Bereits seit unglaublichen 41 Jahren lässt das Spielmobil die Herzen der kleinen Bad Homburger höher schlagen, wenn es von Stadtteil zu Stadtteil zieht und mit einem breiten Angebot an Spieleklassikern begeistert. Ebenfalls kaum vorstellbar: Der Bauwagen, der 1979 seinen Dienst antrat, ist noch immer derselbe. Die Corona-Zwangspause nutzt das Team der Kinder- und Jugendförderung, um dem Spielmobil einen neuen Anstrich zu verpassen. Dieser wird, anders als die Male zuvor, nicht mit einem Pinsel aufgetragen, sondern er kommt aus den Sprühdosen des 44-jährigen Graffiti-Künstler Benjamin Theodor. Die vergangenen drei Wochen nutzte der passionierte Sprüher aus Bad Homburg, um den Anhänger mit einer Grundierfarbe und gut 70 Dosen Sprühfarbe wieder auf Vordermann zu bringen. „Um die gut 25 Quadratmeter große Außenfläche vorzubereiten, musste ich erst einmal fast einen Tag lang die Farbe von der alten Bemalung abkratzen“, sagt der Künstler. Die ehemalige Gestaltung hatte die Georg-Kerschensteiner Maler-Berufsschule im Jahr 2001 ausführen dürfen. Theodor versuchte, Motive der alten Bemalung in seine Spraykunst zu übernehmen und mit neuen Elementen zu mischen. Motive wie die Figur der Sendung mit der Maus oder der Cartoon-Kater Garfield werden weiterhin die Außenwand des Waggons zieren, während ein Abbild des Weißen Turms hinzukommt. Stadträtin Lucia Lewalter-Schoor freut sich: „Nachdem ein Team vom Betriebshof im vergangenen Jahr das Dach und die Fenster repariert hat, ist nun auch die Außenwand wieder auf Vordermann gebracht worden.“ Die Kosten für das Projekt inklusive Schutzanstrich belaufen sich auf rund 2500 Euro. Viele altbewährte, aber auch neue Spielsachen wie ein Balancebike, ein Twist-Ball, Einräder und einen Tischkicker hat das Spielmobil dabei. Aufgrund der Corona-Pandemie müssen jedoch die Türen vorerst noch geschlossen bleiben. Text/Foto: gd