aus einer länderübergreifenden Fußballfreundschaft, wie sie in den 80er-Jahren zwischen Oberhöchstadt und Porto Recanati entstand, werden kann. Herzlichen Glückwunsch, Oberhöchstadt!

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