Artistik, Drama, Humor und die große Liebe

Bad Homburg (hw). Die Kur- und Kongress-GmbH gibt die Bühne des Kurtheaters frei für Aufführungen! Natürlich mit Blick auf Gesundheit und Corona, aber das Team hat für den Herbst ein alternatives Theaterprogramm zusammengestellt, das mit den bestehenden Vorgaben gut umgesetzt werden kann und beste Theaterunterhaltung verspricht.

Zum Auftakt gibt es am 14. Oktober einen Abend mit Ron Williams, einem großen Soulsänger, begnadetem Erzähler und politisch engagiertem Entertainer. In seinem Programm „Hautnah“ erzählt und singt der Kalifornier, der seit 40 Jahren in Deutschland wohnt, aus seinem spannenden Leben, mit Anekdoten aus der Kindheit und ersten Begegnungen mit dem US-Rassismus, Geschichten aus seiner Zeit als Militärpolizist und seinen Anfängen im deutschen Kabarett. Dazu verbindet er Song-Klassiker mit selbst geschriebenen Texten, und das „Seidel-Trio“ ergänzt sie mit frischem, groovenden Sound.

Am 24. Oktober genießt das Publikum eine spektakuläre, sprunggewaltige Show: Die Gruppe „Tridiculous“ steht für Urban Street Art und Artistik-Beatbox, für Breakdance, Akrobatik und vieles mehr. Das führt am Ende dazu, dass zum Beispiel der Schwung eines Saltos genutzt wird, um Schlagzeug zu spielen. Das berühmte Theaterstück „Love Letters“ wird für den 28. Oktober angesagt. Obwohl sie sich zeitlebens Briefe schreiben und sich eine wundervolle, große Liebe entfaltet, finden Andrew und Melissa doch nie zueinander. Auf der Bühne stehen Ursula Buschhorn und Peter Kremer.

Am 2. November geht es mit „LEO“ weiter, einer Show, die sich jenseits der Schwerkraft abspielt. Tobias Wegner erzählt die Geschichte einer Figur in einem Raum, in dem die Gesetze der Schwerkraft nicht gelten, von dem aber jeder glaubt, schon einmal geträumt zu haben. Leo schwebt an der Wand, dreht aberwitzige Pirouetten, wirft einen Hut in die Luft, der auf ihn zurückplumpst, als wäre sein Körper das Gravitationszentrum des Universums. Eine Videoprojektion ermöglicht diese physikalischen Quantensprünge. Die natürliche Wahrnehmung wird völlig ausgehebelt.

„Fräulein Julie“ ist das meistgespielte Drama August Strindbergs: Die adlige Julie – Judith Rosmair – versucht aus ihrem durch gesellschaftliche Normen geprägten Leben auszubrechen und lässt sich in einer Sommernacht mit dem gebildeten Diener Jean – Dominique Horwitz – ein. Schon am nächsten Morgen zeigt Jean seine brutale Seite. Das Stück wird am 13. November gegeben.

Frei-komisch nach Shakespeares „Was ihr wollt“ geht es am 19. November weiter. Viola, Zwillingsschwester von Sebastian, ist bei einem Schiffbruch von ihrem Bruder getrennt worden und kommt in Illyrien an Land. Dort beschließt sie, bei Herzog Orsino in Dienst zu gehen, aber als Mann verkleidet. Ein heiteres Spiel um Identitäten und vorgetäuschte Identitäten nimmt seinen Lauf.

Und noch einmal fröhlich wird es am 23. November mit „I dolci signori“, denn die Gruppe entführt in das Land des Lebensgenusses – Italien. Sie weiß, wie man das glutrote Versinken der Sonne in der Adria, den wohlschmeckenden Espresso und eine romantische Gondelfahrt in Venedig auch in Deutschland erlebbar macht. Gerade rechtzeitig vor dem Winterblues.

Weihnachtlich wird es auch im Kurtheater: am 9. Dezember mit Götz Schubert und Manuel Munzlinger. Sie geben hilfreiche Anregungen, die Weihnachtszeit trotz Lametta, Verwandtenbesuche und zu vielen Kalorien genussvoll zu durchleben – alles „Friede, Freude, Weihnachtskekse“.

Alle Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr. Der Eintritt kostet zwischen 20 und 35 Euro, die Tridiculous-Show und das Shakespeare-Stück „Was ihr wollt“ zehn Euro. Karten sind erhältlich bei Tourist Info + Service im Kurhaus, Telefon 06172-1783710, E-Mail: tourist-info[at]kuk.bad-homburg[dot]de, oder bei Frankfurt Ticket, Telefon 069-1340400 oder im Internet unter www.frankfurt-ticket.de.



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