Wein, Reim und Saxofon im TVO

Die Protagonisten: v.l.n.r. Gertrude Schneider, Achim Höfig und Gerti Kurt

Foto: privat

Oberhöchstadt (kb) – Es war einer der Abende, die nach Wiederholung rufen: Der Festausschuss des TVO hatte ganze Arbeit geleistet.

Überall auf den Tischen leuchteten gemütliche mit Weinflaschen und Reimen verzierte Papiertüten, passend zum Thema des Abends, dazu reichlich Weintrauben und Käsewürfel, die die fleißigen „Vergnügungsdamen“ daheim vorbereitet hatten. Gertrude Schneider hieß die den Abend gestaltenden Poeten, Gerti Kurt und Paul Pfeffer, auch Musiker mit Saxofon und am Keyboard Achim Bank und den Weinexperten Achim Höfig herzlich willkommen. Wer sie noch nicht kannte, wird sie nun nicht mehr vergessen. Sechs Weine waren über den Abend verteilt zu verkosten.

Nach dem ersten Schluck des Muskateller, eines „schalkig Früchtchens“(laut Kellermeister), gesellte sich zu der Gaumenfreude die Poesie – berauschende Liebesgedichte mal aus weiblicher, mal aus männlicher Sicht. Gerti Kurt nahm mit viel Herz für die Spielarten der Liebe die Gemüter der Zuhörer für sich ein. Paul Pfeffer warb mit seinen von Leidenschaft geprägten Versen um Verständnis für das Schwelgen im ewigen Reiz der Weiblichkeit. Manch eine(r) kam dabei ins Schmunzeln. Die Jazzklänge der beiden Musiker waren ein wahrer Hörgenuss: Pfeffer und Bank bereicherten Weinprobe und Poesie mit ihrer herrlichen Musik, die zum Träumen einlud.

Die wohlschmeckenden Rebsorten inspirierten nicht nur die Gäste zu anregender Unterhaltung an Tisch, Bar und kreuz und quer.

Zwei höchst amüsante Kurzgeschichten rundeten das poetische Repertoire der beiden ab. Gerti Kurt nahm in ihrer Geschichte den Weinproben-Ignoranten mit seinem lächerlichen Unverständnis und entsprechendem Fehlverhalten auf die Schippe. Paul Pfeffer erfreute die Anwesenden mit der „Premiere“ seiner Kurzgeschichte: Charlottes Geheimnis, die alte Dame, die mit ihren Brieftauben den Geheimdiensten eine nicht zu entschlüsselnde Nuss zu knacken gab. Es war Komik pur.

Zum Abschluss der Weinprobe wurden der am besten und der am wenigsten mundende Wein von den Gästen gewählt.

Beim Besten gab es kaum Differenzen: es war der Erste – als das klare Unterscheidungsvermögen noch durchaus zuverlässig funktionierte. Seltsamerweise (?) wurde der letzte Wein auch Letzter in der kulinarischen Bewertung.



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